Rosenholzparkett – Gibt es deutsche Alternativen?
Ist ein Rosenholzparkett für Ihren Holzboden eine Option? Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile von einem Massivholzparkett aus Rosenholz auf.
Das Rosenholz kommt zumeist aus Brasilien und wurde seit dem 18. und 19. Jahrhundert von dem brasilianischen Hafen Bahia verschifft. Aus diesem Grund nennt man es auch gern Bahia-Rosenholz. Aktuell nutzt man dieses rote, warme dem Palisander sehr ähnliche Dielenholz nur noch selten, da es unter Artenschutz steht. Trotzdem werden noch heute hochwertige Musikinstrumente, Furniere, Möbel, Terrassendielen und Parkett aus Rosenholz hergestellt und vertrieben. In unserem Beitrag möchten wir zum einen die Vor- und Nachteile von Rosenholz diskutieren. Zum anderen ist es wichtig, für den Schutz des Regenwaldes deutsche Alternativen zum Rosenholzparkett aufzuzeigen.
Was Rosenholz so besonders macht
Das Bahia Rosenholz (Dalbergia decipularis) bekam seinen Namen infolge der rötlichen Färbung und dem rosenähnlichen Geruch bei Aufschnitt. Doch schauen wir uns nun die Besonderheiten vom Rosenholz genauer an.
Von Schlossdielen bis Parkett
Obwohl der Rosenholzbaum nur eine Wuchshöhe von 10 bis 12 Metern erreicht und einen Stammdurchmesser von 0,4 bis 0,5 Metern erreicht, lassen sich aufgrund des geraden Wuchses Schlossdielen in 4 bis 5 Metern Länge von etwa 200 bis 300 mm Breite herstellen. Nun ist der Bestand des Rosenholzbaumes sehr beschränkt, deshalb werden nur noch sehr wenigen Kunden zu sehr hohen Preisen Parkett oder Dielen aus Rosenholz angeboten.
Rosenholz ist Hartholz
Nun muss man sagen, dass Rosenholz mit einer Brinellhärte von 58 N pro mm² zu den härtesten Edelhölzern der Welt zählt. Selbst das härteste Holz Deutschlands – die Robinie – sieht mit 41 N pro mm² gegen Rosenholz alt aus. Trotzdem ist die technische Bearbeitung und der Holzschutz so weit, dass ein Eichenparkett genauso lang wie ein Rosenholzparkett hält. Deswegen ist die Härte zwar wichtig, aber nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium.
Beständig gegenüber Witterung
Rosenholz hat nicht nur großartige Holzeigenschaften in der Härte. Auch in der Beständigkeit gegenüber Witterung und Insektenfraß ist Rosenholz auf ganz hohem Niveau. So hat Rosenholz eine Dauerhaftigkeitsklasse von 1. Somit ist Rosenholz perfekt für den Bau von Terrassendielen geeignet.
Einzigartige Holzstruktur und Maserung
Rosenholz hat ein gelblich-rosa bis rosafarbenes Kernholz mit einem glänzend weißlich-gelben Splintholz. Somit wirkt diese einzigartige Holzstruktur meist unregelmäßig rot gestreift, sodass man den Anblick vom Rosenholz eigentlich nie vergessen kann.
Sehr spröde und schwer zu bearbeiten
Die Härte hat auch einen Nachteil, denn dadurch ist das Holz auch spröde und schwerer zu bearbeiten. Jeder Mann der mal Hartholz der Eiche durchschlagen hat und es mit dem Schlag von dem Weichholz einer Birke vergleicht, der wird diesen Punkt verstehen. Man kann Rosenholz gut polieren, aber schlecht verleimen. Weshalb eine verschraubte Verlegung bei Rosenholz Dielen oder Rosenholzparkett am sinnvollsten ist.
Drehwuchs und Fußbodenheizung
Die Drehwuchs und die Sprödheit des Rosenholzes sind mit einer Fußbodenheizung nicht so gut vereinbar. Aus diesem Grund würde man ein Rosenholzparkett eher nicht auf einer Fußbodenheizung verlegen.
Artenschutz
Seit 2017 ist der Rosenholz-Baum im Washingtoner Artenschutzabkommen aufgenommen. Dieses Abkommen soll den Bestand bedrohter Tiere und Pflanzen sichern. In Anbetracht der aktuellen Lage muss man für Klima und Umweltschutz, die unnötige Verarbeitung von Rosenholz stoppen. Aus unserer Sicht muss dringend eine deutsche Alternative für das ohne Frage sehr edle und schöne Rosenholz gefunden werden, die wir nun vorstellen möchten.
Rotrüsterparkett als Alternative für das Rosenholzparkett
Kommen wir nun zur aus unserer Sicht besten Alternative zum Rosenholzparkett. Vorab muss man klar sagen, dass Rosenholz wirklich ein tolles Holz ist. Jedoch ist es für uns unvorstellbar einen vom Aussterben bedrohten Baum für die Produktion von Dielen oder Parkett abzuholzen. Aus diesem Grund möchten wir nun die Rotrüser als deutsche Alternative zum Rosenholz vorstellen.
Die Rostrüser ist ein faszinierender Baum
Die Rotrüster oder auch Bergulme ist ein Baum, der in Europa als auch im Kaukasus wächst. Er erreicht als immergrüner Baum Wuchshöhen bis zu 40 Meter Höhe und ein Alter von 600 Jahren.
Rotrüster ist Hartholz
Ebenso wie Rosenholz zählt die Rotrüster zu den Harthölzern. Hierbei reicht die Brinellhärte von 27 bis 37 N pro mm² zwar nicht an die Härte von Rosenholz (58 N pro mm²) ran. Doch die Härte ist ausreichend, um die Rotrüster sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich einzusetzen.
Schlossdielen bis Rotrüster Parkett
Im Gegensatz zum Rosenholz erreicht die Rotrüster eine Wuchshöhe von fast 40 Metern mit einer Stammdurchmesser von bis zu 3 Metern. Somit lassen sich sowohl raumlange Schlossdielen von mindesten 200 mm Breite und 20 mm Stärke als auch Parkettdielen in 0,4 bis 1,8 Meter Länge und 60 bis 300 mm Breite herstellen. Somit ist die Rotrüster in Sachen Dielenlänge und Größe sogar besser ausgestattet als das Rosenholz.
Geringe Dauerhaftigkeitsklasse
Die Dauerhaftigkeitsklasse der Rotrüster liegt nur bei 4. Somit wird man eher keine Rotrüster Terrassendielen produzieren, weil das Holz der Bergulme einfach zu wenig witterungsbeständig ist. Hier ist die beste Alternative aus unserer Sicht die Robinie, Eiche oder Kastanie für europäische Terrassendielen zu verwenden.
Holzstruktur
Die Holzstruktur ist der eigentliche Grund, warum wir die Rotrüster als geeignete Alternative ansehen. Das Splintholz der Rotrüster ist meist gelblich bis hellbraun. Dies setzt sich meist von einem dunkleren braunen bis rotbraunen Kernholz ab. Die einzigartige Maserung erinnert auch sehr stark an ein Tropenholz, sodass man gar nicht glauben kann, dass die Rotrüster in Europa wächst.
Rotrüster auf Fußbodenheizung
Ein Rotrüster Parkett kann sehr gut mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden. Die Neigung zu Quellen und Schwinden, kann durch das Stabilisationssystem kompensiert werden. Möchte man also ein Parkett mit einer Fußbodenheizung kombinieren, ist die Rotrüster gegenüber dem Rosenholz eindeutig die bessere Wahl.
Fazit
Rosenholz ist ohne Frage ein tolles Parkettholz mit vielen guten Eigenschaften. Nur leider ist das Rosenholz infolge der großen Rodung des Regenwaldes gerade in Brasilien zurecht unter Artenschutz gestellt. Neue Hölzer müssen als Option gefunden werden, damit der Rosenholzbaum auch künftigen Generationen erhalten bleiben kann.
Rotrüster gute Alternative zum Rosenholzparkett
Das Rotrüsterparkett ist eine gute Alternative zum Rosenholzparkett für alle Menschen, die eine lebendige Holzstruktur mögen. Das Mobiliar zur Rotrüster sollte etwas schlichter ausfallen, um sich von dem sehr auffälligen Holzboden abzugrenzen. Hier tut es auch ein einfarbiges Sofa mit einfach geschwungenen Möbeln. Generell kann auch ein heller Fries oder hellere Möbel ein guter Kontrast zum eher dunklen Holzboden der Rotrüster sein. Falls Sie Interesse an einem Rotrüsterparkett als Alternative zum Rosenholzparkett haben, dann schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH