Teak Dielen – Gibt es deutsche Alternativen?

Sie interessieren sich für deutsche Alternativen zu Teak Dielen? Wir zeigen Ihnen die besten deutschen Dielenhölzer für Terrassendielen auf.

Teakholz ist ohne Frage bei vielen Menschen als Terrassenholz beliebt. Jedoch kritisieren viele Umweltschützer die Abholzung von Tropenholz für die europäische Holzterrasse zurecht sehr scharf. Allein durch den Transport des Holzes von Südostasien werden unzählige Ressourcen verbraucht. Die zentrale Frage ist also: Warum wollen wir weiter den Regenwald abholzen, wenn wir hier in Deutschland exzellente Hölzer für den Terrassenbau haben? Wir möchten in diesem Artikel aufzeigen, warum das Teakholz so besonders ist und welche deutschen Hölzer Alternativen zu Teak Dielen sein können.

Was Teakholz so besonders macht?

Ein Teakbaum wächst überwiegend in Südostasien in den Tropen und wird bis zu 40 Meter hoch. Der Erdstamm kann bis zu 20 Meter gerade und astfrei wachsen, somit lassen sich sehr lange Terrassendielen oder auch raumlange Schlossdielen aus Teak herstellen.

Holzstruktur vom Teakholz

Teak hat ein gold- bis dunkelbraunes Kernholz und ein helles Splintholz, dass von einer insgesamt dunkleren Maserung durchzogen ist.

Hartholz ist Teakholz

Das Teakholz hat eine Brinellhärte von 31 N pro mm² und liegt damit unterhalb der heimischen Hölzer Eiche (37 N pro mm²) und Robinie (41 N pro mm²). Jedoch ist sie auch deutlich härter als die Douglasie, welche nur eine Brinellhärte von 22 N pro mm² vorweisen kann. Somit ist es von der Härte immer noch sehr gut für den Terrassenbau geeignet.

Sehr gute Dauerhaftigkeitsklasse

Für Terrassendielen ist die Einstufung der Dauerhaftigkeitsklasse entscheidend. Sie gibt an, wie widerstandsfähig ein Holz gegenüber Witterung und holzzerstörenden Insekten und Pilzen ist. Hier ist Teak mit einer Dauerhaftigkeitsklasse der Bestnote 1 natürlich perfekt geeignet. Jedoch sei schon jetzt erwähnt, dass die Robinie ebenso widerstandsfähig ist und daher eine echte Alternative sein kann.

Gartenmöbel und Boote aus Teak

Teak hat den Vorteil, dass man aus Teakholz auch die passenden Gartenmöbel für die Terrasse sowie Holzboote bauen kann. Das können in Europa wirklich nur wenige Hölzer leisten.

Ist ein nachhaltiger Kauf von Teak möglich?

Wir wissen natürlich, dass ganz viel damit geworben wird. Sie können das Teak bei uns bedenkenlos kaufen. Es wird ja auf einer Plantage angebaut und dafür wird kein neuer Regenwald abgeholzt.

Monokultur Plantagen zerstören den Boden

Ja, das stimmt zwar, aber das ist nur die Hälfte der Wahrheit. Teakbäume werden häufig auf Monokultur Plantagen angebaut. Folglich kommt es im Boden zu Erosionen.

Baum wächst nicht so schnell nach

Ebenso dauert es doch bis ein Baum gefällt werden kann mindestens 30 Jahre. Das ist kein Katzensprung und das Risiko, dass das Holz nicht doch aus dem Regenwald stammt bleibt.

Schlechte Ökobilanz von Teak

Erstens muss Teak vor dem Verladen auf die Schiffe vollkommen durchgetrocknet werden. In Südostasien ist die Luftfeuchtigkeit jedoch sehr hoch. Folglich muss man Techniken einsetzen, die unter enormen Energieaufwand das Teakholz trocken. Doch damit nicht genug – ist es auf die Schiffe geladen, so muss es meist tausende Kilometer mit dem Schiff noch Europa gefahren werden. Was dieser Transport für die Ökobilanz bedeutet, können Sie sich selbst ausrechnen.

Achten Sie auf das FSC-Siegel

Wer trotzdem unbedingt Teakholz kaufen möchte, sollte beim Kauf auf das FSC-Siegel achten. Dieses Siegel von der Wald- und Umweltschutzorganisation Forest Stewardship Council mit Sitz in Bonn vergeben. Gegenüber anderen Siegel gibt es hier eine unabhängige Instanz, die Kontrollen und Gutachten durchführt. Jedoch sind Terrassendielen aus Teakholz mit diesem Siegel rund zwei bis dreimal so teuer. Somit kommt man auch preislich nicht mehr unterhalb einer deutschen Terrassendiele.

Deutsche Alternativen zu Teak Dielen

Es gibt sehr gute deutsche Alternativen zu Teak Dielen. Ich möchte hier die drei populärsten Varianten vorstellen:

#1 Robinie Terrassendielen

Die beste Option ist ganz sicher die Robinie Diele. Die Robinie hat eine Brinellhärte von 41 N pro mm² und ist damit härter als Teak. Ebenso hat sie eine Dauerhaftigskeitsklasse von 1 und ist damit ebenso resistent wie Teak. Die Maserung der Robinie ist so schön, dass immer mehr Menschen sie auch im Innenbereich verlegen. Optisch ist sie von den Farbtönen her eher der Ipe ähnlich und geht in den gelb-bräunlichen Bereich. Unter Sonneneinstrahlung kann sie einen grauen Farbton annehmen.

#2 Eiche Terrassendielen

Die Eiche muss sich mit einer Brinellhärte von 37 N pro mm² und einer Dauerhaftigkeitsklasse von 2 nicht verstecken. Optisch ist die Eiche fast für alle Menschen ein Hingucker. Nicht umsonst werden Eichendielen auch im Innenbereich verlegt. Jedoch muss man schon sagen, dass die Eiche im freien nicht so widerstandsfähig ist wie Teak Dielen. Aus diesem Grund braucht es Holzschutzmaßnahmen, auf die ich später noch eingehe.

#3 Thermoholzdielen

Thermoholz ist ein thermisch modifiziertes Holz, welches als Endprodukt einer thermischen Behandlung unter Sauerstoffarmut entsteht. Die thermische Behandlung führt dazu, dass die Dielung resistenter gegen Pilzen und Schädlingen sowie Temperaturschwankungen wird. Für die Holzterrasse sind vor allem die Thermoeiche, Thermoesche und die Thermokiefer interessant.

#4 Kastanie Terrassendielen

Auch aus der dunkelbraunen Kastanie lassen sich ganz gut Terrassendielen herstellen. Zwar hat die Kastanie mit einer Brinellhärte von 19 N pro mm² eine relative geringe Härte. Jedoch kann Kastanienholz mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 2 mit der Eiche mithalten. Eine Holzterrasse aus Kastanienholz zu haben, ist mit Sicherheit etwas Besonderes, was nicht jeder im Garten stehen hat.

Weitere Terrassendielen

Natürlich kann man auch noch aus der Douglasie oder Lärche, Dielen herstellen. Die beliebten Nadelhölzer sind mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 3 nicht mehr die erste Wahl. Hier wird der Holzschutz sehr bedeutsam, damit die Holzterrasse möglichst lang hält.

Effektiver Holzschutz für die Holzterrasse

Es wird immer damit geworben, dass man Tropenholzdielen kaum behandeln muss, um sie dauerhaft vor Witterung und Insektenfraß zu schützen. Das mag ja stimmen, dennoch ist es heute kein Problem, solche Holzschutzmaßnahmen durchführen. Im Prinzip gibt es fünf einfache Maßnahmen, die die Lebensdauer jeder Holzterrasse erhöhen können.

#1 Mindesthöhe von 20 cm

Eine Holzterrasse sollte mindestens 20 cm über dem Erdreich gebaut werden, damit Feuchtigkeit und Schädlinge es schwerer haben.

#2 Steinschotter- und Kieschicht

Unterhalb der Holzterrasse sollte eine Steinschotterschicht und Kiesschicht sein, die Wasser aufnehmen kann und das Wachstum von Unkraut unter der Terrasse erschwert.

#3 Unkrautsperre

Die Unkrautsperre ist auch eine sehr logische Schutzmaßnahme, denn über die Pflanzen können Insekten auf die Terrasse gelangen, die auch sehr gern Holz verspeisen. Dies möchte man natürlich verhindern.

#4 Revisionsklappen gegen Laub

Auch Laub im Herbst ist eine Herausforderung. Mit Revisionsklappen kann man Laub, was unter die Holzterrasse gefallen ist, einfach entfernen.

#5 Terrassendielen ölen

Das Ölen ist natürlich für den Holzschutz ganz wichtig. In der Regel wird nach einer Grundierung, Hartwachs-Öl aufgetragen. Dieses macht die Dielung gegenüber Feuchtigkeit noch resistenter.

Fazit

Es gibt eine Vielzahl von deutschen Alternativen zu Teak Dielen. Es ist nicht notwendig, Tropenholzdielen für den Terrassenbau zu verwenden. Die Robinie Terrassendielen sind hier die erste Wahl, da sie sowohl von der Resistenz, von der Härte als auch von der Optik mit Teak Dielen mindestens gleichwertig ist. Falls man damit leben kann, dass Dielenholz zu behandeln, dann sind Thermoholzdielen aus Esche oder Eiche eine gute Option. Natürlich kann auch aus natürlicher Eiche, Lärche und Douglasie eine Holzterrasse gebaut werden. Wichtiger als das Holz sind in Deutschland vor allem die Holzschutzmaßnahmen, die die Lebensdauer einer Holzterrasse merklich erhöhen können.

Sie planen gerade eine Holzterrasse aus deutschem Dielenholz und hätten noch ein paar Fragen? Wir beraten Sie gern und freuen uns auf Ihre Anfrage.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH