Dielen Fugen füllen

Dielen Fugen Douglasie

Dielen Fugen in Holzboden aus Douglasie

Welche Methoden gibt es, um Dielen Fugen zu füllen und zu verhindern? Wir zeigen Ihnen, warum Fugen entstehen und wie sie damit am besten umgehen.

Heute geht es um das wichtige Thema der Fugenbildung bei Massivholzdielen. Natürlich können zwischen den Dielen Fugen entstehen, schließlich arbeitet das Holz ja ständig. Es geht also vorwiegend darum, zu erörtern, wann man die Fugen der Dielen füllen sollte und wann nicht. Ebenso fragen uns viele Kunden, wie man mit bestehenden Fugen bei Altholzdielen umgeht und verhindert, dass diese Dielen Fugen noch größer werden. All diese Fragen möchten wir in diesem Artikel beantworten und einen Ausblick geben, wie man die Fugenbildung in Bereichen, wo sie absolut unerwünscht ist, effektiv verhindern kann.

Was sind Dielen Fugen und wie entstehen sie?

Fugen zwischen Dielen und Parkettstäben entstehen durch das Schwinden des Holzes. Dielenholz hat von Natur aus Wasser in sich gebunden. Im Wald stehend können Bäume sehr viel Wasser aufnehmen. Das aufgenommene Wasser kann von der Masse her, sogar das eigene Holzgewicht des Baumes (Darholzgewicht) übersteigen.

Trocknen vom Holz kostet Zeit

Nach dem Fällen des Baumes verliert der Baum über die Rinde nur sehr langsam Wasser. Trennt man den Baum mit der Hilfe von Sägen auf und legt die Bretter mittels dazwischen liegender Leisten übereinander, reduziert das Holz die Feuchtigkeit deutlich schneller. Während eine Kiefer in 50 mm Stärke innerhalb eines Jahres die Ausgangsfeuchte der Außenluft erreicht hat, welche bei ca. 15 bis 18% liegt, benötigt die Eiche etwa 2 Jahre für vergleichbare Werte.

Holz Restfeuchte von 15 bis 18% im Außenbereich ausreichend

Eine Restfeuchte von 15 bis 18% ist für die Verwendung des Dielenholzes im Außenbereich völlig ausreichend. So können beispielsweise Terrassen oder Fassaden aus diesem Holz erstellt werden.

Schwinden des Holzes beginnt erst ab 20% Restfeuchte

Interessant ist, dass das Holz von der Feuchtigkeit des Stammes von ca. 80% bis auf 20% herunter trocknet und dabei trotzdem seine Form beibehält. In der ersten Phase des Wasserverlustes tritt kein Schwinden des Holzes ein. Erst ab ca. 20% Restfeuchte fängt das Holz an zu schwinden und dies je nach Holzart unterschiedlich. Jedes Dielenholz hat unterschiedliche Quell- und Schwindeineigenschaften. So schwindet das Dielenholz von Ahorn und Buche sehr stark, während Eichenholz deutlich weniger schwindet.

Holz Restfeuchte von unter 12% im Innenbereich erforderlich

Holz für den Innenbereich sollte mindestens auf eine Restfeuchte von 12 % runter getrocknet sein. Dies gilt für den Einsatz im Fenster- und Türenbau. Für hochwertige Dielen oder Möbel sollte die Restfeuchte im Holz unter 10% nach dem Trocknen liegen.

Für die Herstellung von Furnieren oder Mehrschichtdielen sollte die Restfeuchte des Holzes sogar bei 6 bis 8% liegen, damit diese Furniere gut auf ihrem Trägermaterial halten und sich nicht ablösen.

Dielen Fugen entstehen also beispielsweise auch, wenn der Hersteller die Dielen preiswerter verkauft und das Dielenholz nicht ausreichend Zeit hatte, zu trocknen. Jedoch ist dies nicht der einzige Grund für die Fugenbildung. Schließlich können Dielen Fugen auch nach ausreichender Trocknung auftreten. Wie das möglich ist, erläutern wir im kommenden Abschnitt.

Wie entstehen Dielen Fugen trotz intensiver Trocknung?

Nun nehmen wir mal an, dass die Hersteller von Dielen ihr Handwerk verstehen und das Dielenholz ausreichend lang herunter trocknen lassen, sodass die relative Restfeuchte im Holz unter 10% liegt. Wie kann es dann trotz dieser intensiven Trockenphase überhaupt noch zur Fugenbildung kommen?

Dielen ändern ihre Feuchtigkeit bei klimatischen Veränderungen

Eine Diele, welche mit ca. 10% Restfeuchtigkeit in den Räumen verlegt wird, ändert immer noch seine Feuchtigkeit, wenn in der Wohnung unterschiedliche klimatische Veränderungen auftreten.

Dielen, welche im Sommer in einer Wohnung mit 60% Luftfeuchtigkeit verlegt werden, werden eine Holzfeuchte von ca. 10 bis 11% haben. Es ist also zu erwarten, dass das Dielenholz leicht quillt.

Im Winter wird durch das Heizen der Luft Feuchtigkeit entzogen. Je kälter es Draußen ist, umso trockener ist auch die Außenluft, welche zum Lüften hereingelassen wird. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 45% im Innenbereich wird die Holzfeuchtigkeit auf ca. 8% reduziert werden. Über einer Fußbodenheizung wird die direkt darüber liegende Luft sogar um die 30% Restfeuchte haben, wobei die Temperatur im Holz bei etwa 26 bis 28 °C liegen wird.

Nimmt man nun den Wert des Sommers im Vergleich zum Winter, haben wir eine Reduzierung der Holzfeuchte von rund 3%. Je nach Holzart ergibt sich hier ein Schwindmaß von 0,3% bis 0,5% der Holzfeuchte. Kurz gesagt sind die Dielen Fugen auch dem Schwinden infolge der Veränderung der Holzfeuchte innerhalb der Jahreszeiten zu erklären.

Dielen fugen sind zu groß – Was kann ich tun?

Als Produzent von Dielen kommen wir immer wieder mit Menschen ins Gespräch, welche schon einen Dielenboden aus Altholzdielen besitzen, bei denen die Dielen Fugen zu groß geworden sind. Hier kommt natürlich häufig die Frage, wie man diese Dielen Fugen reduzieren oder füllen kann, was wir nun exemplarisch erläutern möchten.

Nehmen wir eine 250 mm breite Diele, die unseren oben genannten Schwankungen unterliegt. Dieses Dielenholz wird ca. 1% seiner Breite im Winter verlieren, was ca. 2,5 mm entspricht. Wir lassen bei dieser Berechnung die tangentiale und radiale Schwingung außer Betracht, da es hier auch noch Unterschiede gibt.

Betrachtet man die gleiche Fragestellung bei einer 500 mm breiten Diele, so wird die Fuge hier in 5 mm im Winter liegen. Bei einer Tischplatte von einem Meter müssen die Töpfe im Winter enger stehen, da die Platte fast einen Zentimeter kleiner ist. Diese natürlichen Prozesse werden immer wieder vorkommen.

Warum bilden sich so große Fugen?

Doch die Frage ist hier doch, warum es hier zu Dielenfugen von über einem Zentimeter kommen kann. Die Bildung von Dielen Fugen wird bei einer Fußbodenheizung noch besonderer, weil es hier schwieriger ist, eine Feuchtigkeit über dem Holzboden von mindestens 45% zu halten.

Studien haben ergeben, dass aber genau die 10 cm über dem Dielenboden die entscheidende Zone ist, die alles entscheidet. Liegt die Luftfeuchtigkeit in dieser Zone nun bei 30% oder darunter, schwindet das Dielenholz bis 6% oder weniger runter. Die Folge sind große Fugen in den Dielen.

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Dielen Fugen verhindern

Ist es das Ziel, das Schwinden des Dielenholzes zu verhindern, muss man die Kontrolle über die Luftfeuchtigkeit in Bodennähe haben. Hierfür haben wir entsprechende Angebote zu technischen Anlage, die das in Kombination mit gesunden Raumbefeuchtungsanlagen übernehmen.

Altholzdielen mit großen Fugen

Besonders im Altbau sind Altholzdielen häufiger anzutreffen, welche mit einer Restfeuchte von 12 bis 15% verbaut wurden. Durch das Heizen sowie die Veränderungen der Luftfeuchtigkeit im Zuge der Jahreszeiten sind hier nicht selten große Fugen in den Dielen entstanden. Diese Fugen können im Winter zwischen 8 und 12 mm betragen.

Dielen Fugen füllen

Um Dielen Fugen wieder zu füllen bzw. zu schließen, gibt es die Möglichkeit Holzsplisse in leicht keiliger Form runter zu sägen und diese einseitig an die alte Dielung anzuleimen. Im Anschluss wird der Dielenboden geschliffen und wieder neu geölt. Hierdurch sind die Fugen geschlossen und der Dielenboden sieht wieder edel aus.

Bei einem Dielenboden im Bad sollte bei der Verlegung eine Fuge gelassen werden bzw. in der Produktion im oberen Sechstel der Dielung eingefräst werden. In dieser Dielenfuge wird im Anschluss eine Fugenmasse wie beispielsweise Sikaflex eingefügt werden.
Nach dem Trocknen der Sikafuge kann diese abgeschliffen und geölt werden. Dieser Polymer-Klebstoff arbeitet bei der Dielung mit und verhindert, dass das Wasser in die Fugenbildung eindringen kann.

Stabilisationssystem reduziert die Bildung von Dielen Fugen

Möchte man von Anfang an verhindern, dass Fugen entstehen, kann das Stabilisationssystem verwendet werden. Durch das feste Einbringen von Glasfaserstäben auf der Rückseite der Dielen, wird das Dielenholz daran gehindert, sich zu stark auszudehnen und zusammenzuziehen. Diese Eigenschaft reduziert die Fugenbildung um 50% oder mehr.

Die Methode der Stabilisation ist dem der Mehrschichtdiele nachempfunden mit dem entscheidenden Vorteil, dass man trotzdem eine langlebige und schadstofffreie Massivholzdiele verwenden kann. Trotzdem muss man bei den Mehrschichtdielen sowie bei den stabilisierten Dielen erwähnen, dass auch diese Dielen immer noch eine gewünschte Restfeuchtigkeit von ca. 7% benötigen, da sonst die Zerstörung des Materials droht.

Falls auch Sie fragen zu Ihrem neuen Dielenboden bzw. der Restaurierung Ihres alten Dielenbodens haben, beraten wir Sie gern auch telefonisch. Rufen Sie uns einfach an!

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele

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