Hobeldiele – Welches Dielenholz ?

Eiche Hobeldiele rustikal

Geschliffene und sowie geölte Hobeldiele aus Eichenholz (rustikal) © Havelland Diele GmbH

Warum immer mehr Kunden auf eine Hobeldiele setzen und die Oberfläche vom Dielenholz erst auf der Baustelle behandeln, erfahren Sie in diesem Artikel.

Viele Kunden stehen bei der Bestellung der Dielen vor der Frage, ob sie die Oberfläche der Dielen erst auf der Baustelle behandeln sollen. Jede Diele wird in unserer Manufaktur erstmal als unbehandelte Hobeldiele produziert, einer Dielung, wo die Oberfläche nur gehobelt ist. Anders als geschliffene Dielen ist die Oberfläche von einer Hobeldiele nur grob vorrepariert und die gesamte Oberflächenbehandlung wie Schleifen, Ölen, Laugen etc. muss vor Ort auf der Baustelle vorgenommen werden. In diesem Beitrag möchten wir darüber sprechen, welche Vor- und Nachteile es hat, auf Hobeldielen zu setzen. Ebenso diskutieren wir, welches Dielenholz besonders gut für die Produktion einer Hobeldiele geeignet ist.

Die Vor- und Nachteile einer Hobeldiele

Schauen wir uns nun erstmal die Vor- und Nachteile von Hobeldielen an.

Günstiger Preis bei der Bestellung

Es ist ja eigentlich ganz logisch. Wird die Oberfläche der Dielen schon in der Manufaktur geschliffen oder geölt, so kostet das natürlich etwas. Unsere Kunden sind teilweise auch Tischler oder Parkettleger oder Hobbyhandwerker. Somit können diese Menschen ihre Dielen selbst auf der Baustelle schleifen, ölen, laugen etc. und etwas Geld sparen.

Ausführung als scharfkantige Dielung

Eine mögliche Ausführung der Hobeldiele ist die scharfkantige Diele. Diese ist sehr traditionell und wurde in historischen Bauten häufiger eingesetzt. Durch das Nachtrocknen des Dielenholzes entstanden hierbei größere Fugen. Auf diese Weise musste man nicht zusätzlich noch eine Phase zwischen den Dielen anfahren.

Hobeldielen müssen vor Ort geschliffen werden

An dieser Stelle trennt sich die Spreu vom Weizen. Natürlich ist es günstiger, gehobelte Dielen zu bestellen. Jedoch muss man diese dann zwingend auf der Baustelle vor Ort schleifen. Beherrscht man dies und hat die entsprechende Geräte, ist das kein Problem. Ist man jedoch handwerklich nicht begabt oder hat keine ausgebildete Fachkraft wie zum Beispiel einen Parkettleger in seiner Nähe, so kann dies leicht zum Stolperstein werden.

Schleifen von Hobeldielen ist aufwendiger

Wir leben in einer schnelllebigen Welt und in dieser soll ein Dielenboden immer so schnell wie möglich fertig werden. Aber – es ist so, dass das Schleifen einer Hobeldiele vor Ort wesentlich aufwendiger ist, als mit vorab in der Manufaktur geschliffenen Dielen zu arbeiten.

100% plan geschliffene Dielen

Gehobelte Dielen haben ein ganz anderes Schleifbild, wenn sie vor Ort auf der Baustelle geschliffen werden als vorab geschliffene Dielen in der Manufaktur. Ein vor Ort abgeschliffener Dielenboden ist zu 100% plan, es gibt quasi keine Kantenüberstände mehr. Das ist natürlich ein Vorteil, da diese Perfektion vorab in der Manufaktur nicht gelingen kann. Aus diesem Grund werden auch vorab geschliffene Dielen auf der Baustelle nochmals leicht plan geschliffen.

Nicht in allen Räumen lassen sich Dielen vor Ort gut schleifen

Nehmen wir einfach mal eine Galerie als Beispiel, wo die Dielen bei einer Treppe von oben und unten sichtbar sein sollen. Schon haben wir das Problem, dass wir die Dielung beidseitig schleifen müssen, damit es gut aussieht. Sowas kann auf einer Baustelle nicht gelingen, da das Schleifgerät aufgrund der Schwerkraft nicht unten und oben schleifen kann. In einem solchen Fall sind vorab geschliffene Dielen die bessere Wahl.

Es muss schnell gehen

Selbstverständlich gibt es auf einer Baustelle häufiger Zeitdruck. Sie möchten gerade ins neue Einfamilienhaus ziehen und haben ihre Mietwohnung gekündigt? Ein Gewerberaum soll vor der Eröffnung pünktlich renoviert werden etc. Hier ist natürlich jeder Tag und jede Stunde, die sie verlieren, eine zu viel. Falls Dielen schon vorab in der Manufaktur geschliffen sind, kann man sie in der Regel sofort einsetzen und ist mit geringen Nachbehandlungen durch. Sogar das Ölen, Laugen oder Beizen der Dielen kann schon vorab erledigt werden. Auf diese Weise kann man Terminpläne besser einhalten und ist auf der Baustelle einfach schneller.

Abnutzen beim Transport wirken sich weniger aus

Selbstverständlich achten wir immer darauf, dass unsere Dielen bestmöglich bei unseren Kunden ankommen. Jedoch gibt es Fälle, wo Dielen über viele 1000 Kilometer und dann noch ins 5. OG ohne Fahrstuhl transportiert werden müssen oder ähnliches. Wenn die Dielen vorab geschliffen, geölt oder gelaugt wurden, dann können schon kleine Abnutzungen durch den Transport zu sehen sein. Diese können im Nachgang bei vorgeschliffenen Dielen weniger gut korrigiert werden. Anders sieht es bei Hobeldielen aus. Die Oberfläche ist noch sehr rustikal, sodass Transportschäden in der Regel gar nicht auffallen. Schließlich findet das Schleifen und die Oberflächenbehandlung erst im Nachgang statt.

Transportschäden sind selten

Es ist uns schon wichtig zu betonen, dass Transportabnutzungen bei Dielen sehr selten sind.  Wir arbeiten mit den Speditionsfirmen schon sehr lange zusammen und haben bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Doch einige Kunden möchten natürlich die Ware selbst abholen und vertragen, um Geld zu sparen. Nun haben nicht alle Kunden, die Erfahrung die es braucht um Dielen zu transportieren. Nicht verwunderlich, dass dann hier auch mal eine Diele runterfällt und beschädigt wird. Wir empfehlen daher nicht an der Lieferung zu sparen, wenn man sich den Traum von raumlangen Dielen verwirklichen möchte.

Welches Dielenholz sollte für Hobeldielen verwendet werden?

Eiche Totholzdielen rustikal

Eiche Totholzdielen in rustikaler Oberfläche © Havelland Diele GmbH

Eigentlich ist das eine etwas amüsante Frage, weil eigentlich alle Dielen zuerst in der Manufaktur Hobeldielen sind. Folglich können aus fast allen gängigen Holzarten Hobeldielen produziert werden. Die Frage ist, bei welchem Holz die Produktion von Hobeldielen am meisten Sinn macht.

Kiefer Hobeldiele

Die Kiefer ist mit Abstand die beliebteste Hobeldiele. Dies hat auch seine Gründe. Erstens ist die Kiefer ohnehin durch ihre hohe Verfügbarkeit preiswerter als viele andere Dielenhölzer, sodass sich viele Kunden auch aus kommerziellen Gründen für dieses Dielenholz entscheiden. Hier passt es natürlich auch gut, die Dielen auf der Baustelle selbst zu schleifen und mit Öl und Ähnliches nachzubehandeln. Der zweite Aspekt ist die rustikale Optik der Hobeldiele, die sich viele Kunden vom Kieferholz wünschen. Rustikal ist nunmal rustikal, sie hat nicht den Look einer perfekt plangeschliffenen Diele.

Eiche Hobeldiele

Auf dem zweiten Platz der beliebtesten Hobeldielen kommt die Eiche. Im Gegensatz zur Kiefer spielen hier kommerzielle Aspekte keine Rolle. Schließlich sind Eichendielen in Raumlänge eher im oberen Preissegment der Schlossdielen anzuordnen. Jedoch werden Eichendielen häufig in großer Menge in Raumlänge hergestellt. Folglich können sie auf der Baustelle meistens besser bearbeitet werden. Der rustikale Look ist bei Eichendielen ebenso hoch im Kurs, daher bietet sich auch das Eichenholz für die Hobeldielung an.

Lärche oder Douglasie Hobeldiele

Die Lärchen- und Douglasie Dielung hat einen ganz anderen Aspekt, der viele Kunden vom Kauf einer reinen Hobeldiele überzeugt. Beide Hölzer werden häufig zur Herstellung von weißen Dielen verwendet. Diese werden in der Regel gelaugt. Macht man das schon in der Manufaktur und treten leichte Beschädigungen beim Transport auf, ist das im Nachgang schwieriger zu reparieren. Das beste ist es somit, die Douglasie oder Lärche Dielung als Hobeldiele zu bestellen. Anschließend kann ein Parkettleger vor Ort das Schleifen, Laugen oder Weißölen übernehmen. Viele bestellen auch die Dielen vorgeschliffen, da sehr selten Transportschäden passieren und es auf der Baustelle einfach schneller geht. Trotzdem sind Hobeldielen aus Douglasie oder Lärche sehr sinnvoll und wir liefern auch gern die entsprechende Lauge, ein entsprechendes Öl etc. mit – so können Sie mit den besten Materialien arbeiten.

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Reparatur der Hobeldielen

Erstmal muss gesagt werden, dass wir in der Manufaktur alle Äste über 30 mm schon vorab in der Werkstatt reparieren. Alles andere wird ansonsten vor Ort vom Kunden oder Verleger repariert.

Schleifstaub statt Fertigspachtel

In der Manufaktur werden die Dielen mit einem farblichen Fertigspachtel repariert. Vor Ort auf der Baustelle nimmt man dagegen den Schleifstaub der Dielen, um kleine Risse und Löcher zu verschließen. Der Schleifstaub wird mit Weißleim oder einer Kittlösung versetzt und dann mittels Malerspachtel in die Stellen gegeben.

Wie wird eine gehobelte Diele eingebaut?

Früher wurden Hobeldielen in historischen Gebäuden genagelt. Hierzu nahm man Dielennägel, die handgeschmiedet waren und schlug zwei Nägel pro Balkenauflager in die Diele. Hierbei wurden die Nägel etwas unter der Oberfläche versenkt, sodass man diese noch schleifen und abziehen konnte.

Heute werden Hobeldielen verschraubt

Heute nagelt kaum noch jemand Dielen. Hobeldielen werden in der Regel verschraubt, da es dem Dielenboden einfach mehr Stabilität gibt. Zum Verschrauben werden von oben mit dem Forstnerbohrer 15 mm große Löcher in die Diele gebohrt und dann eine Schraube versenkt. Im Anschluss werden die Bohrlöcher mit Querholzplättchen verschlossen. Leichte Überstände bei den Plättchen werden mit dem späteren Schliff weggenommen.

Fazit

Eine Hobeldiele ist eine unbehandelte Massivholzdiele, die sich zur Herstellung eines hochwertigen Dielenbodens eignet. Hobeldielen können in allen möglichen Holzarten produziert werden. Jedoch sind gehobelte Dielen aus Eiche, Kiefer, Douglasie, Lärche oder Esche besonders beliebt.

Produktion von gehobelten Dielen ist preiswerter

Die Produktion von gehobelten Dielen ist im Vergleich zu anderen Dielen preiswerter. Jedoch ist das nur die halbe Wahrheit, weil dann zwingend die Oberfläche vor Ort auf der Baustelle geschliffen werden muss. Dies kostet, wenn es ein Fachmann macht, natürlich auch Geld. Somit ist sind Hobeldielen am Ende nicht immer preiswerter.

Hobeldielen wirken in rustikalen Gebäuden

In Gebäuden mit rustikalen Baustil wirken die Hobeldielen mit scharfkantigem Schliff besonders gut. Liebhaber von Altholzdielen werden mit einem Dielenboden aus gehobelten Dielen somit durchaus ihre Freude haben.

Konische Hobeldielen

Als Dielenmanufaktur haben wir uns auf die Produktion von konischen Dielen spezialisiert, wie sie vor rund 100 Jahren im Berliner Raum sehr beliebt waren. Diese stellen wir sowohl in Fixbreite als auch in fallenden Breiten her. All unsere Dielen stammen aus Deutschland und der überwiegende Teil aus der Region des Havellandes, um in der Nähe von Berlin die Holzwirtschaft zu fördern.

Falls Sie auch Interesse an einer rustikalen Hobeldiele in Raumlänge verspüren, dann kontaktieren sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Bis bald Ihr Jan Nicklaus der Havelland Diele

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