Raumlange Dielen für ihren Holzboden?

Sind raumlange Dielen für Ihren Holzboden eine gute Wahl? Wir zeigen, wann lange Dielen Sinn machen und wo die Unterschiede zu Landhausdielen liegen.

Heute wollen wir uns den Unterschied zwischen raumlangen Dielen und Landhausdielen bzw. Endlosdielen anschauen. Was sind die Vorteile und warum sind die raumlangen Dielen exklusiver als Kurzdielen. Im Anschluss daran schauen wir uns an, in welchen Längen Dielen in den jeweiligen Hölzern produziert werden können.

Raumlange Dielen – Wie kam es dazu?

Raumlange Dielen sind der Ursprung aller Holzböden. Schon vor Jahrhunderten wurden für die Belegung der Holzbalkendecken sehr lange Dielen verwendet, welche man quer zur Balkenlage auf die Balken nagelte. Früher waren die meisten Räume kleiner als heute, somit war es wesentlich leichter raumlange Dielen in 3 bis 6 m zu produzieren.

Transport von Dielenholz war vor 100 Jahren schwieriger

Natürlich war der Transport vom Dielenholz aus dem Wald zur Dielenmanufaktur vor ein paar hundert Jahren schwieriger, so musste das Holz mit dem Pferdefuhrwerk zur nächsten Wassersägemühle gefahren werden. Aus diesem Grund wurden damals möglichst breite und konische Dielen hergestellt. Damals kannte man keine Isolierstoffe und so wurden die Balken einfach in den Sand oder Kies gelegt, um anschließend darauf sehr starke Dielen ab 35 mm Stärke zu verlegen.

Raumlange Schlossdielen zu produzieren war früher Schwerstarbeit

Für den Fall, dass keine Wassersägemühle zur Verfügung stand, musste der Baumstamm in einer Sägegrube aufgesägt werden. Hier sägten zwei Männer mit einer großen Zugsäge den Stamm auf. Hierbei stand ein Mann in der Grube und zog die Säge nach unten und der andere stand außerhalb und zog nach oben. Der arme Kerl hatte abends mit dieser Technik vermutlich reichlich Sägespäne gefuttert.

Handarbeit führte zur Erfindung der konischen Dielen

Das Besäumen der Bretter wurde ebenfalls per Hand ausgeführt. Hierbei wurde das Holz so knapp wie möglich an der Baumkante herunter gesägt, um möglichst viel Holz zu sparen. Auf diese Weise entstanden die konischen Dielen, die auch heute noch öfter zu finden sind. Vorwiegend wurden für solchen Dielen Nadelhölzer wie Kiefer, Tanne, Fichte oder Lärche verwendet.

Raumlange Dielen waren damals nur Adligen vorbehalten

Raumlange Laubholzdielen waren sehr selten und nur Adligen vorbehalten. Je mehr die Industrialisierung voran Schritt, umso leichter wurde der Zugang zu Holz. Jetzt ging das Sägen ungleich schneller und steigerte sich auch die monatliche m² Produktion vom Dielenholz in den Manufakturen. In der Folge fing man an, die Stämme rechteckig zu sägen, um anschließend Bretter in fallenden Breiten oder gleichen Breiten herzustellen. Diese Vorgehensweise war natürlich nicht besonders materialschonend, aber natürlich schneller im Anschluss mit dem Kehlautomaten zu bearbeiten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es keine Endlosdielung

Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Endlosdielung unbekannt, da die hierfür notwendigen Maschinen noch nicht erfunden waren. Parkett wurde damals noch vorwiegend in Handarbeit mit kleinen Maschinen in der Tischlerei hergestellt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts kamen immer Maschinen zum Einsatz, die in der Lage waren, die Dielen seitlich zu hobeln und auch die Stirnkanten zu bearbeiten. Hierdurch konnten nun auch kleine Dielen, welche in der Regel auf Blindböden oder Estrich verlegt werden, herstellt werden.

Vorteile von raumlangen Dielen bzw. Schlossdielen

Raumlange Dielen Birkendolz

Raumlange Dielen aus Birkenholz

Raumlange Dielen gehen von einer Wand bis zur nächsten und sind nicht unterbrochen. Allein schon der Anblick eines solchen Dielenbodens ist meist eindrucksvoller als eine Endlosdiele mit vielen Stößen in der Länge.

Weiterhin wird der Maserungsverlauf in der Länge nicht unterbrochen, was gerade bei stark gemaserten Hölzern wie Esche oder Birke sehr schön ist. Ein weiterer Vorteil ist Ausnutzen der Stammbreite der einzelnen Bretter. Bei einer Endlosdiele muss ich mich auf bestimmte Maße festlegen, um sie aneinander zu reihen.

Raumlange Dielen kann man konisch herstellen oder eben in fallenden Breiten, um jedes Dielenbrett optimal in der Breite auszunutzen. Somit entstehen meist Dielen zwischen 200 bis über 550 mm Breite. Hierbei ist der Verschnitt vom Dielenholz sehr gut optimierbar.

Banner Dielen 2

Nur Dielenholz vom Erdstamm ist für raumlange Dielen geeignet

Allerdings benötige ich für die Herstellung von raumlangen Dielen gerade und nach oben gewachsene Stämme mit großem Durchmesser. Hierfür eignet sich nur der Erdstamm des Dielenholzes, welcher natürlich auch das wertvollstes Dielenholz ist. Während ich für kleine Landhausdielen auch den Zweitstamm oder nahes Kronenholz verwenden kann, ist dies für großformatige Schlossdielen nicht möglich. Ebenso ist krummes Dielenholz genauso wie Holz mit Drehwuchs für die Produktion von raumlangen Dielen nicht geeignet.

Natürlich ist Erdstammholz aufgrund seiner vielfältigen Anwendbarkeit in der Holzindustrie das teuerste Holz, da es zum Beispiel auch in der Furnierindustrie sowie in Tischlereien sehr gern eingesetzt wird. Somit wird schnell klar, wie die großen Preisunterschiede zwischen raumlangen Dielen und kürzeren Landhausdielen zustande kommen. Raumlange Dielen sind halt deutlich aufwendiger in der Bearbeitung als kleine Dielen mit Vollautomaten. Für die Verarbeitung eines 9 m langen Eichenstammes, benötigt es sehr viele Schritte und Manneskraft.

Welches Dielenholz ist für raumlange Dielen geeignet?

Prinzipiell ist es möglich nahezu alle Dielenhölzer aus dem Havelland für die Produktion von raumlangen Dielen verwenden, da es auf die Raumgröße ankommt. Schaut man jedoch genauer hin, ergeben sich sehr große Unterschiede. Zwei bis drei Meter lange Holzdielen können problemlos aus aus Nussbaum und Kirschholz herstellt werden.

Bei 4 bis 5 m Dielenlänge kann man problemlos noch das Dielenholz des Ahorns, der Birke und der Robinie verwenden. Bei der Produktion von Schlossdielen in 5 bis 7 m Länge, kommt die Rüster in Betracht. Ab 7 m Raumlänge kommen die Klassiker wie Eiche, Esche, Buche und andere Nadelhölzer in die engere Wahl.

Aktuell können wir Holz in bis zu 15 m Länge sägen und anschließend zu Dielen verarbeiten. In naher Zukunft wird aufgrund neuer technischer Möglichkeiten auch 16 m kein Problem sein.

Eines ist sicher – Der eindrucksvolle Dielenboden in Raumlänge wird nie aus der Mode geraten, da er zeitlos schön bleibt und die volle Pracht des Holzes und der Natur zeigt. Möchten auch Sie Ihren Traum von einem raumlangen Dieleboden verwirklichen, dann sprechen Sie uns an. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.  Individuell anpassen.
Alle Akzeptieren Nur Essenzielle