Dünne Dielen für den Holzboden

Dünne Dielen sind manchmal die beste Option für den Holzboden. Warum man nicht immer auf große und starke Schlossdielen setzen kann, erfahren Sie hier!

Nun werden viele Leser, die der Havelland Diele folgen, sich fragen, warum ausgerechnet WIR über dünne Dielen schreiben. Schließlich sind wir vornehmlich für groß dimensionierte Schlossdielen bekannt, die lange halten. Ja, das stimmt. Es ist richtig, dass Dielen eine umso längere Lebensdauer haben, je stärker sie sind. Dies ist ja auch logisch, da sie eine größere Nutzschicht haben und somit häufiger abgeschliffen bzw. renoviert werden können.

Schlossdielen können nicht immer verlegt werden

Doch leider kann man nicht immer eine 25 mm oder 30 mm starke Diele einbauen. Beispielsweise bei bodentiefen Fenster, alten Fliesenbelägen, die man nicht herausnehmen möchte, vorherige Bodenbeläge oder eine schwache Fußbodenheizung sind einige ernsthafte Gründe, warum man eher dünne Dielen verwenden sollte.

In diesen Fällen wird häufiger zu Dreischichtdielen oder Mehrschichtdielen gewechselt. Meistens denken die Leute hier, dass eine Massivholzdiele in der Höhe nicht passt bzw. zu dick ist. Falsch, hier müssen wir ganz klar intervenieren. Wir können Dielen in einer Stärke ab 14 mm mit einer Nutzschicht von ca. 6,5 mm produzieren. Bei einer Dielenstärke von 15 mm ist die Nutzschicht ca. 7 mm stark. Allerdings muss man schon dazu sagen, dass diese dünnen Massivholzdielen nur auf tragendem Untergrund zur Verlegung geeignet sind. Eine Verlegung auf einer Lattung ist leider nicht möglich.

Dünne Dielen für die Sanierung

Gerade bei alten Häusern hat man oft alte Materialien verbaut, die auch mit Renovierungsmaßnahmen nicht mehr ansehnlich sind. Hierzu wäre beispielsweise ein alter Dielenboden zu nennen, dessen Nutzschicht schon völlig abgeschliffen wurde. Ebenso ist ein alter Teppich, der auf einer alten OSB Platte oder einem alten Estrich liegt, nicht mehr zu gebrauchen.

Alter Untergrund muss häufig zwingend entfernt werden

Jedoch macht es sehr viel Arbeit alte Dielen herauszureißen und natürlich entstehen dadurch auch Kosten. Überdies ist ein neuer Teppich nach 5 bis 7 Jahren wieder abgewohnt. Somit muss der Teppich in jedem Fall herausgenommen werden. Anschließend wird der Untergrund gespachtelt, was ebenfalls 2 bis 4 mm Platz kostet und wird dann in die neue Diele verklebt.

Stabilisationssystem bei dünnen Dielen empfehlenswert

Manchmal möchte der Auftraggebende etwas breitere Dielen haben und kann nur mit 15 mm Stärke arbeiten. In diesem Fall kommt unser Stabilisationssystem zum Einsatz. Hier können problemlos dünne Dielen in 15 mm Stärke mit einer Breite von über 200 mm in Raumlänge hergestellt werden.

Sollte schon eine Fußbodenheizung im Estrich vorhanden sein, so empfehlen wir ebenfalls, auf das Stabilisationssystem zurückzugreifen, da es dafür sorgt dass das Holz besser und ruhiger liegt.

Dünne Dielen auf alten Holzdielen verlegen

Schwieriger wird es, wenn man Dünne Dielen auf einem alten Holzboden verlegen möchte. Hier gilt es noch ein paar mehr Parameter zu beachten.

Zuerst ist das Kontrollieren der alten Dielung auf Festigkeit zur Balkendecke auszuführen. Sollte die Dielung knarren oder gar nachgeben, sollte der alte Dielenbelag nachgeschraubt werden bis er fest liegt.

Im Anschluss daran wird der Farb- oder Ölbelag mittels einer Walzenschleifmaschine herunter geschliffen. Hierbei läuft man 45 Grad mit der Maschine zur Dielenenverlegung.

Ist der gesamte Farbbelag runtergeschliffen, kontrolliert man die Ebenheit des Dielenbodens. In den meisten Fällen ist der Dielenboden nach vielen Jahrzehnten oder Jahrhunderten nicht mehr eben genug, um darauf direkt Massivholzdielen zu verlegen. Die Altholzdielen müssen also erstmal ausgeglichen werden. Mittels einer faserarmierten Spachtelmasse ist dies möglich.

Nach dem Spachteln kann man die dünnen Dielen direkt aufkleben. Möchte man noch etwas sicherer gehen, empfiehlt sich zusätzlich ein Entkopplungsvlies. Dies kann die Kräfte der Dielen besser ausgleichen.

Die Verlegung mit dünnen Dielen erfordert Fingerspitzengefühl

Um schwächere Dielen zu montieren, sollte man mit dem Material sensibel umgehen. Die Feder ist in der Regel zwischen 4 bis 5 mm stark und kann leicht wegbrechen, wenn man hier mit Gewalt einwirkt.

Ebenso ist der Unterzug meisten nur 4 bis 5 mm stark und sollte ebenfalls nicht beschädigt werden. Darum ist es erforderlich, dünne Dielen mit einem speziellen Schlagholz einzudrücken. Weiterhin sollte man mit reichlich Spann und Verlegegurten arbeiten. Die ersten Reihen sollten also gut miteinander verspannt werden, sowie beschwert und mindestens drei Stunden im Kleber liegen, damit man bei weiteren Arbeiten die Anleger nicht verschiebt.

Gerade leichte Dielen schwimmen sehr leicht auf dem Kleber und müssen daher erstmal in Ruhe abbinden bevor man weiter arbeiten kann. Die dünnen Dielen können im Anschluss leichter an die Verlegung herausrutschen, daher sollte man die Fugen regelmäßig kontrollieren.

Verlegung von dünnen Dielen benötigt mehr Zeit

Verlegt man also schwächere dünne Dielen, sollte man mehr Zeit als bei Dicken Dielen einplanen. Eine gute Verbindung zum Untergrund ist sehr wichtig bei der Verlegung von dünnen Dielen. Hier verziehen sich hohle Stellen nicht so leicht, da sich hier die Dielen später an dieser Stelle senken und u. U. knarren.

Desweiteren wird man beim Schleifen dieser Stellen Ungleichmäßigkeiten hervorrufen, da die schwere Maschine den Dielenboden dort nach unten drückt.

Dünne Dielen auf alten Fliesenbelegen

Ja, es ist möglich alte Fliesen oder alte Natursteinböden mit Dielen zu belegen. Ebenso kann ein alter Terrazzo Fußbodenbelag mit Dielen belegt werden. Hierfür sind einige Parameter zu beachten, welche wir aus Gründen der Übersichtlichkeit in einem separaten Artikel tiefer erläutern werden.

Dünne Dielen verschrauben

Um dünne Dielen zu verschrauben, benötigt man spezielle Schrauben, welche die zarte Feder nicht zerstören. Hier muss man jede Schraubenstelle vorbohren und leicht absenken, da sonst, gerade bei Laubholz, die Feder wegbricht.

Dünnen Dielen unter 16 mm Stärke sollten lieber verklebt werden

Nun haben wir schon aufgezeigt, dass die Verschraubung von dünnen Dielen kompliziert und aufwendig ist. Aus diesem Grund empfehlen wir bei dünnen Dielen mit einer Stärke von unter 16 mm, lieber verklebt als verschraubt zu verlegen.

Vernagelung der Dielen als Alternative zu Verschraubung & Verklebung

Falls man keine Lösemittel einsetzen möchte, sollte man die Dielen nageln. Wie bei der Verschraubung ist bei der Vernagelung ebenso auf einen sehr ebenen Untergrund zu achten. Die Dielen sollte zu 95% am Untergrund anliegen und keine Hohlstellen aufweisen.

Fazit

Dünne Dielen machen vor allem dann Sinn, wenn man große massive Schlossdielen nicht verlegen kann. Dies kann u. U. bei der Sanierung von alten Gebäuden der Fall, wo man so viel wie möglich vom vorangegangen Fußboden erhalten möchte.

Die meisten Hersteller setzen hier auf Mehrschichtdielen, die aufgrund des massiven Einsatzes von Klebe- und Lösungsmitteln sehr umweltschädlich sind. Schließlich sind Mehrschichtdielen nach ihrer Nutzungsdauer Sondermüll. Setzt man dagegen Massivholzdielen ein, werden deutlich weniger Bindemittel eingesetzt. Dies schont die Umwelt und sieht nebenbei gesagt auch gut aus. Mit den Smartwoods Dielen sind verschiedenste Verlegemuster möglich, was sie zu einer interessanten Alternative macht.

Bei der Verlegung von dünnen Dielen auf bestehendem Untergrund, muss man viel beachten, da es immer darum geht, eine gute Mischung zwischen dem Erhalt des bestehenden Bodens bzw. seiner Renovierung und Einsatz von neuen Materialien zu wählen.

Die Renovierung sowie Verlegung von Dünnen Dielen sollte aus unserer Sicht immer ein Profi übernehmen. Wir stehen Ihnen hier gern mit Rat und Tat zur Seite. Melden Sie sich bei uns, wenn sie den Einsatz von dünnen Dielen für Ihr Renovierungsprojekt in Erwägung ziehen. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihr nächstes Bauprojekt!

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele