Thermoesche Dielen – ökologisch und widerstandfähig

Thermoholz Sauna

Thermoholz in der Sauna | © Alex Tihonov – stock.adobe.com

Die Thermoesche gilt als ökologische Alternative zu tropischem Hartholz. Wir zeigen, welche Vorteile die thermische Behandlung vom Dielenholz hat.

Dielen aus Thermoholz werden immer beliebter. Dies liegt vorallem daran, dass das Dielenholz durch die thermische Behandlung widerstandsfähiger wird. Dies macht auch gewöhnliches Holz aus dem Havelland in Deutschland mit dem Hartholz aus den Tropen für den Innen- und Außenbereich konkurrenzfähig. Somit ist das Thermoholz eine gute Nachricht für alle Freunde des Regenwaldes, die die grüne Lunge auf dem Planeten erhalten möchten. In diesem Beitrag möchten wir genauer eintauchen und das Holz der Thermoesche genauer vorstellen.

Was ist Thermoholz?

Thermoholz ist der umgangsprachliche Begriff für thermisch modifiziertes Holz, das als Endprodukt einer thermischen Behandlung von Holz bei Sauerstoffmangel entsteht. Je nachdem, welches Holz wir thermisch behandeln, sprechen wir von Thermoesche, Thermoeiche etc.

Wie entsteht Thermoesche?

Zur Herstellung von Thermoesche wird das Eschenholz auf Temperaturen von über 150 °C unter Sauerstoffarmut erhitzt. Je nach Höhe und Dauer der Temperaturentwicklung verfärbt sich das Dielenz von einem leichten hellen Braunton bis hin zu einem dunkelbraunen Farbton.

Bei diesem Verfahren steht nicht die optische Veränderung im Vordergrund, sondern die im Anschluss veränderten Eigenschaften. Thermoholz also auch die Thermoesche wurde entwickelt, um das Holz gegenüber Pilzen und Schädlingen resistenter zu machen. Die Esche konnte nun als Dielenholz nicht nur im Innenbereich, sondern auch im Außenbereich eingesetzt werden. Mit der Produktion der Thermoesche konnte man das europäische Holz tunen, sodass es ähnlich widerstandsfähig wie Tropenholz wird. Somit ist die Produktion von Thermoholz ein gutes Beispiel dafür, dass Umweltschutz durch Innovation, auch wirtschaftlich rentabel sein kann.

Die Forschung zum Thermoholz der Thermoesche, wie wir sie heute produzieren, hat viele Jahre gedauert. Die Resistenzklasse von Thermohölzern liegt heute mindestens eine Klasse höher, wenn das Holz im Normalzustand im Außenbereich eingesetzt wird.

Es gibt jedoch nicht nur Vorteile bei der thermischen Behandlung. Zum Beispiel zersetzt sich durch die thermische Behandlung die Zellulose im Holz. Nach der Behandlung ist das Eschenholz somit spröder als vorher und kann leichter brechen. Ebenso ist die Traglast von Thermoesche im Vergleich zur normalen Esche geringer. Dies ist jedoch bei Terrassendielen oder Fußbodendielen nicht so entscheidend. Doch für den Einbau von Holzbalken zur Stabilisierung einer Decke ist die Thermoesche – also thermisch behandeltes Holz – eben nicht mehr so gut geeignet.

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Thermoesche auch im Innenbereich

Thermoesche wird von vielen Architekten mehr und mehr im Innenbereich eingesetzt. Dies liegt vorallem an den optischen Eigenschaften der Thermohölzer. Thermoesche kann vor allem durch seine homogene Farbe bestechen. Ebenso ist das Quell- und Schwindverhalten der Thermoesche im Vergleich zum unbehandelten Esche Dielen deutlich reduziert. Dadurch entstehen weniger Fugen und kleine Schüssellungen. Das Thermoholz kann Wasser nicht mehr so leicht aufnehmen. Ein kleiner Nachteil ist, dass durch die Behandlung mit hoher Hitze in der Kammer einiges an Holz zerstört wird. Dies lässt sich leider beim heutigen Stand der Technik bisher nicht verhindern.

Thermoesche für Freunde vom dunklen Dielenboden

Nun muss man wissen, dass das unbehandelte Dielenholz der Kernesche eher für einen hellen lebendigen Dielenboden steht. Durch die thermische Behandlung nimmt das Dielenholz der Esche eher einen braunen oder dunkelbraunen Farbton an. Auf diese Weise kann sich der Thermoesche-Liebhaber an einem dunklen Dielenboden mit gleichmäßiger Struktur eher erfreuen als an dem ursprünglich unbehandelten Eschenholz. Durch die Nachbehandlung der Thermoesche Dielen mit schwarzem Öl kann der Dunkel-Effekt sogar noch verstärkt werden.

Was sollte man bei der Verwendung von Thermoesche beachten?

Für die Verwendung des dunklen Holzes der Thermoesche sollte man beachten, dass in einer privaten Wohnung ausreichend Licht von außen zur Verfügung stehen sollte. Bodentiefe Fenster oder auch größere Dachfenster sind hier bestens geeignet. Ein dunkler Boden in einem dunklen Raum kann sehr schnell drückend wirken. Weiterhin sollte man vorher schauen, welches Mobiliar zu dem dunklen Dielenboden passt. Helle Möbel können hier einen schönen Kontrast zum dunklen Holzboden bieten.

Thermoesche vs. Thermoeiche

Im Vergleich zur Thermoeiche hat die Thermoesche keine Spiegel. Ebenso ist die Holzstruktur der Thermoesche etwas gröber. Somit wirkt der Dielenboden etwas schlichter als bei der Thermoeiche.

Ein großer Unterschied zwischen Esche und Eiche ist die Verfügbarkeit. Während die Eiche immer noch im guten Bestand in Deutschland erhältlich ist, macht der Esche ein asiatischer Pilz zu schaffen. Bisher haben die Wissenschaftler keine Antwort auf das Eschesterben gefunden, sodass der Bestand langsam aber stetig zurück geht. Die Ursachen für die Verbreitung des Killerpilzes liegen vorallem am Import und Export vom unbehandeltem Holz und Pflanzen. Dies ist auch ein Grund, warum wir auf regionales Dielenholz setzen und dem Export von Dielenholz ins Ausland trotz lukrativen Gewinnen eine Absage erteilen.

Trotzdem muss man sagen, dass es für den Endverbraucher keinen Sinn macht, auf Esche zu verzichten. Aktuell werden daher sehr viele Eschen wegen dem Pilzbefall gefällt werden. Wir stehen vor der Wahl, dieses tolle Holz vergammeln zu lassen oder eben den Restbestand sinnvoll zu nutzen. Wer derzeit auf einen Dielenboden aus Eschenholz setzt, hilft dabei, das vorhandene Holz optimal zu nutzen. Hoffnung gibt es für die Esche schon, denn der Ulme erging es vor etwa 20 Jahren ähnlich, sie wurde im Bestand damals durch einen exportierten Käfer fast vollständig zerstört. Nun zeigen sich im Wald endlich Neubestände ohne Krankheitssymptome. Somit wird die Ulme, entgegen vieler Voraussagen der Wissenschaftler, glücklicherweise überleben. Wir drücken der Esche die Daumen, dass sie es genauso schaffen wird.

Thermoesche für Sauna und Nassbereich

Die bessere Resistenz von Thermoholz gegenüber Feuchtigkeit und Witterung kann man natürlich da einsetzen, wo es starke Temperaturveränderungen gibt. Somit ist Thermoesche hervorragend im Nass- und Saunabereich einsetzbar und erfreut sich hier wachsender Beliebtheit.

Raumlange Schlossdielen aus Thermoesche

Schlossdielen aus Thermoesche sind eine große Herausforderung. Zum einen geht durch die thermische Behandlung einiges an Holz in der Hitzekammer kaputt, was dann für eine Schlossdiele nicht mehr verwendet werden kann.

Zum zweiten sind die meisten Thermokammern auf eine Länge von 5 m begrenzt. Aus diesem Grund ist eine Diele aus Thermoesche mit einer Länge von mehr als 5,5 m fast nicht zu produzieren. Trotzdem kann man Dielen aus Thermoesche in den Längen von 3 bis 5 m noch sehr gut herstellen und dabei Dielenbreiten von etwa 160 bis 300 mm erreichen.

Durch die wunderschöne Optik der Thermoesche ist dieser Boden auch ein „Eye Catcher”. Trotzdem drückt sich ein Holzboden aus Thermoesche aufgrund seiner Gleichmäßigkeit nicht so auf, wie andere Dielenböden.

Die Verarbeitung von Dielen aus Thermoesche läuft prinzipiell ganz ähnlich wie bei normalen Hölzern ab. Lediglich beim Zuschnitt sollte man eher auf feinere Sägeblätter zurückgreifen, da das Dielenholz etwas spröder ist. Möchte man die dunkle Farbe vom Thermoholz dauerhaft erhalten, empfehlen wir, leicht farbliche Öle einzusetzen.

Thermoholz ist übrigens die beste Alternative zu geräuchertem Holz, da hierbei keine schädlichen Ausdünstungen entstehen. Lediglich zu Beginn ist es ein leichter rauchiger Geruch wahrzunehmen.

Fazit

Das Thermoholz ist wirklich eine tolle Innovation, die unsere Dielenhölzer gegenüber Witterung resistenter macht und das Quellen und Schwinden deutlich reduziert. Somit kann man heute praktisch ohne Qualitätsverlust auf tropische Hölzer im Außenbereich verzichten und stattdessen Dielenholz aus heimischen Wäldern nutzen. Das Thermoholz wird von vielen Ökonomen daher als ökologische und ökonomische Antwort gegen die Abholzung des Regenwaldes für den Terrassenbau gesehen.

Derzeit sind Thermoesche und Thermoeiche wohl die gefragtesten Dielenhölzer auf dem Markt. Sie werden vorwiegend für Terrassendielen im Außenbereich sowie für Sauna und andere Nassbereiche eingesetzt. Seit kurzer Zeit wird das Thermoholz auch im Innenbereich z. B. für Eingangsbereiche, die häufiger unter Witterungseinfluss stehen, genutzt.

Im Innenbereich steht bei der Thermoesche neben der Resistenz und Beständigkeit auch die Optik vom dunklen Dielenboden im Vordergrund. Ebenso ergeben sich sehr homogene Strukturen, die viele Liebhaber von braunen oder schwarzen Dielenböden erfreuen. Welches Thermoholz zu Ihren Räumlichkeiten passt, finden wir sehr gern in einem persönlichen Gespräch heraus. Wir freuen uns auf Ihren Anruf

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele

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