Garapa Dielen – Gibt es deutsche Alternativen?

Garapa Dielen

Garapa Dielen © DavidAlexander – https://stock.adobe.com/

Sie interessieren sich für deutsche Alternativen zu Garapa Dielen? Wir zeigen Ihnen die besten deutschen Dielenhölzer für Terrassendielen auf.

Garapa ist ein aus Südamerika bekanntes Tropenholz, das vorwiegend für den Terrassenbau oder Möbelbau genutzt wird. Noch heute erleben wir die Situation, dass viele Menschen aus Tropenholz Terrassendielen bauen. Man kann gegen die Holzeigenschaften von Garapa nicht viel sagen. Jedoch muss man sich schon selbst fragen, ob man wirklich zur Abholzung des Regenwaldes aktiv beitragen möchte oder nicht. Ebenso ist es überhaupt nicht notwendig, da wir auch in Deutschland hervorragende Dielenhölzer für den Terrassenbau haben. In diesem Artikel möchten wir zum einen veranschaulichen, was an Garapa Dielen so besonders ist als auch deutsche Alternativen aufzeigen.

Ist FSC Holz wirklich eine gute Idee

Die Nutzung von tropischen Harthölzer ist generell problematisch. Man fällt nicht nur einen Baum, sondern löst ihn aus einem komplexen Ökosystem heraus. Dies ist problematisch, da allein auf einem einzigen Baum mehrere 1000 Spezies leben können. Hinzu kommt ein aufwändiger Transport sowie eine Lagerung, die über solche Distanzen zu uns nicht gerade ökologisch ist.

Studien zeigen FSC ist nicht so gut wie gedacht

Nun entscheiden sich viele Menschen für Tropenholz von FSC Siegel, da das Holz dann meist nicht im Regenwald sondern in Plantagen in Afrika angebaut wird Jedoch gibt es mehrere Studien, die zeigen, dass das FSC Label leider nicht ausreichend absichert, dass auch verantwortungsvoller Holzschutz betrieben wird. Immer wieder wird aufgedeckt, wie FSC Firmen doch im Urwald Holz entnommen oder bestimmte Holz-Standards nicht eingehalten haben. Aus unserer Sicht ist die konsequenteste Option, sich wirklich nach deutschen Alternativen umzusehen und sich generell gegen jegliches Tropenholz zu entscheiden.

Was Garapa Dielen so besonders macht

Garapa wird im lateinischen Apuleia Leiocarpa genannt ist eine Baumart, die vorwiegend im Regenwald wächst. Die Wuchshöhe des Garapa Baumes kann 25 bis 40 m betragen bei einer Stammbreite von 0,8 bis 1,2 m. Der Stamm wächst bis zu 12 m gerade, sodass theoretisch auch raumlange Schlossdielen aus Garapa hergestellt werden könnten.

Garapa Holzdielen aus Hartholz

Mit einer Brinellhärte von ca. 49 bis 70 N pro mm² ist die Garapa ganz klar ein Hartholz. Es liegt damit noch oberhalb von dem härtesten Dielenholz Deutschlands der Robinie mit etwa 41 N pro mm². Auch die beliebte Eiche liegt mit 37 N pro mm² unterhalb der Garapa. Für die Dielenproduktion ist Hartholz schon eine gute Sache, jedoch kommt es ganz auf das Einsatzgebiet der Dielen an. Schließlich lassen sich auch Nadelholzdielen zum Beispiel aus dem Holz der Lärche mit ca. 19 N pro mm² für private Räumlichkeiten herstellen.

Terrassendielen aus Garapa

Generell schaut man bei Terrassendielen immer auf die Dauerhaftigkeitsklasse. Sie zeigt an, wie widerstandsfähig ein Holz gegenüber Witterung und Holzfraß durch Insekten ist. Hierbei gibt es fünf Stufen, die wie Schulnoten gewertet werden. Mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 1 bis 2 liegt Garapa in einem gutem bis sehr gutem Bereich. Somit verwundert es nicht, dass Garapa Dielen häufig für den Terrassenbau eingesetzt werden.

Farbe und Holzmaserung

Das Kernholz der Garapa ist honiggelb bis bräunlich. Es dunkelt in einigen Fällen bis nussbraun ab. Das Splintholz ist eher cremefarben und hebt sich somit eindeutig vom Kernholz ab. Somit bezeichnet man den Faserverlauf in der Literatur als wechseldrehwüchsig und unregelmäßig.

Nachgrauen durch Sonne

Ähnlich wie die Robinie, verändert sich das unbehandelte Garapa-Holz durch die Sonneneinstrahlung zu einem grauen Holz. Dies kann natürlich auch abgemildert werden, indem die Dielen geölt und mit einem UV Blogger behandelt werden. Manche Liebhaber der grauen Dielen möchten jedoch diese graue Farbe und freuen sich über diesen natürlichen Effekt.

Deutsche Alternativen zu Garapa Dielen

Nachdem wir uns die Eigenschaften von Garapa Dielen angeschaut haben mit ihren Vor- und Nachteilen. Möchten wir uns anschauen, was der deutsche Dielenmarkt zu bieten hat, und ob es echte Alternativen gibt.

#1 Robinie Dielen

Die erste Alternative zu Garapa Dielen sind mit Sicherheit Holzdielen aus Robinie.

Sehr gutes Hartholz

Mit einer Brinellhärte von 45 N pro mm² ist die Robinie zwar immer noch etwas weicher als die Garapa, aber das ist völlig ausreichend.

So resistent wie Tropenholz

Mit einer Resistenzklasse von 1 bis 2 kann die Robinie auch mit Tropenholz Dielen mithalten. Mit einem gelblich, braunen Farbton können sich auch viele Freunde der Garapa Dielen anfreunden. Ebenso kann die Robinie auf Wunsch ähnlich schön nachgrauen wie die Garapa es tut.

Nicht so lange Terrassendielen möglich

Der einzige Nachteil ist, dass mit dem Holz der Robinie in nicht allzu großer Länge nämlich nur von maximal drei bis vier Meter Länge produziert werden kann. Dies spielt jedoch für den Terrassenbau meist keine so große Rolle.

#2 Eichendielen

Eiche Schlossdielen

Eiche Schlossdielen © Havelland Diele GmbH

Die Eiche ist ganz klar der Alleskönner. Ob Schlossdielen, Landhausdielen, Parkett oder Terrassendielen. Mit der Eiche lässt sich fast jeder Holzboden realisieren. Das liegt zum einen an einer moderaten Brinellhärte von 34 N pro m² und einer Dauerhaftigkeitsklasse von 2. Eichendielen lassen sich in einer Länge von bis zu 13 Metern und 200 bis 500 mm Breite produzieren. Mit ihrer schlichten Maserung und hellbraunen Farbe wird die Eiche von fast allen Kunden als optisch ansprechend empfunden.

#3 Thermoholzdielen

Eine weitere Alternative ist es, bestimmte Hölzer durch einen thermischen Erhitzungsprozess unter Sauerstoffarmut resistenter zu machen. Hierdurch können auch die Thermohölzer wie Thermokiefer, Thermoeiche, Thermoesche als Terrassendielen verwendet werden. Einen Nachteil hat die Prozedur jedoch – die Abnahme der Biegefestigkeit, was für die Verlegung von sehr langen Terrassendielen schon eine Herausforderung ist und eine sehr gut Unterkonstruktion erfordert.

#4 Lärche und Douglasie Terrassendielen

Mit entsprechenden Holzschutzmaßnahmen können auch die Douglasie oder Lärche als Terrassendielen verwendet werden. Die Lärche ist hierbei mit ihrem rötlichen Farbton sehr beliebt bei Kunden, die Alternativen zu Tropenholz Dielen suchen. Allerdings sind Nadelholzdielen mit Brinellhärten von unter 20 N pro mm² und Dauerhaftkeitsklassen von 3 bis 4 nicht die erste Wahl.

Effektiver Holzschutz für Terrassendielen

Klar, die meisten europäischen Dielenhölzer sind nicht genauso wie Tropenholzdielen, die meist unverarbeitet schon sehr gut an Witterung und Wetter angepasst sind. Jedoch sind wir mittlerweile in der Lage, deutsche Holzdielen gut zu schützen, sodass sie ebenso lang halten. Dies ist ähnlich wie bei den Menschen – zum Beispiel wenn sich ein Mensch mit einem mittleren Hauttyp mit einer starken Sonnencreme schützt. Während ein Mensch mit einem natürlichem dunklen Hauttyp dies nicht so stark tun muss, weil seine Haut an eine große Sonneneinstrahlung besser angepasst ist. In unserem Artikel „Terrassendielen aus dem Havelland” zeigen wir Wege auf, wie auch deutsche Dielen sehr lang halten können.

Fazit

Natürlich sind Tropenholz Dielen von der Qualität und Resistenz her gute Hölzer. Jedoch sind die Folgen für die Umwelt und den Planeten zu hoch, sodass wir über Alternativen nachdenken müssen. Niemand muss heute noch auf Tropenholz setzen, da wir in Deutschland mit der Robinie, Eiche sowie den Thermohölzern sehr gute Alternativen haben. Durch effektiven Holzschutz wie Terrassenhöhe, Stabilisationssystem, Ölen, Steinschotterschicht und Unkrautsperre kann man auch deutsches Dielenholz sehr lang haltbar machen. Von der Optik her sind die heimischen Dielen auch sehr schön und bieten genug Auswahl und Spielraum, sodass für jeden etwas dabei ist. Falls Sie sich auch für deutsche Terrassendielen aus dem Havelland interessieren, dann beraten wir Sie gern.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

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