Totholz Dielen für Ihren Holzboden?

Raumlange Schlossdielen aus Totholz

Raumlange Schlossdielen aus Totholz © Havelland Diele GmbH

Sind Totholz Dielen für Ihren Holzboden eine Option? Wir zeigen Ihnen, welche Vor- und Nachteile eine Dielung aus Totholz in ihren Räumlichkeiten hat.

Viele Menschen wünschen sich einen antiken Look von ihrem Dielenboden. Hierzu gibt es einmal die Möglichkeit, einen Altholz Dielenboden zu sanieren. Andererseits kann man „neue” Dielen im antiken Look aus Totholz herstellen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Vor- und Nachteile von Totholz Dielen aufzeigen. Ebenso möchten wir erläutern, in welchen Räumlichkeiten eine Dielung aus Totholz Sinn macht.

Was ist Totholz?

Totholz gewinnt man aus stehenden oder liegenden Bäumen, die abgestorben sind. Evolutionsbiologisch ist das Totholz der letzte Entwicklungsprozess im Leben eines Baumes. Totholz dient vielen Bewohnern des Waldes wie z.B. dem Specht, zahlreichen Insekten, Moose, Flechten, Pilzen, Schnecken und Säugetieren. Insgesamt gehen Artenschützer davon aus, dass etwa 11 verschiedene Tierarten im Totholz des Waldes leben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir immer genug Totholz in unseren Wäldern belassen.

Totholz Dielen und Umweltschutz – Geht das?

Nun könnte man ja auf die Idee kommen, dass die Produktion von Totholz Dielen keine gute Idee für den Umweltschutz ist. Schließlich wird durch die Entfernung von Totholz aus dem Wald der Lebensraum zahlreicher Tierarten eingeschränkt. Doch dem ist nicht so, wie die folgende Überlegung zeigt.

#1 Neue Dielen vs. Totholz Dielen

Erstmal werden die Menschen vermutlich nicht in nächster Zeit damit aufhören, sich einen Holzboden oder einen anderen Fußboden zu verlegen. Für die typischen Baumarkt Dielen für Parkett und Laminat wird ein Baum schon mit 50 bis 60 Jahren geschlagen. Das heißt, bei einer Eiche, die theoretisch über 1000 Jahre leben kann, wird das Leben des Baumes schon beendet, bevor dieser ausgewachsen ist. Bei Totholz Dielen haben die Bäume den größten Teil ihres Lebens schon im Wald verbracht, sie sind in der letzten Phase. Somit ist die Produktion von Totholz Dielen schon deutlich ökologischer als die Produktion von neuen Baumarkt Dielen.

#2 Totholz Dielen vs. neue Schlossdielen

Selbst für die Produktion von Schlossdielen werden etwa 100 Jahre alte Bäume verwendet. Nun hält ein Dielenboden aus raumlangen Schlossdielen aber auch mindestens 100 Jahre und so wird endlich der Kreislauf von Abholzung und Anpflanzung neuer Bäume ins Gleichgewicht gebracht. Stellt man nun noch Schlossdielen aus Totholz her, verbessert sich diese Ökobilanz natürlich noch mehr.

#3 Totholz Dielen und Altholzdielen

Eiche Totholz Dielen

Eiche Totholz Dielen © Havelland Diele GmbH

Nun gibt es viele Menschen, die einen Holzboden aus Altholzdielen sanieren möchten. Bei der Inspektion der alten Dielen fällt dann häufig auf, dass nur noch ein Teil der Dielen saniert werden kann. Geben wir die Sanierung des alten Dielenbodens jetzt auf? Nein, natürlich nicht. In diesem Fall produzieren wir Totholz Dielen, die vom Look den bestehenden Altholzdielen sehr nahe kommen. Auf diese Weise schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits müssen auf diese Weise weniger Bäume gefällt werden und das bestehende Altholz kann bestens genutzt werden. Andererseits können sich auf diesem Weg viele Menschen dem Traum von einem antiken Dielenboden realisieren.

#4 Regeln für Totholz in Deutschland

In Deutschland existieren konkrete Regeln für den Schutz des Waldes. Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo man sich darüber gar keine Gedanken macht, hat man in Deutschland einen guten Kompromiss zwischen Holzwirtschaft und Ökologie gefunden. Erstmal hat man mittlerweile Siegel zur Qualitätskontrolle wie FSC eingeführt, um den Raubbau der Wälder zu verhindern. Dieses FSC Siegel schließt auch ein, dass ein ausreichender Teil an Totholz in jedem Wald verbleiben soll. Auf diese Weise bleibt den Tieren immer ein gewisser Lebensraum garantiert.

FSC Regeln für Totholz

Nach den FSC Regeln müssen mindestens sechs Kleinhöhlbäume für anspruchsvolle Kleinvögel verbleiben. Ebenso ist mindestens eine Großhöle für den Schwarzspecht, die Hohltaube oder den Rauhfußkauz Pflicht. Eine abgestorbene Buche muss mindestens im Wald belassen werden, da sie ein wichtiger Lebensraum für holzbewohnende Insekten ist. Ebenso muss mindestens eine Mulmhöhle mit Bodenkontakt und eine ohne Bodenkontakt verbleiben. Experten gehen davon aus, dass so der Bestand der Arten bei der Entnahme zwar reduziert wird. Der Bestand der Arten kann jedoch durch die Maßnahme gesichert werden.

#5 Totholz Dielen und Klimaschutz

Häufig wird von Klimaschützern erwähnt, dass Totholz ja eine Menge CO2 speichert und diese nur langsam an die Umgebung abgibt. Das ist natürlich korrekt, jedoch speichert auch ein Dielenboden sehr viel CO2. Doch Untersuchungen zeigen, dass Totholz im Wald schon nach 30 Jahren wieder zu Erde wird. Folglich speichert ein Totholz im Wald auch nur 30 Jahre CO2. Ein Dielenboden aus Totholz kann dagegen etwa 80 bis 100 Jahre halten und speichert daher viel länger CO2, was deutlich besser für den Klimaschutz ist.

#6 Umweltfreundliche Entsorgung nach Anwendung

Totholz Dielen können nach ihrer Verwendung verbrannt werden. Es entsteht kein großartiger Müll, der einen hohen Aufwand für die Umwelt bedeuten würde. Die Alternative zu Holzböden sind u.a. Kunstoffböden wie Linoleum. Diese müssen nach ihrer Verwendung aufwendig im Sperrmüll entsorgt werden. Somit müssen wir eher über einen Ausbau der Wald- und Forstwirtschaft nachdenken. Dies würde auch dazu führen, dass mehr Bäume gepflanzt werden und CO2 in den Bäumen gebunden wird.

#7 Ein Wald muss sich rechnen

In unserer kapitalistischen Welt brauchen wir uns nichts vormachen. Ein Wald kann außerhalb von Naturschutzgebieten nur stehen bleiben, wenn er sich rechnet. Aus diesem Grund kann der Wald bzw. ein Forst nur mit intelligenter Holzwirtschaft bestehen. Hier muss man einen Kompromiss zwischen Umweltschutz und Forstwirtschaft finden. Waldbesitzer müssen auch eine Pacht zahlen und außerdem kostet es auch etwas, den Wald zu erhalten und zu pflegen. Aus diesem Grund geht Waldschutz und Erhalt der Bäume langfristig nur mit und nicht ohne die Holzwirtschaft.

Totholz Holzdielen – Produktion

Schauen wir uns erstmal an, wie wir zu einer echten Totholz Diele kommen.

Holz vom sterbenden Baum

Natürlich beginnt alles mit einem sterbenden Baum, welcher bereits natürlich abgestorben war, teilweise noch stand oder bereits umgefallen ist. Insekten und Würmer haben sich über sein Holz hergemacht und hinterlassen die typischen Wurmlöcher und Fraßstellen. Auch Altholzdielen zeichnen sich durch ähnliche Äußerlichkeiten aus, sodass nur ein Profi den Unterschied erkennen kann.

Totholz muss lange trocken

Natürlich wird Totholz, nachdem es aus dem Wald kommt, gesägt und die Dielenbretter werden an der Luft getrocknet. Hierbei können auch leichte Risse im Dielenholz entstehen, was eine rustikale Optik mit sich bringt.

Bürsten und Laugen für antiken Look

Rustikale Dielen sind nicht glatt und geölt, sie sind rau und antik. Aus diesem Grund werden Totholz Dielen häufig nach der Trocknung oder kurz nach der Verlegung gebürstet oder sägerau hergestellt. Ebenso ist das Laugen eine Option, um die antike Färbung der Dielung zu stärken. Ein Auftrag von homogenen Öl würde ich auf jeden Fall vermeiden, weil dies schnell entlarven kann, dass es sich nicht um einen hundert Jahre alten Dielenboden handelt.

Behandlung mit Ammoniak

Vielen ist Ammoniak eher aus der Schulzeit in Chemie Experimenten bekannt. Doch diese Stickstoff Wasserstoff Verbindung wird auch für die Herstellung antiker Optik auf Totholz Dielen verwenden. Hierzu wird Ammoniak nach dem Schleifen oder Bürsten mit einem Flächenstreicher oder einer Rolle aufgetragen. Hierbei muss eine Maske getragen werden, da Ammoniak in gasförmiger Form giftig ist. Nach dem Eindringen von Ammoniak in das Dielenholz kommt es zu einem leicht, bräunlichen Farbton, den wir alle so lieben.

Fazit

Totholz Dielen sind eine ökologische Möglichkeit Dielen im antiken Look herzustellen.  Auf diese Weise kann man einen „neuen” antiken Dielenboden erschaffen oder den Restbestand von einem Altholzdielenboden auffüllen.

Totholz Dielen sind umweltfreundlich

Totholz Dielen sind umweltfreundlich, wenn die Richtlinien des Holz- und Waldschutzes beachtet werden. Hierzu muss ausreichend Totholz im Wald verbleiben, sodass im Totholz bewohnende Tierarten weiterhin ihren Lebensraum haben. Das Totholz löst sich meist schon innerhalb von 30 Jahren wieder vollständig im Wald auf. Ein Dielenboden aus Totholz hält jedoch mindestens 80 bis 100 Jahre. Dies führt insgesamt zu einer besseren CO2 Bilanz.

Einsatzgebiete von Totholz Dielen

Eigentlich können Totholz Dielen z. B. aus Eichenholz im privaten wie gewerblichen Bereich eingesetzt werden. So gibt es beispielsweise Wildgaststätten oder Waldhotels, die sich gern einen Dielenboden aus Totholz einbauen möchten. Ebenso können Totholz Dielen auch in alten Häusern oder Eigentumswohnungen, die neu saniert werden, zum Einsatz kommen. Sie planen auch Totholz Dielen für Ihren Holzboden zu verwenden? Dann melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

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