Holzdielen auf Fliesen verlegen

Holzdielen auf Fliesen

Holzdielen auf Fliesen verlegen © Havelland Diele

Wie kann man Holzdielen auf Fliesen verlegen? Wir zeigen, welche Optionen es gibt, Parkett Dielen oder Schlossdielen auf einem Fliesenboden zu verlegen.

Parkett oder Holzdielen auf Fliesen zu verlegen, erfordert einiges an Prüfung und Vorbereitung. Heute wollen wir uns diesen Sachverhalt etwas näher anschauen.

Warum sollte man Holzdielen auf Fliesen verlegen?

Sicher fragen sich viele Menschen, warum man nicht einfach die Fliesen entfernt und verlegt anschließend die Holzdielen. Nun hierzu muss man sagen, dass es gute Gründe gibt, warum man den Fliesenbelag nicht entfernen möchte. Es kann verschiedene Gründe geben, warum man den alten Fliesenbelag nicht entfernen möchte.

Zum einem ist diese Arbeit mit extrem viel Kraftaufwand verbunden, zum anderen geht der darunter liegende Estrich auch sehr oft in die Brüche und muss aufwendig saniert werden.

Meist ist es tatsächlich so, wenn eine Fliese auf einem Trockenestrich liegt, dass die Demontage ohne Zerstörung des darunter liegenden Estrichs nicht möglich ist. So ist es manchmal tatsächlich das Beste, die Holzdielen auf den vorhanden Fliesenbelag zu verlegen.

Ist der Fliesenboden als Untergrund für die Dielen Verlegung geeignet?

Je nach Fliesenbelag muss man jedoch schon schauen, ob der Untergrund auch für eine Verlegung von Holzdielen geeignet ist. Um festzustellen, ob ein Fliesenbelag oder Natursteinbelag für die Verklebung von Dielen geeignet ist, wird vorher seine Haftung zum Untergrund geprüft.
Klopfprobe zur Prüfung der Haftung des Fliesenbodes

Es muss einfach sichergestellt sein, dass der Fliesenboden überall gleich anhaftet. Hierzu führt man im ersten Schritt eine Art Klopfprobe auf der vorhandenen Fliesen-Fläche durch.

Hören sich einige Stellen hohl oder locker an, muss gegebenenfalls eine Zugprobe erfolgen. Für die Zugprobe eignet sich ein Scheibenhalter mit Saugknopf hervorragend. Bevor diese Probe durchgeführt wird, setzt man die Fuge frei, da sonst das Ergebnis verfälscht wird. Lässt sich die Fliese leicht herausheben oder auch nur partiell anheben, muss sie ausgebrochen und entfernt werden.

Gibt es zahlreiche Hohlstellen wird diese Prüfung an allen Stellen wiederholt bis keine losen Fliesen mehr vorkommen. Auch wenn das Zimmer in einigen Fällen wie ein Schachbrett nach der Terminierung aussieht, lohnt sich die Arbeit immer, denn sie wollen schließlich den nachfolgenden Parkett- oder Dielenboden viele Jahrzehnte nutzen.

In die nun fehlenden Fliesenstellen wird nun der Restbelag sprich Fliesenkleber entfernt. Im Anschluss daran wird die Stelle grundiert und mit standfester Spachtelmasse aufgefüllt. Es ist auch möglich, diese Stellen mit einem Epoxidharz und Quarzsandgemisch aufzufüllen, da diese Materialien ohnehin auf der Baustelle zu finden sind.

Abschleifen der Dielen für mehr Haftung

Nach dem alle losen Fliesen entfernt sind, bleibt eine meist glatte Fliesenoberfläche zurück, welche seit Jahrzehnten mit diversen Reinigern gewaschen wurden. Hier schleift man in der Regel die Fliesenoberfläche ab, um eine bessere Haftung zu erzielen.

Hierzu wird mit einer Einscheibenmaschine gearbeitet. Unter diese wird ein Polierpad gelegt und darunter eine Steinscheibe mit groben Körnern. Von diesen Scheiben sollte man reichlich dabei haben, da je nach Härte des keramischen Belages oft gewechselt werden muss. Das Schleifen sollte langsam und kontrolliert erfolgen, da hiervon abhängig ist, wie gut meine Folgematerialen auf dem Untergrund halten.

Anrauen der Oberfläche für mehr Haftung

Im Anschluss wird die Fläche gründlich gesaugt und kann nun weiter behandelt werden. Es gibt einige Hersteller die Haftgründe für Fliesen anbieten, auf denen im Anschluss „Parkett” verlegt werden kann. Doch Vorsicht, denn eine billige Dreischichtdiele braucht nicht so viel Gegenzugkraft wie eine gute Massivdiele. Aus diesem Grund empfehlen wir hier ganz klar die Verwendung von zwei Komponenten Epoxidharz. Dieser wird zusammen gemischt und dann mittels einer langflorigen Rolle gleichmäßig auf die Fläche gerollt.

Sollten Sie die ausgebrochenen Fliesenstellen nicht mit standfester Spachtelmasse verfugt haben, so nehmen Sie einen Teil der Epoxidharzmasse weg und mischen ihn mit Quarzsand zu einer dicken Masse. Mit dieser verfüllen Sie die offenen Stelle und Rollen dann den gesamten Bereich über. ca. 10 m². Stoppen Sie den Rollvorgang, sodass Sie Quarzsand auf der Fläche durch leichtes Werfen verteilen können. Sie sollten den Quarzsand so stark verteilen, dass keine glänzenden Stellen vom Epox mehr zu sehen sind. Der Verbrauch liegt bei ca. 400 g pro m². Nach Beendigung dieser Arbeiten braucht der Epox ca. 12 h zum abbinden. Jetzt fegen Sie den überschüssigen Quarzsand von der Fläche und saugen den Rest auf.

Die nun sehr raue Fläche ist jetzt bereit für den Auftrag der Spachtelmasse. Nun haben wir durch das Anrauen der Fliese und den Quarzsand in Kombination mit Epoxidharz eine gut haftende aber unebene Fläche erstellt.

Glättung der Fliesen Oberfläche mit Spachtelmasse

Anschließend wird mit selbstlaufender Spachtelmasse die Fläche geglättet und plan gemacht. Hierzu empfiehlt es sich ca. 3 mm Spachtelmasse pro m² aufzutragen, wozu wir rund 4,5 kg Spachtelmasse pro m² benötigen. Bisher waren die Arbeiten gut alleine durchführbar. Jedoch ist es ab dieser Phase sehr sinnvoll, eine zweite Person zur Hilfe zu haben.

Einer rührt die Spachtelmasse mit einem Rührgerät an, der andere verteilt und zieht glatt. Diese Arbeit soll für alle geschlossenen Flächen hintereinander erfolgen, um keine Ansätze zu bekommen. Für 100 m² Spachteln kann man ca. 4 Stunden Arbeitszeit einplanen, wenn die Spachtelsäcke schon vor Ort liegen.

Nach dem Spachteln sollte man die Trockenzeit beachten. Je dicker die Spachtelmasse aufgetragen wird, desto länger dauert das Trocknen. In der Regel ist nach 36 Stunden und guter Belüftung ein Weiterarbeiten möglich.

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Fliesenboden muss vor dem Verlegen der Holzdielen auf Fliesen gerade sein

Bevor wir nun unsere Holzdielen auf den Fliesen verkleben, sollten wir vorsichtshalber die Ebenheitstoleranzen noch einmal mittels Wasserwaage und Messkeil überprüfen. Pro Meter sollte die maximale Abweichung nach unten bzw. nach oben nicht mehr als 4 mm betragen. Noch besser wäre mit einer strengeren Toleranz von nur 3 mm zu arbeiten.

Stellt man bei der Prüfung fest, dass einige Stellen noch nicht die Ebenheitstoleranz von 4 mm erfüllen, muss man die Spachtelmasse an den entsprechenden Stellen nochmals grundieren und anschließend erneut spachteln. Danach sollte der Untergrund für die Verlegung der Holzdielen auf Fliesen bereit sein.

Jetzt kann mit dem ganz normalen Vorgang der Verklebung der Dielen auf den Fliesen beginnen. Hierbei sollten wir schauen, dass sich der Anleger immer gut beschwert und anziehen lässt, damit er nicht verrutscht. Aus verschiedenen Gründen ist es empfehlenswert auf einem alten Fußboden häufiger dünne Dielen zu verlegen. Über die Verlegung von dünnen Dielen haben wir schon einen sehr ausführlichen Artikel geschrieben, den ich an dieser Stelle empfehlen möchte.

Fazit

Eine Verlegung von Holzdielen auf Fliesen kann in einigen Fällen durchaus Sinn machen und ist auch realisierbar. Jedoch muss man hierzu den Fliesenboden genau prüfen bzw. präparieren. Durch die Klopfprüfung finden wir heraus, welche Fliesen entfernt werden müssen. Nach dem entfernen wird die Oberfläche angeraut und aufgefüllt und anschließend begradigt und geglättet. Hierbei muss man die Einheitstoleranzen von 4 mm einhalten. Dieser Prozess kann insgesamt mehrere Tage einnehmen, lohnt sich jedoch sehr, da ein Dielenboden über hundert Jahre halten kann.

Die Verklebung der Dielen auf den präparierten Fliesen ist in der Regeln nur noch Formsache. Dünne Dielen sind bei Fliesenuntergrund empfehlenswert bzw. prädestiniert. Jedoch ist auch eine Verlegung von Schlossdielen oder Smartwoods auf Fliesen in verschiedenen Verlegemustern denkbar.

Haben Sie Fragen zu Ihrem alten Fußboden und möchten ihn mit neuen Schlossdielen oder Smartwoods Dielen verlegt haben, dann melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele

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