Holzboden im Badezimmer

Kann man einen klassischen Holzboden aus Dielen oder Parkett im Badezimmer verlegen? Ja, das geht. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Viele potentielle Kunden fragen uns immer wieder, ob man einen Holzboden im Badezimmer verlegen kann. Hier muss die Antwort ganz klar lauten: „Ja natürlich geht das!” Jedoch muss man einiges beachten, damit der Dielenboden im Bad möglichst lange hält. Aus diesem Grund möchten wir in diesem Artikel kurz aufzeigen, was bei der Verlegung von Holzdielen im Badezimmer zu beachten ist. 

Holzboden im Badezimmer verlegten schon die Römer

Viele Menschen denken, dass es erst seit kurzem möglich ist, einen Holzboden im Badezimmer zu verlegen. Jedoch stimmt das so nicht. Jeder Baum ist in natürlicher Weise mit dem Wasser verbunden und transportiert Unmengen davon in seinem ganzen Leben. So verwundert es nicht, dass bei Reinigungsarbeiten in Bad Cannstatt in der Nähe von Stuttgart ein römischer Holzboden gefunden wurde, der vermutlich im Badezimmer verlegt wurde.

Nasser Dielenboden für Erwachsene

Klar ist, dass ein Holzboden im Badezimmer für Erwachsene leichter vor Wasser geschützt ist, als wenn Kinder mit ins Spiel kommen.

Versiegelung mit Hartwachsöl

Bei Erwachsenen reicht es meist aus, den Holzboden im Badezimmer mit Hartwachsöl zu versiegeln, da nur wenige Wasserspritzer den Boden treffen. Nach dem Baden kann ein Erwachsener ohne Probleme den Holzdielenboden mit einem Tuch kurz trocken wischen, um ein längeres Eindringen von Wasserteilchen in die Holzdielen zu verhindern.

Feuchtigkeitssperre einarbeiten

Eine weitere sehr sinnvolle Maßnahme zum Schutz des Holzbodens im Badezimmer ist der Einbau einer Feuchtigkeitssperre. Die Umsetzung ist relativ einfach. Man ölt die Dielen nach der Verlegung genau drei mal. Beim ersten Mal trägt man Grundieröl auf, das ganz tief ins Parkett- oder Dielenholz eindringt. Ölt man das zweite und dritte Mal, wird Hartwachsöl zweimalig auf die Dielen-Oberfläche aufgebracht. 

Holzboden im Badezimmer für Kinder

Jeder weiß, dass vor allem kleine Kinder noch lernen müssen, mit ihrer Umwelt umzugehen beziehungsweise ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen. Es ist daher nicht anzunehmen, dass Kinder genauso sorgsam baden wie Erwachsene. Natürlich wird es hier und da auch mal einen Planscher auf dem Holzboden im Bad geben. Jedoch gibt es auch hier Lösungen, wie man den Holzboden im Badezimmer vor zu viel Nässe schützen kann.

Fugen Abdichten

Ein sehr wichtiger Schritt, den Holzboden im Bad vor Wasser zu schützen, ist die Abdichtung der Fugen. Meist wird der Holzdielenboden mit einer größeren Fuge verlegt. An den Rändern verbleiben in der Regel kleinere Fugen von maximal 3 bis 5 mm Größe. Zwischen den Elementen betragen die Fugen maximal 2 bis 3 mm. Bei der Montage von raumlangen Schlossdielen kann man dies durch den Einsatz von Distanz-Klötzen realisieren.

Primer Grundierung

Nach der Verlegung der Dielen kann man den Holzboden mit einem speziellen Primer grundieren. Hierbei ist ein Primer eine Art Polymer Klebstoff, der in jede Fuge mittels Kartuschenpresse eingepresst werden kann. Wir haben mit dem Klebstoff Sikaflex sehr gute Erfahrungen gemacht, welcher in schwarzer, brauner oder weißer Farbe erhältlich ist. 

Fugen trocknen

Nachdem die Fugen mit dem Sikaflex ausgedrückt worden sind, trocknen die Fugen. Der Sikaflex fällt in der Folge leicht ein. In der Regel dauert es je nach Stärke der Fugen etwa 48 bis 72 Stunden, bis der Klebstoff getrocknet ist.

Abschneiden von dem Sikaflex

Es kann sein, dass an einigen Stellen noch etwas Klebstoff überschüssig ist. Dieser Überschuss von Sikaflex wird nach einer ordnungsgemäßen Prüfung der Oberfläche abgeschnitten.

Holzboden schleifen

Ist der Sikaflex abgeschnitten, muss man bei vorgeschliffenen Dielen mit einem Korn von 100 bis 120 nachschleifen. Nach dem Schleifen muss man nochmals kontrollieren, ob noch ausreichend Sikaflex vorhanden ist. Nun wird der Holzboden, wie oben beschrieben, in drei Phasen geölt.

Welches Holz für den Holzboden im Badezimmer?

Generell sollte das Holz im Badezimmer eine gewisse Beständigkeit gegenüber Nässe haben. Dies wird mit der Dauerhaftigkeitsklasse bestimmt, welche in Schulnoten von 1 bis 5, die Hölzer für den Terrassenbau im Freien eingestuft. Aus meiner Sicht sollte es für den Holzboden im Bad mindestens eine Dauerhaftigkeitsklasse von 3 sein, damit man ihn dort verlegen kann. 

Laubhölzer besser für Holzboden im Badezimmer geeignet

Aufgrund ihres Aufbaus im Inneren sind Laubhölzer in der Regel widerstandsfähiger gegenüber Nässe als Nadelhölzer. Für viele Kunden ist hier das Holz der Robinie, Eiche, Esche oder Kastanie für den Holzboden im Bad besonders gut geeignet.

Risse schließen und vermeiden

Generell sind Risse für den Holzboden im Bad eine Gefahr, weil über sie Wasser in die innere Dielung gelangen kann. Durch sorgsame Trocknung, entsprechender Nachreparatur und die Stabilisierung der Dielung mit Glasfaserstäben kann die Rissbildung ganz gut gemeistert werden. 

Holzdielenboden im Bad reinigen und pflegen

Bei einem Holzboden im Badezimmer muss man einiges beachten, damit die Holzdielen lange halten. 

Auffrischung vom Dielenboden

Mindestens einmal pro Jahr sollte man den Holzdielenboden im Badezimmer mit einem Pflegeöl behandeln, um die Dielung wieder gegen Feuchtigkeit und Nässe abzudichten. Überdies kann man auch noch eine Wachswischpflege auftragen, um den Holzboden gegen Nässe zu behandeln.

Nach dem Baden kann Wischen nicht schaden

Eigentlich ist dieser Tipp für viele Menschen selbstverständlich. Natürlich können durch das Baden Wasserspritzer auf die Holzoberfläche gelangen. Somit empfiehlt es sich, nach jedem Duschen oder Baden die nassen Stellen wegzuwischen. Kleinere, nebelfeuchte Stellen sind jedoch für einen gut geschützten Holzboden kein Problem und können auch durchaus verbleiben.

Auf die Luftfeuchtigkeit achten

Im Bad muss man immer auf die Luftfeuchtigkeit achten. Ist die Luftfeuchtigkeit für lange Zeit höher als 70 %, kann es zu Schäden im Holzboden oder unschönen Verformungen kommen. Aus diesem Grund ist das regelmäßige Lüften der Räumlichkeiten mit luft regulierenden Systemen sehr sinnvoll. 

Fazit

Erstmal muss man feststellen, dass ein Holzboden im Badezimmer auf jeden Fall realisierbar ist. Klar muss man mit dem Holzboden sorgsam umgehen und entsprechende Schutzmaßnahmen treffen. Jedoch haben die Menschen schon in der Römerzeit die Schönheit und Anmut eines Holzbodens zu schätzen gewusst.

Sie interessieren sich auch für einen Holzboden im Badezimmer und haben noch ein paar Fragen? Dann melden Sie sich bei uns. Wir beantworten Ihre Fragen sehr gern und freuen uns auf Ihre Anfrage!

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH