Dielen kaufen – Woran Sie Qualität erkennen können?

Eichendielen - Dielen kaufen

Eichendielen von hoher Qualität aus dem Havelland

Sie möchten Dielen kaufen, aber es fällt Ihnen schwer, aufgrund der Vielzahl der Angebote die richtige Wahl zu treffen? Wir zeigen Ihnen, worauf es bei qualitativ hochwertigen Massivholzdielen ankommt.

Es gibt gerade auf dem Markt von Dielen und Parkett immer mehr Angebote. Doch woran erkennt man hier die Qualität? Worauf muss man wirklich achten, um zu einer guten ausgewogenen Kaufentscheidung zu kommen. In diesem Artikel zeigen wir 6 kurze Qualitätskriterien auf, woran sie eine gute Massivholzdiele erkennen.

#1 Nachhaltigkeit und Herkunft

Jeder der Dielen kaufen möchte, stellt sich über kurz oder lang die Frage: Wo kommt mein Dielenboden her? Bei genauerer Prüfung der Angebote wird man feststellen, dass viele aus dem tiefsten Asien rund um China stammen. Doch wächst die europäische Eiche überhaupt in China? Nein, das tut sie nicht. Viele Menschen schütteln bereits hier den Kopf und fragen: Warum verkaufen chinesische Firmen dann Eichenholz, wenn sie gar nicht in Europa ansässig sind?

Die Antwort ist einfach. Das gesamte Dielenholz wird hier in den Wäldern angekauft und dann mit dem Schiff nach China gebracht und dort weiterverarbeitet. In einigen Fällen wird die endgültige Diele auch noch in unterschiedlichen Werken produziert. Der Transportwahnsinn findet dann sein Ende, indem die Dielen nach der Verarbeitung knapp 8000 km über die Ozeane wieder nach Europa verschifft wird. In Europa angekommen – werden die fertigen Dielen dann quer durch Europa zum Endkunden gefahren.

Dass bei solchen Transportbewegungen keine gute Ökobilanz mehr zustande kommt, ist klar. Grundsätzlich lässt sich nichts gegen den Kauf von Produkten aus anderen Ländern sagen. Jedoch distanzieren wir uns klar, von Preisdumping auf Kosten der Umwelt, wie es leider häufiger auf dem globalisierten Holzmarkt zu finden ist.

Beispielsweise ist es schon nachvollziehbar, dass man einen Bambusboden oder italienischen Marmor-Fußboden auch mal verschiffen musst. Jedoch ist ein Transport von Holz in ein anderes Land, um dort preiswerter als im Herkunftsland vom Dielenholz zu produzieren, unverantwortlich. Wir empfehlen daher immer zu hinterfragen, woher das entsprechende Dielenbrett kommt und wo es produziert sowie hergestellt wurde.

Banner Dielen Holz

#2 Haltbarkeit und Dielenstärke

Die Haltbarkeit – vor allem bei einem hochwertigen Produkt wie einem Dielenboden – sollte ebenfalls ganz weit oben auf der Agenda stehen. Für die Haltbarkeit einer Diele ist die Nutzschicht der entscheidende Faktor. Viele Kunden schauen zuerst auf den Dielenpreis pro Quadratmeter. Doch dieser Preis kann täuschen, schließĺich kann man Materialkosten bei der Herstellung der Dielen sparen, indem man die Gesamtstärke pro Diele reduziert. So kann man die Dielen zwar günstiger pro Stück oder Quadratmeter anbieten, jedoch geht das auf Kosten der Langlebigkeit.

Ein massiver Dielenboden aus Hartholz wie Eiche oder Esche, sollte aber immer den Anspruch haben mehr als 100 Jahre zu halten. Diesen Anspruch sollte jemand der Dielen kaufen möchte, im Hinterkopf behalten. Schließlich braucht es diese Zeit auch, bis neue Eichen und Eschen heranwachsen können. Jedoch kann eine Diele aus Funierholz mit ca. 3,6 mm Nutzschichte, welche zu 4 mm angegeben wird, niemals eine Lebensdauer von 100 Jahren erreichen. Dielen nutzen sich mit der Zeit ab, um sie zu renovieren muss man die Dielen schleifen. Doch wenn die Nutzschicht so dünn ist, dann kann man das nicht so oft machen. Bei Mehrschichtdielen kommt noch hinzu, dass diese Dielen bei der Produktion noch mehr chemischen Kleber und Energie benötigt und man somit noch deutlicher von einer guten Ökobilanz entfernt ist. Es ist daher sehr empfehlenswert, immer Dielen mit ausreichender Stärke zu wählen, weil sie eben deutlich länger halten.

Faustregel für die Nutzschicht der Dielen

Als Faustregel für die Nutzschicht der Dielen können wir uns folgendes notieren. Falls eine Diele 100 Jahre halten soll, muss sie mindestens eine Nutzschicht von 6 mm haben. Hintergrund dieser Überlegung ist, dass man einen Dielenboden durchschnittlich alle 25 Jahre renovieren muss. Hierbei werden in der Regel ca. 1,5 mm der Nutzschicht abgeschliffen. Natürlich ist ein Dielenboden mit 8 mm Nutzschicht oder mehr noch besser. Dies gilt besonders, wenn die Dielen noch entlang einer Holzbalkendecke verschraubt werden.

Dielenstärke ist nicht gleich Nutzschicht

Wichtig ist, dass die Dielenstärke nicht gleich der Nutzschicht ist. Für Dielen, welche auf einer Estrichheizung verlegt werden, muss man eine Dielenstärke von ca. 20 mm wählen, damit etwa 8 mm Nutzschicht dabei herauskommen. Bei der Verlegung auf Balkenlage sind sogar 25 mm Dielenstärke zu empfehlen, um eine Nutzschicht von ca. 10 mm zu erhalten. Noch langlebiger sind 28 bis 30 mm starke Dielen. Sie können unserer Erfahrung nach weit über 100 Jahre erhalten bleiben.

#3 Länge und Breite der Dielen bei Landhausdielen

Kennen Sie solche Angebote? „Wir haben hier eine Eichendiele für nur 15,50 € pro m² in fertig geölter Oberfläche…” Schaut man beim Dielen kaufen genauer hin, sieht man, welche Qualität und Längen sie in diesem Angebot bekommen.

Oftmals sieht man bei solchen Angeboten eine Breitenangabe von weniger als 150 mm. Die Längen der Dielen fallen ebenfalls häufiger kurz aus. Häufig erreichen solche Angebote nur 400 bis maximal 2000 mm Länge. Dazwischen kommen in wenigen Fällen noch längen wie 500, 650, 800 oder 950 mm Länge. Prinzipiell ist nichts gegen solche Länge und eine Stabbreite von 90 mm einzuwenden. Jedoch wollte man doch einen Dielenboden haben und keinen Parkettstab mit einigen Dielen.

Ein hochwertiges Dielen-Produkt sollte daher immer in einem bestimmten Raster angeboten sein. Schon vom Holzdesign her muss eine klare Linie zu erkennen sein. Möchte ich einen Maxistab der 90 mm breit ist, so sollte auch die Länge dieses Stabes darauf abgestimmt sein, da unser Auge sehr gut Proportionen erkennt. 90 x 800 bis 1100 mm ist hierbei ein gutes Maß.

Besser noch wäre immer eine Fixlänge zu empfehlen, die auch auf die Raumgröße in Kombination mit der Stabbreite abgestimmt ist. Eine 230 mm breite Diele sollte eher ab 1,50 m losgehen und dann bis 2.50 m Länge gehen. Dabei sollten dann auch die kürzeren Dielen eher im Randbereich verlegt werden und in der Regel nicht mehr als 20 % der Dielenlieferung ausmachen. Fixlängen sind gerade bei der endlos Verlegung deutlich besser, da das Verlegebild selbst als Schiffsboden viel gleichmäßiger wirkt.

Bei Verlegung der Dielen im regelmäßigen Verband oder großen Fischgrätboden sind fixe Längen absolut notwendig. Das Einbringen von Minidielen in einem großzügigen, ruhigen, langen Dielenboden zerstört leider eher dessen schöne Optik. Klar sind Minidielen deutlich günstiger in der Produktion – ebenso wird der Aufwand für die Vorsortierung nach Längen reduziert. Für die Optik ist es jedoch empfehlenswerter, die Breiten der Dielen zu mixen, aber bei einer einheitlichen Länge zu bleiben, da diese Kombination dem Massivholzboden einen handgefertigten Charakter verleiht.

#4 Holzqualität

Die einfachste Möglichkeit bei der Dielenproduktion Geld zu sparen, ist, eine niedrigere Qualität des Dielenholzes zu wählen. Diese Strategie bei Menschen die Dielen kaufen möchten auch sehr erfolgreich, schließlich schauen wir zuerst was wir uns leisten können. Hier sind die Tricks wie Dielenhersteller am Preis zugunsten der Holzqualität sparen können!

Dielen aus Astholz

Eine beliebte Möglichkeit die Produktionskosten von Dielenholz zu reduzieren ist,  Dielen aus jungem oder Astholz produziert. Dieses Dielenholz hat leider im punkto Härte und Quellverhalten nicht die gleichen Eigenschaften wie altes Holz aus dem Hauptstamm. Wie schon bei unserem Beispiel angeschnitten, ist natürlich gerade bei sehr preiswerten Angeboten ein kritischer Blick auf die Holzqualität wichtig.

Dielen aus Altholz

Dielen aus Altholz

Dielen aus Altholz weisen Gebrauchsspuren auf

Begriffe wie rustikal oder knorrige Eiche sind oftmals die Verschleierung hinter „nahe am Brennholz, aber geht noch so“. Ein rustikaler Dielenboden kann sehr schön aussehen, wenn man entsprechend kritische Stellen mit Dielen aus Altholz oder Totholz versieht. Diese speziellen historischen Dielen sollten jedoch von jedem Kunden vorab auf einer Fläche betrachtet werden. Ein Baum hat Äste und auch Risse, dass sollte jedem klar sein. Falls man jedoch auf der Oberfläche neben den Ästen auch noch Fremdholz findet, ist das oftmals nicht erwünscht und unschön. Sicherlich passen Dielen aus Altholz zu einigen Bauten sehr gut. Doch man kann nicht sagen, dass historische Dielen in jeden Kontext und jede Räumlichkeit passen. Gerade bei historischen Dielen ist es besonders schwierig für Laien, die Qualität zu beurteilen. Aus diesem Grund raten wir vorsichtig zu sein, wenn ein besonders günstiger Preis winkt.

Holztrocknung der Dielen

Ein weiterer noch wichtiger Punkt ist die Holztrocknung. Preiswerte Dielenhersteller trocknen das Dielenholz häufig nur auf ca. 11 bis 12 Prozent herunter. Sehr gute Hersteller von Dielen werden dagegen ihr Holz auf 8 bis 10 Prozent herunter trocknen. Dieser kleine jedoch feine Unterschied macht sich in der späteren Nutzung deutlich bemerkbar. Zum einen wird das Quellen und Schwinden sowie das Verwerfen der Dielen mit höheren Trocknungsgrad deutlich geringer ausfallen. Dieser Vorteil in der Langlebigkeit hat natürlich auch seinen Preis, denn gut getrocknetes Dielenholz kostet mindestens 25 % mehr Energie als schlechtes. Die Ursache liegt hier im höheren Strom und Wärmeverbrauch sowie einer Längeren Lagerzeit in der Trockenkammer.

#5 Dielen ölen der Oberfläche

Ein anderer Punkt den man beim Dielen kaufen beachten sollte ist die Dielenoberfläche. Oftmals hat man gerade bei vorgeölten Produkten die Vermutung, dass diese nur kurz mal beim Öl vorbeigeschaut haben. Das Öl ist in einem so dünnen Film aufgetragen, dass man es mindestens noch einmal richtig ölen muss. Ein reiner Auftrag mit Pflegeöl ist nunmal für ein Dielenholz mit hoher Qualität nicht ausreichend. Weiterhin sollte man den Händler genau fragen, was das für ein Öl auf der Diele ist. Schließlich sind preiswerte Öle eben nicht so lange resistent. Im besten Fall können Sie sogar selbst bestimmen, ob ein reines Öl auf die Dielen kommen soll oder ein Ölwachs. Bei guten Herstellern können Sie zudem auch Ihre Wunschfarbe hinterlassen und dieser wird diesen Farbton dann auch annähernd auf Ihre Diele bringen.

Fazit

Für Laien ist es gar nicht so einfach, hochqualitative Dielen von preiswerten Billing-Dielen zu unterschieden. Jedoch kann man beim Dielen kaufen mit etwas Fachwissen durch genauen Blick auf Herkunft, Haltbarkeit und Dielenstärke, Holzqualität, Dielenoberfläche sowie die Dimension in Länge und Breite der Dielen die Spreu vom Weizen trennen.

Die meisten Menschen, die sich für einen Dielenboden entscheiden, wollen tolle Optik, lange Haltbarkeit und eine gute Ökobilanz. Dies hat natürlich seinen Preis. Wir beraten Sie als Hersteller von hochqualitativen Dielen, wie Sie Ihren Traumdielenboden realisieren können. Wir hoffen, wir konnten Ihnen heute ein paar wertvolle Tipps geben, um Ihre Vorauswahl zu treffen. Es gibt noch einige Punkte, die wir zu einem späteren Zeitpunkt erweitern werden. Bei Fragen rufen Sie uns einfach an oder kontaktieren Sie uns.

Bis bald

Jan Nicklaus – HVL Diele von unterwegs

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