Dielen bürsten – Geheimnis widerstandsfähiger Weichholzdielen

Wie funktioniert das Dielen bürsten und warum macht es Weichholzdielen widerstandsfähiger? Unser umfassender Ratgeber verrät, worauf es ankommt.

Weichhölzer wie Fichte oder Tanne sind für ihre warmen Farben und charakteristischen Maserungen bekannt und stellen eine beliebte Wahl für Bodendielen dar. Sie führen jedoch auch zu einer Besonderheit in der Pflege: Weichholzdielen sind oftmals anfälliger für Dellen, Kratzer und Abnutzungserscheinungen. Das Bürsten von Holzdielen ist eine bewährte Methode, nicht nur zur Reinigung, sondern auch, um die Oberfläche der Dielen widerstandsfähiger zu machen. In diesem Beitrag erklären wir, warum das Dielen bürsten sinnvoll ist und wie man es richtig durchführt.

Warum das Dielen bürsten die Widerstandsfähigkeit erhöht

Beim Bürsten werden die weicheren Teile des Holzes, insbesondere das Frühholz, welches bei intensiverer Einwirkung leichter nachgibt, herausgearbeitet. Dies hebt die härteren Bereiche, das sogenannte Spätholz, stärker hervor und führt zu einer welligeren Oberfläche. Durch diesen Effekt wird die Angriffsfläche für Abnutzung reduziert, was die Wahrscheinlichkeit von Kratzern und anderen Beschädigungen minimiert.

Für welche Hölzer ist das Dielen bürsten sinnvoll?

In der Holzwirtschaft misst man die Holzhärte nach der Brinell-Skala des schwedischen Ingenieurs Johann August Brinell und unterteilt die Hölzer grob in drei Klassen.

Weichhölzer – Brinellhärte kleiner 20 N pro mm²

Bei Hölzern, die eine Brinellhärte von weniger als 20 N pro mm² haben, spricht man klar von Weichhölzern. Das Bürsten kann insbesondere bei Weichholzdielen sehr sinnvoll sein, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Zu den Weichhölzern gehören in der Regel viele Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer.

Mittelharte Hölzer – Brinellhärte zwischen 20 und 30 N pro mm²

Nach der Brinell-Skala sprechen wir von mittelharten Hölzern, wenn sie eine Brinellhärte von 20 bis 30 N pro mm² besitzen. Hierzu gehören beispielsweise die Douglasie, Lärche, Kastanie oder Birke. Bei diesen Hölzern ist es eine persönliche Entscheidung, ob man die Dielen bürstet oder nicht. Werden die Räume mit Holzboden ausschließlich privat genutzt, so ist das Bürsten der Dielen meist nicht notwendig. Bei hoher Frequentierung im gewerblichen Bereich ist es durchaus eine Überlegung, die bei Hölzern, die eine Brinellhärte in der Nähe der 20 N pro mm² haben, Sinn machen kann.

Harthölzer – Brinellhärte von mehr als 30 N pro mm²

Viele Laubhölzer wie die Eiche, Ahorn oder Robinie erreichen auf der Brinell-Skala eine Härte von mehr als 30 N pro mm². Stellt man Dielen aus diesen Harthölzern her, so braucht man diese nicht zu bürsten, um ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Sie sind hart und widerstandsfähig genug, um jede Herausforderung bei gewerblicher sowie privater Nutzung zu bestehen.

Was muss man bei der Auswahl der richtigen Bürste beachten?

Für das Bürsten von Weichholzdielen sollte eine Bürste mit steifen, aber nicht zu scharfen Borsten gewählt werden, um das Holz zu schützen. Bürsten mit natürlichem Körper und langen, kräftigen Borsten, die flexibel genug sind, um nicht zu zerbrechen, eignen sich besonders gut hierfür. Vermeiden Sie Bürsten mit Metallborsten, da diese das weiche Holz zu stark beschädigen können.

Wie ist die optimale Technik für das Dielen bürsten der Weichholzdielen?

Das Dielen bürsten der Weichholzdielen muss korrekt durchgeführt werden, damit das Holz bei der Ausführung nicht beschädigt, sondern gestärkt wird. Hierzu sind die folgenden Schritte empfehlenswert:

Reinigung vorbereiten

Entfernen Sie jeglichen losen Schmutz mit einem Besen oder Staubsauger.

Richtige Haltung

Bürsten Sie entlang der Maserung, um die natürliche Struktur des Holzes zu stärken und die Oberfläche auf eine schonende Weise widerstandsfähiger zu machen.

Gleichmäßiger Druck

Üben Sie sanften, aber stetigen Druck aus. Zu Beginn sollte mit leichtem Druck gestartet und dieser nach Bedarf angepasst werden.

Nachsorge

Beseitigen Sie alle Schmutzreste und wischen Sie, falls notwendig, feucht nach, jedoch mit höchster Vorsicht bezüglich Feuchtigkeitseinwirkung.

Welche Vorsichtsmaßnahmen und Pflegetipps beim Dielen bürsten

Mindestens genauso wichtig wie die fachgerechte Dielenproduktion ist die Pflege der Dielen. Die folgenden Tipps möchten wir Ihnen für das Dielen bürsten mit auf den Weg geben.

• Probieren Sie neue Reinigungs- und Pflegeprodukte immer zuerst an einer unauffälligen Stelle aus.
• Verwenden Sie niemals zu viel Wasser, da es das Holz beschädigen kann.
• Wir empfehlen regelmäßige Pflegeintervalle, um die Widerstandsfähigkeit der Dielen beständig zu erhöhen.
• Denken Sie daran, dass das Bürsten von Weichholzdielen nicht nur die Haltbarkeit, sondern auch die natürliche Optik des Bodens hervorhebt.

Bei Bestellung unserer deutschen Dielen erhalten Sie auf Wunsch automatisch eine Wischpflege dazu, mit welcher Sie Ihren Dielenboden fachgerecht pflegen können.

Kann man Weichholzdielen nach dem Dielen bürsten auch ölen?

Nachdem durch das Bürsten die Oberfläche der Weichholzdielen verbessert wurde, empfiehlt sich oft eine anschließende Behandlung mit Öl, um die Widerstandsfähigkeit noch weiter zu erhöhen. Das Ölen von gebürsteten Dielen bietet nicht nur Schutz, sondern verstärkt auch die natürliche Schönheit des Holzes.

Vorteile des Ölens

• Schutz: Öl dringt tief in das Holz ein und bildet eine Schutzschicht, die die Weichholzdielen widerstandsfähiger gegen Wasser und Schmutz macht.
• Aussehen: Das Öl betont die natürliche Maserung des Holzes und kann die durch das Bürsten geschaffene Textur hervorheben.
• Pflege: Geölte Oberflächen sind einfacher zu reinigen und bei Bedarf reparierbar, da partielle Ausbesserungen möglich sind, ohne die gesamte Fläche neu behandeln zu müssen.

Typen von Ölen für Weichholzdielen

Es gibt verschiedene Arten von Ölen, die für Weichholzdielen geeignet sind. Naturöle wie Leinöl oder Tungöl sind beliebt, weil sie eine sehr natürliche Optik bieten und das Holz atmen lassen. Hartwachsöle bieten zusätzlich zu den pflegenden Eigenschaften des Öls eine härtere, dauerhaftere Oberfläche.

Anwendung von Öl auf gebürsteten Dielen

Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass die Dielen sauber, trocken und frei von jeglichem Schmutz sind. Nach dem Bürsten sollte eine gründliche Reinigung stattfinden.

Auftragen: Tragen Sie das Öl gleichmäßig mit einem Lappen oder einer speziellen Ölbürste auf. Arbeiten Sie in kleinen Abschnitten und folgen Sie der Holzmaserung.

Einziehen lassen: Lassen Sie das Öl gemäß den Herstellerangaben einziehen. Die Einziehzeiten können je nach Öltyp variieren.

Nachpolieren: Wischen Sie überschüssiges Öl mit einem sauberen, trockenen Lappen ab. Eine zu dicke Ölschicht kann klebrig bleiben und Staub anziehen.

Trocknen: Lassen Sie ausreichend Zeit zum Trocknen, in der Regel 24 Stunden, bevor Sie den Boden benutzen oder Möbel darauf stellen.

Beachtung der Öle

Bei der Auswahl des Öls ist darauf zu achten, dass es für die spezifische Holzart und die Beanspruchung der Dielen geeignet ist. Einige Öle sind besser für hoch frequentierte Bereiche geeignet, während andere vor allem die Optik verbessern. Das Ölen von gebürsteten Weichholzdielen ist eine hervorragende Art, die Lebensdauer des Bodens zu verlängern und ihn vor tagtäglicher Abnutzung zu schützen. Durch die richtige Anwendung und regelmäßige Pflege können Ihre Dielen viele Jahre ihre Schönheit und Funktion behalten. Auf Wunsch liefern wir auch das geeignete Dielenöl bei der Bestellung der Holzdielen mit.

Fazit

Ein regelmäßiges Dielen bürsten ist ein ausschlaggebender Schritt, um die Langlebigkeit und Schönheit eines Holzbodens zu bewahren. Mit dem richtigen Werkzeug und der passenden Technik kann es dazu beitragen, dass Ihre Holzdielen weiterhin ein Highlight Ihres Wohnraums sein werden. Ob in historischen Gebäuden oder in modern gestalteten Räumen – gepflegte Dielen tragen wesentlich zur Wärme und zum Charakter eines jeden Raumgefühls bei.