Esche Schlossdielen auf Fußbodenheizung – Geht das?
Esche Schlossdielen auf Fußbodenheizung – Geht das? Ja, natürlich. Wir zeigen Ihnen worauf es bei der Verbindung von Dielenholz in Kombination mit Fußbodenheizung ankommt.
Im Gespräch mit unseren Kunden kommt immer wieder das Thema Massivholzdielen auf einer Fußbodenheizung auf. Viele Kunden sind erstmal skeptisch. Schließlich sind Dielen auf Fußbodenheizung aufgrund der geringeren Wärmeleitfähigkeit und der Neigung zu Quellen und Schwinden auf den ersten Blick nicht die beste Wahl. Im Grunde sind das Hindernisse, die sich technisch nahezu für jedes Dielenholz lösen lassen. Doch natürlich hat jedes Dielenholz andere Eigenschaften. Einige Hölzer sind mit Sicherheit besser für eine Fußbodenheizung geeignet als andere und so möchten wir in diesem Artikel das Dielenholz der Esche im Zusammenhang mit der Verlegung einer Fußbodenheizung erörtern.
Jedes Dielenholz lässt sich auf einer Fußbodenheizung verlegen
Im Prinzip kann man jedes Dielenholz auf einer Fußbodenheizung verlegen. Es kommt halt auf vier Parameter an, welche dafür entscheidend sind. Die Oberflächentemperatur in Abhängigkeit mit der gewünschten Raumtemperatur, die Stärke des Holzes, die Breite der zu verlegenden Dielen und zu guter letzt auf die Holzart und ihre Eigenschaften.
Jedes Dielenholz bringt spezielle Eigenschaften mit sich. Hierbei wären beispielsweise die Festigkeit, die Resistenz im Außenbereich, die Biegestabilität und eben auch sein Quell- und Schwindverhalten zu nennen. Dieses Quell und Schwindverhalten ist bei einer Verlegung von Massivholzdielen auf einer Fußbodenheizung von entscheidender Bedeutung. Fast jedes Dielenholz hat hier andere Eigenschaften und es kommt auch noch drauf an, wie das Holz aufgesägt ist.
Die Esche als Dielenholz für die Fußbodenheizung
Vergleichen wir nun das Eschenholz mit anderen Hölzern.
Schwindmaß und Quellmaß
Hierzu schauen wir erstmal die Größe des Schwindmaßes an.
Das Schwindmaß beschreibt die Veränderung des Dielenholzes bei Reduzierung der enthaltenden Feuchtigkeit.
Es ist das physikalische Gegenstück zum Quellmaß, dass die Veränderung des Holzes infolge bei Feuchtigkeitsaufnahme beschreibt.
Das Schwindmaß ist Richtungsabhängig. Es kann also in verschiedenen Raumrichtungen des Holzes unterschiedlich sein. Meist wird das Schwindmaß in Prozent angegeben. Je höher die Prozentzahl ist, desto höher ist auch die Veränderung des Holzes in seiner Dimension bei Änderung der Feuchtigkeit.
Das beliebteste Dielenholz ist die Eiche. Daher werden allen Dielenhölzer gern mit diesem Dielenholz verglichen. Das Schwindmaß der Eiche pro Prozent der Änderung der Holzfeuchte liegt bei 0,36%. Im Vergleich dazu liegt die Esche mit einem Schwindmaß von 0,38% dahinter. Die Buche ist dagegen schon deutlich schlechter mit einem Schwindmaß von 0,41% unterwegs.
Zusammenfassend kann man somit sagen, dass Esche Schlossdielen nur ein etwas ungünstigeres Schwindverhalten als Eichendielen haben. Dies sollte somit ein gutes Indiz sein, dass auch Esche Schlossdielen problemlos mit einer Fußbodenheizung verlegt werden können.
Quell- und Schwindverhalten von Esche Schlossdielen in der Praxis
Doch was heißt das konkret in der Praxis. Betrachten wir hierzu beispielsweise 8 m lange und 300 mm breite Esche Schlossdielen. Diese Esche Schlossdielen werden nun im Sommer auf einer Fußbodenheizung verlegt, welche selbstverständlich nicht läuft. Weiterhin lassen wir die Schnittrichtung außer Acht, da dies für Laien nur zur Verwirrung führt.
Ein gutes Dielenholz ist auf 9 bis 10% runter getrocknet und wird bei Auslieferung mit 10,5% Holzfeuchte eingebaut. Nach zwei Monaten Heizen und guter Belüftung durch den Bauherren mit einigermaßen organisierten Kontrolle der Luftfeuchtigkeit ist das Dielenholz Ende Dezember auf 8% der Holzfeuchtigkeit gesunken. Wir haben eine 300 mm Diele, welche nun 2,5% nachgetrocknet ist, was mathematisch 2,5 * 0,38% bedeutet. Wichtig ist, dass dieses Dielenholz bereits vorher auf 10% runter getrocknet war, somit kann die Zelle nicht mehr so frei arbeiten wie vor der Trocknung auf 10%. Für diesen Wert können wir von den 0,5% der zusätzlichen Feuchtigkeit beim Einbau noch einmal 50% reduzieren.
Es bleiben also 2,25% mal 0,38% übrig, was etwa 0,855% Reduzierung in der Breite bedeutet. Dies entspricht pro Fuge etwa 2,5 mm Veränderung in der Breite. Mit dieser Fuge kann man ganz locker leben, selbst wenn diese auf 3 mm anwachsen sollte, da die Holzfeuchte im Verlaufe der Zeit auf 7% runter geht.
Reduzierung der Fugenbildung – Was kann ich tun?
Natürlich ist es im Interesse der Optik, dass die Fugenbildung infolge des Schwindverhaltens des Dielenholzes gering bleibt. Häufig stellen uns Kunden daher verständlicherweise die Frage, wie man die Fugenbildung weiterhin reduzieren kann. Hierbei gibt es viele einfache Dinge, die jeder von uns tun kann, um die Fugenbildung zu verkleinern.
Kontrolliere Wärme und Luftfeuchtigkeit der Räume
Als erstes empfehlen wir – von der Havelland Diele – nicht nur die Wärme der Räume, sondern vor allem deren Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren. Die Luftfeuchtigkeit ist nämlich viel entscheidender für das Quellen und Schwinden der Esche Schlossdielen. Idealerweise sollte die Luftfeuchtigkeit für uns Menschen zwischen 50 und 60% liegen.
Im Winter ist das in Deutschland durch Lüften allein nicht zu schaffen. Hier liegt die Luftfeuchtigkeit der Außenluft bei ca. 30%.
Man kann hier sogenannte Luftbefeuchter aufstellen. Ebenso ist es sinnvoll die Wäsche alle zwei bis drei Tage mal auf einen Wäschestände im Innenbereich aufzustellen. So kann die verdampfende Wärme die Feuchtigkeit in den Räumen abgeben.
Noch besser sind natürlich Klimakontrollanlagen, welche die Raumluft auf den eingestellten Wert befeuchten. Mit diesen Maßnahmen ist es unserer Erfahrung auch im Winter möglich, eine Fugenbildung von 1 bis 1,5 mm zu halten, selbst wenn die Schlossdielen sogar 400 bis 450 mm breit sind.
Übrigens sind diese Klimakontrollanlagen auch ideal für unsere Gesundheit und Wohlbefinden. Sie kosten jedoch schon einiges an Geld in ihrer Anschaffung und im Unterhalt.
Verwendung des Stabilisationssystems
Eine weitere Möglichkeit, um Ihren Dielenboden noch besser für die Fußbodenheizung vorzubereiten ist ganz klar die Verwendung unseres Stabilisationssystems, bei denen Glasfaserstäbe in die Dielung eingebaut sind. Diese hat genau zwei riesige Vorteile. Zum einen wird das Quellen und Schwinden um 50% oder mehr reduziert und zum anderen können die Dielen so gut wie nicht mehr schüsseln. Stabilisierte Esche Schlossdielen können sehr plan nach dem Verkleben und Verschrauben auf einer Fußbodenheizung liegen bleiben.
Stabilisierte Schlossdielen haben sehr viele Vorteile
Trotz der Verwendung von dem Stabilisationssystem bleiben die vielen Vorteile, die massive Schlossdielen gegenüber Mehrschichtdielen haben, bestehen. Erstens sieht die Optik immer noch wie das Original nach einer Massivholzdiele aus. Zweitens nehmen auch stabilisierte Esche Schlossdielen im Laufe der Zeit Luft auf und geben sie wieder ab. Auf diese Weise sorgen die Esche Dielen dafür, dass ein ideales Raumklima herrscht. Zuletzt halten stabilisierten Schlossdielen aus Esche natürlich wesentlich länger als ein Furnierparkett oder eine Furnierdiele mit 4 bis 5 mm Edelholz oben drauf.
Massive Eichendielen oder auch andere massive Dielen sind zudem sehr energiesparsam herzustellen und haben keinerlei Chemie oder Kleber in sich. Ebenso können stabilisierte Esche Schlossdielen im Gegensatz zu Mehrschichtdielen nach einer Lebensdauer von 100 Jahren oder mehr problemlos verbrannt werden.
Optimale Breiten und Längen von Esche Schlossdielen
Aktuell können wir Esche Schlossdielen in bis zu 500 mm Breite und 15 m Länge produzieren. Natürlich sind solche großen Dimensionen sehr knapp und erfordern somit etwas Vorlaufzeit. Wer es schneller mag und auch auf kleinformatige Landhausdielen mit interessanten Verlegemustern steht, dem steht mit den Smartwoods Esche Dielen eine tolle Alternative zur Verfügung. Auch die Smartwood Dielen können problemlos mit Fußbodenheizung verlegt werden. Wir freuen uns auf ihre Anfragen für Ihr nächstes Bauprojekt.
Bis bald und immer dran denken:
Wahre Größe ist natürlich….
Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele