Bangkirai Dielen – Gibt es deutsche Alternativen?

Sie interessieren sich für deutsche Alternativen zu Bangkirai Dielen? Wir zeigen Ihnen die besten deutschen Dielenhölzer für Terrassendielen auf.

Unter Bangkirai Dielen verstehen wir einen Sammelbegriff für Hölzer aus Südostasien wie zum Beispiel der Yellow Ballau (Shorea Laevis). Hierzulande wird das Tropenholz Bangkirai immer noch sehr häufig für den Bau von Terrassendielen eingesetzt. Natürlich ist Bangkirai ein Hartholz mit tollen Eigenschaften. Jedoch wissen wir alle, dass es nicht gut ist, den Regenwald abzuholzen, deshalb setzen wir in unserer Dielenmanufaktur ausschließlich auf regionales Dielenholz aus Deutschland. Wir möchten in diesem Artikel deutsche Alternativen zu den Bangkirai Holzdielen vorstellen. Doch schauen wir uns erstmal an, warum die Bangkirai so ein beliebtes Dielenholz ist.

Was Bangkirai Dielen so besonders macht

Die Shorea laevis, auch Bangkirai genannt, wächst überwiegend in Südostasien und kann eine Wuchshöhe von bis zu 75 Meternund eine Stammbreite von etwa 1,5 Metern erreichen.

Schlossdielen und Landhausdielen aus Bangkirai

Von den Dimensionen her ist Bangkirai absolut gut geeignet, um daraus Schlossdielen oder Landhausdielen zu produzieren. Das liegt vor allem daran, dass die Shorea Laevis sehr gerade wächst und man somit gut raumlange Dielen aus dem Stamm heraussägen kann.

Hartholz mit großer Brinell Härte

Bangkirai ist mit einer Brinellhärte von 65 N pro mm² natürlich fast doppelt so hart wie Eichenholz. Diese Härte macht dieses Dielenholz so widerstandsfähig. Jedoch gibt es in Deutschland mit der Robinie auch ein Dielenholz, das immerhin eine Brinellhärte von 46 N pro mm² erreicht.

Rötliche Farbe und unscheinbare Maserung

Das Holz der Bangkirai Dielen hat eine mittelbraune bis rötlich-braune Farbe und eine eher unscheinbare Maserung. Von der Optik her erinnert es mich ein wenig an die deutsche Rotrüster, welche auch ein sehr interessantes Dielenholz ist.

Sehr hohe Resistenzklasse

Für den Außenbereich ist es noch wichtig, sich anzuschauen, wie resistenz die Hölzer gegenüber holzzerstörenden Pilzen sind. In vielen Studien, wo eine Terrasse im freien mit Erdkontakt gebaut wurde, wurde die Resistenz der Hölzer gegenüber Schädlingen und Pilzen getestet. Das Ergebnis wurde dann in 5 Klassen eingeteilt, wobei 1 wie die Schulnote sehr gut ist und 5 eher mangelhaft. Bangkirai erreicht hier eine Resistenzklasse von 2, was schon wirklich gut ist. Wir werden allerdings zeigen, dass es auch deutsche Dielenhölzer gibt, die ähnliche Werte erreichen.

Deutsche Alternativen zu Bangkirai Holzdielen

Nachdem wir geschaut haben, welche Eigenschaften Bangkirai Holzdielen haben und welche Vor- und Nachteile sie haben, können wir uns anschauen, was der deutsche Holzmarkt hergibt und nach Alternativen suchen.

#1 Robinie Dielen

Robinie Dielen sind Hartholzdielen mit einer Brinell Härte über 45 N pro mm². Bei der Resistenzklasse können sie sich mit einer Einstufung zwischen 1 und 2 mit Bangkirai Holzdielen messen. Einziger Nachteil der Robinie ist, dass sie meist nicht so gerade wächst und man somit maximal drei bis vier Meter lange Massivholzdielen produziert werden können. Die Maserung der Robinie Dielung liefert eine sehr schöne Zeichnung und hat immerhin auch einen gelblichen bis braunen Farbton, der nicht allzu weit entfernt von den Bankirai Dielen ist.

#2 Eichendielen

Eichenholz ist mit einer Brinellhärte von etwa 34 N pro mm² nur halb so hart wie die Bankigraiholz, dennoch ist es für die Dielenproduktion drinnen und draußen geeignet. Die Holzstruktur der Eiche ist ebenso nicht so auffällig und angenehmen. Vom Farbton her kann man die Eiche ins dunkle sowie ins helle verschieben. Von der Resistenzklasse liegen die Eichendielen in einem ähnlichen Bereich wie Bangkirai Dielen. Ebenso kann die Eiche in Raumlänge produziert werden. Bis zu 13 m lange Schlossdielen in Breiten von 200 bis 500 mm sind problemlos möglich.

#3 Roteiche Dielen

Von der Holzstruktur, Farbgebung und Härte ist auch die Roteiche eine gute Wahl. Mit einer Brinellhärte von 37 N pro mm² zählt die Roteiche zu den härtesten Hölzern Deutschlands. Die Roteiche hat von der Holzmaserung eher einen rotbraunen Farbton, der den Farbton der Bangkirai näher kommt. Die Jahresringe sind im Vergleich zur normalen Eiche etwas größer. Von der Resistenzklasse erreicht die Roteiche allerdings nur Stufe 4, weshalb sie für die Produktion von Terrassendielen nicht zu empfehlen ist. Möchte man jedoch Bangkirai Dielen im Innenbereich ersetzen, ist die Roteiche eine sehr gute Wahl.

#4 Kastanie Dielen

Kastanie Dielen haben zwar nur eine Brinell Härte von ca. 21 N pro mm². Jedoch können sie mit einer Resistenzklasse von zwei mit Bangkirai Dielen mithalten. Durch entsprechende Holzschutzmaßnahmen kann man auch Kastanie Terrassendielen fertigen lassen. Der rotbraune Farbtöne und die auffällige Maserung sprechen für den Einsatz von Kastanie Dielen. Ähnlich wie bei der Robinie wachsen Kastanie nicht so gerade, weshalb hier auch nur Raumlängen von 3 bis 4 Metern möglich sind.

#5 Rotrüster Dielen

Falls man Tropenholzdielen im Innenbereich einsetzen möchte, ist für mich die Rotrüster die erste Wahl. Die „deutsche Palisander”, wie die Roteiche umgangssprachlich genannt wird, hat eine wirklich außergewöhnlich schöne Holzstruktur. Von der Brinell Härte ist sie allerdings mit einigen Arten vom Palisander vergleichbar. Nur in der Resistenzklasse ist sie mit Stufe 4 nicht mehr für den Terrassenbau zu empfehlen. Raumlange Dielen im Bereich von 5 bis 7 Meter sind allerdings auch mit der Rotrüster möglich. Das größte Problem der Rotrüster ist, dass sie aufgrund eines seltenen Pilzes aktuell stark in ihrem Bestand bedroht ist. Neuzüchtungen durch verschiedene Kreuzungen der Ulmen machen allerdings Hoffnung, dass wir den Bestand der Ulmedielen sichern können.

Holzschutz der Terrassendielen

Vor einigen Jahrhunderten hat man noch nicht so viel über Holzschutz gewusst wie heute. Zu dieser Zeit war es mit Sicherheit sinnvoll, das beste Dielenholz zu wählen, das schon ganz viele tolle Eigenschaften mitbringt. Schließlich konnte man damals das Dielenholz noch nicht so gut bearbeiten und transportieren. Ebenso waren noch viel weniger Menschen auf der Welt, sodass die damalige Abholzung des Regenwaldes keine Rolle spielte.

Mehr als 30 Fußballfelder Regenwald wird pro Minute abgeholzt

Heute holzt man pro Minute eine Fläche von über 30 Fußballfeldern Regenwaldholz ab. Falls wir den Regenwald dauerhaft erhalten möchten, müssen wir umdenken und auf regionale Dielenhölzer setzen. Geringere Transportwege, Stärkung der eigenen Wirtschaft und der Schutz des Regenwaldes sind nur einige Punkte. Möchte man jedoch das regionale Dielenhölzer ähnlich lange wie Bangkirai Dielen halten, muss man den Holzschutz verbessern.

Leichte Neigung der Holzterrasse

Stehendes Wasser ist das größte Problem einer Holzterrasse so können Pilze in die Dielung eindringen und sie zerstören. Aus diesem Grund ist es clever, die Holzterrasse so zu bauen, dass Wasser durch eine Neigung leichter abfließen kann.

Mindestens 20 cm über dem Boden bauen

Je dichter die Holzdielen an der Erde sind, je leichter können Insekten und Feuchtigkeit an die Dielung kommen und sie angreifen. Somit sollte man eine Holzterrasse immer mindestens 20 cm über dem Erdreich bauen.

Edelstahl Schrauben

Schrauben müssen witterungsbeständig und stabil sein. Hier gibt es spezielle Schrauben für den Terrassenbau, die Sie im Fachhandel finden oder von der Dielenmanufaktur erhalten können.

Steinschotterschicht unter der Terrasse

Pflanzen im Garten wachsen nun leider immer irgendwie unterhalb der Terrasse. Dort sind Pflanzen allerdings ein Problem, da Insekten über Gras und ähnliches an das Holz gelangen und es zerfressen können. Also ist es sinnvoll eine Steinschotterschicht unter der Terrasse zu installieren. Zum einen reduziert die Schotterschicht das Wachstum von Pflanzen und zum anderen saugt sie auch überschüssige Feuchtigkeit unter der Dielung auf.

Revisionsklappen gegen Laub

Auch Laub von umliegenden Bäumen kann Feuchtigkeit enthalten. Somit sollte man genügend Revisionsklappen einbauen, um überschüssiges Laub leichter entfernen zu können.

Unkrautsperre unter den Kies

Damit kein Unkraut unter der Dielung wächst, kann man auch eine Unkrautsperre unter der Dielung einbauen, die das Wachstum von Pflanzen und Kräutern nochmals behindert.

Terrassendielen ölen

Selbstverständlich kann man auch das Dielenholz vor dem Eindringen von Nässe und Feuchtigkeit schützen. Hier empfiehlt es sich, mindestens drei mal zu ölen. Erst wird ein Grundierungsöl aufgetragen, anschließend wird das Dielenholz mindestens zweimal mit Hartwachsöl geölt. Auf diese Weise imprägniert man die Dielung. Das Ölen kann ein mal pro Jahr aufgefrischt werden, damit die Holzdielen möglichst lang halten.

Fazit

Bangkirai Dielen sind unbehandelt mit Sicherheit widerstandsfähiger als heimische Dielen und werden daher nach wie vor sehr gern im Terrassenbau eingesetzt. Aus ökologischen Gründen ist eine weitere Abholzung des Regenwaldes jedoch nicht vertretbar. Beachtet man den konstruktiven Holzschutz, so kann man auch in Deutschland sehr gute Dielenhölzer für der Terrassenbau finden. Alt Alternative zu Bangkirai wäre z.B die Robinie, die Roteiche oder Eiche zu nennen. Im Innenbereich ist die Rotrüster mit ihrer einzigartigen Holzstruktur für viele Menschen eine gute Option. Sie möchten auch künftig mehr auf heimische Hölzer bei Ihrem nächsten Bauprojekt setzen. Dann kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele