Thermofichte Terrassendielen für Ihren Garten?

Fichte Holzstruktur

Fichte Holzstruktur © © familie-eisenlohr.de – https://stock.adobe.com

Sind Thermofichte Terrassendielen für Ihren Garten die richtige Option? Wir zeigen die Vor- und Nachteile einer Holzterrasse aus Fichtenholz auf.

Der Wald geht weltweit um 13 Millionen Hektar zurück, wobei davon rund 3,5 Millionen Hektar Primärwald des Regenwaldes sind. Doch wohin geht dieses Holz? Ein Großteil des Tropenholzes wird für die weltweite Holzindustrie genutzt. Im Jahr 2021 wurden in die EU etwa 830.000 Tonnen Tropenholz importiert. Häufig wird das Tropenholz wegen seiner hervorragenden Beständigkeit gegenüber Witterung und Insektenfraß für den Terrassenbau, Fassaden und Außentüren und Fenster etc. verwendet. Um die Abholzung des Regenwaldes zu stoppen, setzen immer mehr Menschen auf Thermohölzer, die gegenüber Witterung und Insektenfraß beständiger sind. Unter thermischer Behandlung lässt sich aus Fichtenholz sogenannte Thermofichte Terrassendielen herstellen, welche in vielen ihrer Eigenschaften mit Tropenholz Terrassendielen mithalten können. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die Vor- und Nachteile von Thermofichte Terrassendielen genauer vor.

Was ist Thermofichte?

Thermofichte bezeichnet ein thermisch modifiziertes Fichtenholz, welches das Holz widerstandsfähiger gegenüber Witterung und Insektenfraß im Freien macht. Bei der Herstellung von Thermofichte wird Fichtenholz unter Sauerstoffarmut auf etwa 160 bis 215 °C erhitzt und auf fast 0 % Holzfeuchte getrocknet. Anschließend wird das Thermoholz wieder etwas befeuchtet, sodass es eine Holzfeuchte von etwa 4 % besitzt. Die thermische Behandlung macht Fichtenholz resistenter, härter und damit geeigneter für den Einsatz im Außenbereich für die Herstellung von Fassaden, Türen oder Terrassendielen.

Thermofichte Terrassendielen – Vor- und Nachteile

Um Tropenholz-Terrassendielen zu ersetzen, ist es sinnvoll, wenn deutsche Terrassenhölzer verwendet werden. Hier haben wir kurze Wege und können von der nachhaltigen Forstwirtschaft Deutschlands profitieren. Die europäische Fichte macht etwa 32 % der Gesamtfläche in Deutschland aus. Somit macht es natürlich Sinn, aus so einem wichtigen Baum auch Thermofichte Terrassendielen herzustellen. Jedoch hat jedes Dielenholz seine Vor- und Nachteile, die man vor dem Einbau kennen sollte, sodass wir uns jetzt die Thermofichte und ihre Vorzüge genauer anschauen.

Beständigkeit gegenüber Witterung und Insektenfraß

Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wettereinflüssen und Insektenfraß im Freien wird durch die Dauerhaftigkeitsklasse bestimmt. Hier hat unbehandeltes Fichtenholz eine Dauerhaftigkeitsklasse von 3 bis 4 und ist damit nur bedingt für den Bau einer Holzterrasse geeignet. Nach der thermischen Behandlung erreicht die Thermofichte eine Dauerhaftigkeitsklasse von 1 bis 2 und ist damit ähnlich beständig wie beispielsweise TEAK, Bangkirai etc. Somit kann man aus dem Aspekt der Beständigkeit im Freien problemlos Thermofichte Terrassendielen produzieren.

Thermofichte ist ein mittelhartes Holz

Während normales Fichtenholz mit einer Brinellhärte von 12 bis 15 N pro mm² eher ein weiches Holz ist, erreicht die Thermofichte eine Brinellhärte von 21 N pro mm². Somit gehört die Thermofichte zu den mittelharten Hölzern. Die Stärke ist außerdem nicht ganz so entscheidend für die Haltbarkeit der Terrassendielen, wichtiger ist die Stärke der Terrassendielen. Diese Stärke sollte bei mindestens 35 N pro mm² liegen, da ein dicker Balken mehr Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben kann und somit starken Temperaturschwankungen besser trotzen kann.

Neigt zur Rissbildung und ist spröder

Die thermische Behandlung hat jedoch nicht nur Vorteile. Meist werden Thermohölzer durch die Verarbeitung etwas spröder und haben nicht mehr die gleiche Traglast. Somit würden Profis die Thermofichte nicht mehr als tragende Balken auf dem Dachboden einsetzen. Ebenso neigt die Thermofichte etwas mehr zur Rissbildung, was man vor allem bei der Verlegung und der Bearbeitung berücksichtigen muss.

Lange Thermofichte Terrassendielen

Die Fichte wächst etwa 50 Meter hoch und gehört damit zu den höchsten Nadelbäumen Europas. Bei einem Stammdurchmesser von bis zu 80 cm und einem geraden Wuchs, kann man problemlos 10 bis 15 Meter lange und bis zu 300 mm breite Thermofichte Terrassendielen herstellen. 

Fichte hat eine helle Holzstruktur

Fichtenholz hat ein sehr homogenes Erscheinungsbild, wobei sowohl Kern- als auch Splintholz gelblich weiß sind. Möchte man den weißen Farbton bewahren, dann empfiehlt es sich, die Terrassendielen weiß zu ölen und zu laugen. Somit kann der Traum einer weißen Holzterrasse mit der Produktion von Thermofichte Terrassendielen Wirklichkeit werden.

Ölen, Laugen und Pflege

Ebenso ist die Versiegelung der Thermofichte Terrassendielen durch Hartwachsöl sehr wichtig und sollte mindestens einmal pro Jahr erfolgen. So schließen sich Mikrorisse über Wasser oder Pilze, die in die Holzporen kommen wieder und die Holzterrasse hält länger.

Fazit

Die Thermofichte ist mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 1 bis 2 bei einer Brinellhärte von etwa 21 N pro mm² wirklich gut für den Bau einer Holzterrasse geeignet. Generell ist die Entwicklung der Thermohölzer für den Ersatz der Tropenholz Dielen eine gute Option, weil man den Regenwald nur schützen kann, wenn man kein Tropenholz mehr kauft. Hierbei muss man nicht auf Komfort verzichten, da die thermisch modifizierten Hölzer mit den Holzeigenschaften der Tropenhölzer mithalten können. 

Falls Sie auch Interesse an Thermofichte Terrassendielen haben und noch ein paar Fragen offen sind, dann melden Sie sich bei uns. Wir beantworten Ihre Fachfragen sehr gern und freuen uns auf Ihre Anfrage!

 

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