Iroko Terrassendielen – Gibt es deutsche Alternativen?

Iroko Holzstruktur und Maserung

Iroko Holzstruktur und Maserung © simone_n – https://stock.adobe.com/

Gibt es deutsche Alternativen zu Iroko Terrassendielen? Wir stellen die Vor- und Nachteile von Irokoholz im Vergleich zu deutschen Dielenhölzern vor.

Iroko ist ein beliebter Baum, der vorwiegend in afrikanischen Ländern wie Nigeria, Ghana oder Kamerun wächst. Von seinen Holzeigenschaften ist Iroko ein ausgezeichnetes Konstruktionsholz und auch für die Herstellung von Iroko Terrassendielen geeignet. Jedoch ist Iroko eine bedrohte Baumart, die nur begrenzt verfügbar ist und auf der Liste der gefährdeten Arten steht. Das meiste Irokoholz stammt aus unsicheren Quellen, wo Raubbau an der Tagesordnung ist. Im Gegensatz dazu gibt es in Europa eine nachhaltige Forstwirtschaft mit über 60 verschiedenen Baumarten, welche für die Produktion von Holzdielen geeignet sind. Aus diesem Grund ist es zum Schutz des Regenwaldes und der Artenvielfalt an der Zeit, deutsche Alternativen zu Iroko Terrassendielen aufzuzeigen.

Iroko Terrassendielen – Vor- und Nachteile

Irokoholz gehört zur Familie der Maulbeergewächse und hat wie jedes Dielenholz seine Vor- und Nachteile, die wir jetzt kurz vorstellen möchten. 

Iroko ist ein hartes Holz

MIt einer Brinellhärte von 23 bis 36 N pro mm² ist Iroko Hartholz, fast vergleichbar gut wie Eichenholz (37 N pro mm²). Eine entsprechende Härte ist widerstandsfähig. Jedoch führt die Härte auch dazu, dass das Holz länger und aufwendiger getrocknet werden muss, und es zum Reißen und Verwerfen neigt. 

Gute Beständigkeit gegenüber Witterung

Die Beständigkeit gegenüber Witterung und Insektenfraß im Freien wird in Deutschland durch die Dauerhaftigkeitsklasse in Schulnoten von 1 bis 5 bestimmt. Iroko hat eine Dauerhaftigkeitsklasse von 1 bis 2 und ist daher sehr gut für die Herstellung von Iroko Terrassendielen geeignet. In Deutschland gibt es jedoch mit der Eiche und Robinie beispielsweise auch andere Hölzer, die ähnlich beständig gegenüber Insektenfraß und Wetter im Freien sind. 

Lange und breite Terrassendielen möglich

Der Iroko-Baum erreicht eine Wuchshöhe von etwa 45 Meter und kann einen Stammdurchmesser von 1,5 Metern erreichen. Er wächst sehr gerade und verzweigt erst nach 10 Metern oder mehr, weshalb man theoretisch auch Iroko Schlossdielen oder sehr lange und breite Iroko Terrassendielen herstellen kann. Durch den Transport der Dielen per Schiff sind die Iroko Terrassendielen jedoch meist zwischen 3 und 5 Metern lang sowie zwischen 85 und 200 mm breit.

Auffällige Holzstruktur und Maserung

Das Splintholz ist mittelbreit und von gelblich-weißer bis gräulicher Farbe. Es hebt sich vom dunklen Kernholz mit gelblich bis olivbrauner Farbe ab. Die Poren sind sehr verstreut angeordnet. Ebenso wächst das Holz im Wechseldrehwuchs, wodurch sich eine sehr lebendige, einzigartige Maserung ergibt. 

Aberglaube oder doch gesundheitsschädlich

In Afrika existiert der Glaube, dass ein gefährlicher Geist in dem Baum wohnt, dessen Anblick zum Tod führen kann. An diesem Aberglauben ist vermutlich sogar etwas dran, denn in Großbritannien gibt es tatsächlich eine Handelsbeschränkung für die Verarbeitung des Irokoholzes. Hier wurde über Nebenwirkungen wie Asthma, Dermatitis und Nesselsucht berichtet, die durch die Einatmung des Iroko-Staubes entstehen können.  

Deutsche Alternativen zu Iroko Terrassendielen

Iroko ist ein interessantes Dielenholz mit tollen Holzeigenschaften. Jedoch ist es durch Raubbau und gnadenlose Abholzung des Regenwaldes bedroht. Somit muss man heute nach Alternativen in Europa suchen, die wir nun kurz vorstellen möchten. 

Robinie Terrassendielen

Mit einer Brinellhärte von 41 N pro mm² und einer Dauerhaftigkeitsklasse von 1 ist Robinienholz sogar einen Tick besser als Iroko für den Terrassenbau geeignet. Auch die Holzstruktur hat etwas Gemeinsames, da Robinienholz ein helles Splintholz hat, was sich von einem olivbraunen bis schokoladenbraunen Kernholz abhebt. Jedoch muss man in der Dimension Abstriche machen, dass ein Robinienbaum schon sehr früh verzweigt, man kann meist maximal 3 bis 5 Meter lange Terrassendielen herstellen.

Lebensbaum Terrassendielen

Lebensbaum Maserung

Lebensbaum Maserung © Havelland Diele GmbH

Der Riesenlebensbaum ist zwar eher in Amerika bekannt, wächst aber mittlerweile auch in Deutschland. Mit einer Wuchshöhe von 60 bis 70 Metern bei einer Stammbreite von sechs Metern, kann man sich die Länge und Breite der Dielen quasi aussuchen. Ebenso überzeugt der Lebensbaum mit einer Brinellhärte von 35 N pro mm² bei einer Dauerhaftigkeitsklasse von 2 in der Beständigkeit und Resistenz gegen Witterung und Insektenfraß im Freien. Bei der Holzstruktur gibt es mit einem goldbraunen helleren Splintholz sowie dunklen Kernholz gewisse Parallelen. Jedoch sieht man hier doch schon größere Unterschiede, weshalb der Lebensbaum für viele Liebhaber von Iroko nicht die erste Option ist.

Douglasie Terrassendielen

Douglasie Terrasse

Douglasie Terrasse © Havelland Diele GmbH

Von der Optik her bestehen bei der Douglasie mit einem hellen Splintholz und rötlichem Kernholz gewisse Ähnlichkeiten zu Irokoholz. Jedoch muss man bei den Holzeigenschaften bei einer Dauerhaftigkeitsklasse von 3 und einer Härte von 20 N pro mm² schon deutliche Abstriche machen. Zwar kann man hier durch effektive Holzschutzmaßnahmen auch sehr lang beständige Terrassendielen herstellen, doch man muss schon mehr Arbeit investieren.

Weitere deutsche Alternativen

Natürlich kann man auch aus der Eiche, Kastanie oder den Thermohölzern wie Kiefer, Esche oder Fichte ebenfalls Terrassendielen herstellen. Diese sind jedoch optisch gesehen sehr unterschiedlich und gefallen daher nicht allen Liebhabern der Iroko-Holzstruktur.

Fazit 

Wir leben in einer Zeit, in der 50 bis 70 % aller Pflanzen- und Tierarten im tropischen Regenwald leben. Von diesen Arten sind 93 % aufgrund der aktuellen Abholzung des Regenwaldes bedroht. Irokoholz ist zwar von den Holzeigenschaften her ohne Frage ein gutes Terrassenholz, doch will man den Regenwald schützen, wird man auf dieses Holz verzichten müssen. Mit der Robinie, dem Lebensbaum oder der Douglasie gibt es jedoch in Europa sehr gute Alternativen zu Iroko Terrassendielen, sodass man hier kein Tropenholz zur Herstellung von Terrassendielen braucht. Ebenso wird man durch die Verwendung von regionalen Hölzern den CO₂-Fußabdruck reduzieren und die heimische Wirtschaft stärken.

Falls Sie auch an deutschen Terrassendielen als Alternative zu Iroko interessiert sind, dann melden Sie sich bei uns. Wir beraten Sie gern und freuen uns auf Ihre Anfrage.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

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