Parkett ölen – Wie geht das?

Eiche-Parkett geölt © Havelland Diele GmbH
Parkett ölen Tipps und Tricks. Wir zeigen, welche Arten Öl es gibt und was Sie beim Ölen eines Parkettbodens beachten müssen.
Bei neuen Parkettböden muss zur Versiegelung der Holzoberfläche nach dem Schleifen geölt werden. Selbst wenn man schon einen Parkettboden in seinem Wohnzimmer hat, dann muss es von Zeit zu Zeit nachgeölt werden, um die Qualität des Holzbodens zu erhalten. Doch welche Öle können für einen Parkettboden verwendet werden? Wir zeigen in diesem Artikel, welche Arten von Öle es gibt und wie du selbst ein Parkett ölen kannst.
Parkett ölen – Wie geht das?
Im Folgenden wollen wir eine kurze Anleitung geben, wie man ein Parkett ölen kann. Die Ausführung ist von der Ölsorte abhängig, trotzdem sind bestimmte Arbeitsschritte bei allen Dielenböden gleich.
Vorbereitung – Parkett reinigen und saugen
Bevor man mit dem Ölen beginnt, muss der Parkettboden abgeschliffen und komplett gereinigt werden. Wie man einen Parkettboden selber schleifen kann, haben wir in unserem Artikel zu „Dielen schleifen“ genauer erklärt. Zur Reinigung sollte der Parkettboden mit einem starken Industriesauger in Verlegerichtung gesaugt werden. Befinden sich Flecken auf dem Boden, sollten diese mit einem entsprechenden Reiniger vorab gereinigt werden.
Werkzeuge und Zubehör
Sie benötigen eine Sprühflasche, das entsprechende Öl, Öltücher, ein Polierpad und eine Poliermaschine mit entsprechenden Aufsätzen. Alternativ kann man auch eine Rolle verwenden, um das Parkettöl aufzutragen. Manchmal empfiehlt es sich, einen Faserspachtel zur Hand zu haben. In der Regel kommt die Poliermaschine bei Räumen, die größer als 30 m² sind, zum Einsatz. Solche Maschinen können auch in Baumärkten in Ihrer Nähe ausgeliehen werden.
#1 Parkett ölen mit Leinöl und Bioöl
Normalerweise füllt man das Öl in die Sprühflasche und sprüht es an deren Rändern des Parkettbodens auf. Anschließend kann man mit einem Polierpad, mit entsprechenden Öltüchern, das Öl in die Oberfläche des Holzbodens auftragen. Die Ränder müssen immer ohne Maschine aufgetragen werden, da die Maschine nicht zu dicht an den Rand kommen darf. Ebenso dürfen Sockelleisten und Wand nicht von dem Öl betroffen sein. Alternativ dazu kann man das Öl auf die Oberfläche der Parkett-Dielen bringen und mit einer Rolle verteilen. Anschließend kann man die Poliermaschine verwenden, um das Öl in die Parkettoberfläche einzubringen.
Nach 3 bis 6 Tagen erneut auftragen
Verwendet man Bioöl oder Leinöl, so muss man sich leider an sehr lange Zeiten der Einwirkung und Trocknung gewöhnen müssen. Es dauert in der Regel 3 bis 6 Tage, bis man endlich den finalen Auftrag durchführen kann. Anschließend muss man nochmal 5 bis 10 Tage warten, bis das Öl im Parkett ausgehärtet ist. Bei diesem trägt man das Öl wie beim ersten Mal auf. Zur Pflege eines bereits geölten Parkettbodens ist nur ein Ölvorgang erforderlich. Damit der Parkettboden möglichst frisch bleibt, empfiehlt es sich bei der Reinigung das Wischwasser immer mit Pflegeöl aufzufüllen. Auf diese Weise bleibt die Bodenoberfläche durch das Öl geschützt.
#2 Parkett ölen mit normalen Öl
Verwendet man ein ganz gewöhnliches Industrie-Öl auf synthetischer Basis, so ist dies meist robuster und besser zum Versiegeln der Oberfläche geeignet. Meistens reicht ein einmaliger Auftrag vom Öl und eine Austrocknung von 8 bis 10 Stunden aus. Jedoch ist jedes Öl anders und daher sollte man immer vorab im Beiblatt zum Öl die Bedingungen nachlesen.
#3 Parkett ölen mit farbigem Öl
Eine größere Herausforderung ist das farbige Ölen von einem Parkett. Meist hat das Öl verschiedene Komponenten, die im Zwei-Komponenten Verfahren aufgetragen werden. Optisch möchten die meisten Kunden hier einen Rohholzeffekt mit der Ölung erzielen.
Beachten Sie die Angaben des Herstellers
Bei einigen Ölen ist es hier notwendig, zusätzlich vor der Ölung mit einem feuchten Reinigerzusatz zu wischen, um die Holzporen zu öffnen. Bitte lesen Sie hierzu die Verpackungsbeilage.
Manuell färben ist nie perfekt
Aus der Praxis können wir sagen, wenn man manuell ölt, es niemals so homogen und perfekt ist wie eine industrielle Ölung. Eine leichte Wolkenbildung oder unregelmäßige Schattierung sind hier normal. Falls sie hier keine Erfahrung haben, lassen sie die Ölung lieber von einer professionellen Firma durchführen.
#4 Parkett ölen mit farblosen Öl
Im Gegensatz zu farbigen Ölen ist das farblose Parkettölen ein Kinderspiel. Das Auftragen und der Ablauf sind ähnlich dem Auftragen von Bioöl oder Naturöl. Jedoch kann man meist schon nach 24 Stunden den zweiten Auftrag vornehmen. Anschließend ist der Parkettboden schon nach 48 Stunden nutzbar. Allerdings erreicht der Holzboden seine endgültige Härte erst nach 2 bis 4 Tagen.
#5 Parkett mit Hartwachsöl
Für alle, die nicht viel Arbeit mit ihrem Parkett im Nachgang haben möchten: Bei Hartwachsöl ist im Öl, wie der Name schon sagt, Hartwachs enthalten. Das Hartwachs macht den Parkettboden beständiger gegenüber Nässe, da es sämtliche Löcher versiegelt. Das Öl wird in der Regel mit einer Rolle oder einem Pinsel aufgetragen. Anschließend wartet man ca. 20 bis 40 Minuten und poliert das Öl, was nicht eingezogen ist, wieder ab. Leider verliert man dadurch wertvolle Nutzschicht, weshalb der Einsatz von Hartwachsöl bei sehr geringer Parkettstärke nicht die erste Wahl ist.
Bei uns bekommen Sie immer das richtige Öl nach der Lieferung der Dielen oder des Massivholzparketts mit dazu. Falls Sie Hilfe bei der Ölung Ihres Parkettbodens benötigen und Fragen haben, dann melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Ihr Jan Nicklaus von Havelland Diele
