Holzboden färben – Wie finden sie die Farbe für ihre Diele?
Sie möchten Ihren Holzboden färben? Wir zeigen Ihnen, was bei Holzdielen möglich ist, damit Sie die perfekte Farbe für Ihre Diele finden.
Einen Holzboden zu färben, kann aus unterschiedlich Beweggründen gewünscht sein. Ein alter Dielenboden hat vielleicht ein paar im Holz tiefergehende dunkle Verfärbungen. Er ist entweder zu dunkel oder zu hell. Er ist vom Holz in seiner Struktur etwas unruhig und soll nun gleichmäßiger erscheinen. Mit dem Laugen, farbigen Ölen, Beizen oder einfach nur farbig Streichen stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, einen Holzboden zu färben.
Zum Thema „Dielen laugen“ haben wir schon einen sehr ausführlichen Artikel verfasst, auf den wir hiermit hinweisen möchten. Das simple Streichen von Dielenholz mit einer Farbe ist nicht so spannend, da man somit jedes Holz überdecken kann und die Holzstruktur meist danach nicht mehr zu sehen ist. Interessanter sind also die Optionen, die Dielen zu beizen bzw. farbig zu ölen.
Das Beizen von Schlossdielen oder Dielen
Grundlage eines jeden farbigen Beizens eines Holzbodens ist das saubere Dielen Schleifen. Somit macht es Sinn, mit dem letzten Schliff zu beginnen. Dieser sollte mit einer Einscheibenschleifmaschine mit Korn 120 oder Korn 150 erfolgen. Wichtig ist, dass keine Schleifkreise auf der fertig geschliffenen Fläche zu sehen sind.
Nach dem Schleifen sollte bedacht werden, dass unterschiedliche Holzarten auch unterschiedliche Herangehensweisen in der weiteren Arbeit erfordern. Hier sind zum Beispiel die schwierigen Beizhölzer wie Ahorn und Buche zu nennen. Hier muss das Dielenholz vor dem Beizen wässern, damit sie die Beize gleichmäßig annehmen. Dies führt dazu, dass die Holzfasern sich aufrichten und die Beize gleichmäßiger annehmen. Nach dem Wässern muss reichlich Zeitabstand gelassen werden, damit das Holz wieder vollständig trocken ist.
Beim Dielen beizen ist eine Probefläche sinnvoll
Gerade bei diesen schwierigen Hölzern sollte dringend eine Probefläche angelegt werden. Ideal ist hier ca. einen Quadratmeter auf dem die Auftragsweise genau so ausgeführt wird wie auf der späteren Gesamtfläche. Bei Eichenholz ist eine Wässerung des Holzes nicht notwendig, ebenso wie auf fast allen Nadelhölzern.
Nachdem nun die Fläche vorbereitet ist, kann mit dem Beizen des Holzbodens begonnen werden. Wichtig ist die Verwendung einer besonders kurzflorigen Rolle. Die Beize wird erst quer zur Verlegerichtung aufgerollt und dann in Längsrichtung mit Druck auf der Rolle nachgerollt. Wichtig ist dabei, nie breiter als 1,50 m quer zu rollen, damit mit der Rolle der Druck zum Ausrollen noch stark genug ist. Soll die Beize sehr dünn aufgetragen werden, muss unmittelbar nach dem Auftrag mit der Rolle mittels von Leinentüchern die Beize wieder runter geholt werden. Die Antrockenzeit sollte hierbei zwischen 50 und 90 Sekunden liegen. Möchte man einen sehr kräftigen Farbton erreichen, reicht das gleichmäßige Rollen völlig aus.
Übung macht den Meister
Achtung: Bei Dielen mit Fase sollte die V-Fuge mittels eines Pinsels vorgestrichen werden und dann erst mit der Rolle die Beize verteilt werden. Das Beizen großer Holzflächen ist eine Übungssache und benötigt einiges an Erfahrung.
Für den Fall, dass Sie das erste Mal einen Holzboden beizen, empfehlen wir eine Fläche von maximal 25 m² zu wählen. Weiterhin ist es ratsam, immer zu zweit zu arbeiten, damit das Runterpolieren der überschüssigen Beize nicht zu spät erfolgt.
Nicht immer gelingt es zum Anfang bei einer solchen Tätigkeit, auf Anhieb ein gutes Ergebnis zu erzielen. Aus diesem Grund kann es auch passieren, dass Sie bei zu großen Farbunterschieden einen zweiten Auftrag vornehmen müssen oder gar die Fläche noch einmal überschleifen müssen.
Dielen Beizen im Zweifel nur von Profis
Im Zweifel sollten Sie einen Profi diese Arbeit ausführen lassen oder aber diese Arbeit mit ihm zusammen durchführen. Bedenken Sie aber immer, das Ergebnis wird nie wie ein Industrieprodukt aussehen, sondern bleibt ein Handwerk. Insofern werden leichte Unterschiede innerhalb der Schattierung nicht zu vermeiden sein.
Beizen ist die hohe Kunst beim Holzboden färben
Das Beizen ist die hohe Kunst beim Färben von einem Holzboden. Hierbei lassen sich die besten Effekte und schönsten Nuancen in der Farbe einstellen. Eine auf Antik eingestellte Beize kann den Boden wie 100 Jahre aussehen lassen. Weiterhin bleiben Strukturunterschiede gut zu sehen und auch leichte Farbunterschiede durch die darunter liegende Holzfarbe haben weiterhin Bestand.
Holzboden färben mit farbigem Öl
Wer es leichter als beim Beizen haben möchte und nicht so auf Farbunterschiede im Holz steht, der kann seinen Holzboden farblich ölen. Der Auftrag vom farbigem Öl oder farbigem Hartwachsöl ist deutlich einfacher. Die benannten anspruchsvollen Hölzer wie Ahorn und Buchen sollte auch bei diesem Vorgang gewässert werden. Nach dem Trocken und Absaugen der Dielen, kann mittels einer kurzflorigen Rolle das farbige Öl aufgetragen werden.
Je nach Art des Öls wird im Anschluss das überschüssige Öl wieder runter poliert oder aber bei farbigen Hartwachsölen einfach trocknen gelassen. Die Zeit, das überschüssige Material vom Dielenboden runter zu polieren, beträgt in der Regel 10 bis 20 Minuten. Aus diesem Grund ist es hier auch möglich, allein zu arbeiten.
Wünscht man sich eine intensivere Farbe, muss der Auftrag nach dem Abtrocknen noch einmal erfolgen. Sehr wichtig ist hier auch wieder ein dünnes Ausrollen. Der Auftrag sollte wie beim Beizen erst quer und dann längs zur Faser erfolgen. Wir empfehlen nach dem farbigen Ölen, noch eine transparente Schicht auf das farbige Öl zu rollen, um Laufstraßen zu verhindern. Bei gebeizten Dielen sollte der Auftrag mit transparentem Öl übrigens zweimal erfolgen.
Holzboden färben – Welche Dielenfarben sind möglich?
Es gibt vier bekannte Methoden, einen Holzboden zu färben. Das Laugen, das Beizen, das Ölen und das Streichen mit Farbe. Möchte man die Holzstruktur weitgehend erhalten, sind Laugen, Beizen und Ölen die erste Wahl. Diese Formen können auch miteinander kombiniert werden. Das Beizen ist wohl die Form, bei der man am besten den Holzboden färben kann, ohne dass sein naturgegebenes Holzdesign verloren geht.
Für leichte Farbwechsel ist das Ölen der Dielen eine Option. Bei der Verschiebung der Farbtöne ins weißliche oder graue Spektrum ist das Laugen derzeit die erste Wahl. Das Streichen der Dielen ist dann eine Option, wenn die Erhaltung der Holzstruktur eine untergeordnete Rolle spielt.
Färbung vom Holzboden hängt vom Dielenholz ab
Die Färbung des Holzbodens hängt natürlich auch von der Wahl des Dielenholzes ab. Douglasie und Fichte eignen sich eher für weißliche, helle oder graue Farbtöne, weil sie diese schon von Natur aus mitbringen – ganz anders als Dielen aus Eiche oder Platane.
Jedes Dielenholz ist für eine bestimmte Holzfarbe prädestiniert. Eichendielen kann man sehr gut ins brauen bis hin zum schwarzen Spektrum färben. Die selten verwendete Roteiche sowie auch die Lärche ermöglicht eine Verschiebung des Farbspektrums ins Rötliche.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen heute einen ersten Eindruck vom Färben von Holzböden geben. Egal wie Sie Ihren Holzboden färben möchten, es gibt meist immer eine Möglichkeit dies zu realisieren. Wir beraten Sie gern, welches Dielenholz und welche Färbung für Ihren Dielenboden und Ihre Räumlichkeiten die beste Option ist. Nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihr nächstes Bauprojekt!
Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele