Dielenboden schleifen – so geht’s

Sie möchten Ihren Dielenboden schleifen und möchten wissen, wie das geht? Wir geben Ihnen eine Schritt für Schritt Anleitung für das fachgerechte Schleifen Ihrer Holzdielen.

Grundsätzlich gibt es zwei Gründe, warum Heimwerker und Profis einen Dielenboden schleifen möchten. Einmal gibt es meist die Notwendigkeit des Schleifens, wenn Dielen neu auf einem Estrich verklebt oder auf einer Dielen-Unterkonstruktion verschraubt werden sollen. Hier ist das Ziel des Schleifens die Vorbereitung auf weitere Oberflächenbehandlungen wie zum Beispiel dem laugen, ölen oder beizen. Der andere Sachverhalt ist wenn man Dielen renovieren möchte, weil sie in die Jahre gekommen sind. Hier ist das Ziel des Schleifens die Erneuerung und ggfs. Reparatur des Dielenbodens.

Wie oft kann man Schlossdielen abschleifen?

Das hängt immer von der Stärke der Nutzschicht ab. Schlossdielen haben generell eine eher große Stärke von 20 bis 30 mm. Hieraus ergibt sich eine Nutzschicht von etwa 10 bis 15 mm. Wenn man annimmt, dass pro Schleifvorgang der Holzdielen rund zwei Millimeter abgenommen werden, so kann man die Dielen fünf bis sieben mal schleifen. Geht man davon aus, dass der Dielenboden alle 20 Jahre mittels Schleifen zu renovieren ist, dann ergeben sich eine gesamte Lebensdauer von 100 bis 140 Jahre für den Dielenboden. Genug Zeit, damit neue Bäume nachwachsen können.

Welche Werkzeuge brauche ich für das Schleifen des Dielenbodens?

Für das fachgerechte Schleifen der Dielen braucht man verschiedene Arbeitsgeräte, die man meist im Baustoffhandel oder beim örtlichen Dielen- und Parkettleger ausleihen kann. Hierzu gehören:

• Schleifmaschine, wie Walzen-, Rand- oder Tellerschleifer
• Schleifpapier in verschiedenen Stärken für die jeweiligen Schleifmaschinen
• Arbeitsanzug, Mundschutz, Gehörschutz und eventuell eine Schutzbrille

Dielenboden schleifen – Eine Schritt für Schritt Anleitung

Nun muss man schon sagen, dass es schwierig ist, eine allgemeine für alle Dielenböden gültige Anleitung zu schreiben. Schließlich hängt viel davon ab, um welches Dielenholz es sich handelt, ob der Dielenboden alt oder neu ist und noch einiges mehr. Wir würden Heimwerkern deshalb empfehlen, das Bauvorhaben vor dem Schliff mit Profis zu besprechen und deren Erfahrungen einzuholen. Dennoch wollen wir versuchen aufzuzeigen, welche Schritte grundsätzlich nötig sind, um einen Dielenboden zu schleifen.

Mindestens 3 Schleifgänge

Ein Dielenboden aus Massivdielen muss in mindestens drei Arbeitsgängen geschliffen werden. Hierzu wird die Schleifmaschine in gleichmäßigen Bahnen über den Dielenboden geführt.

I Vorschliff 16 bis 40 Korn

Der erste Schliff ist eine Art Vorschliff bei dem Unebenheiten ausgeglichen werden soll. Das geschieht meist mit einem 16 bis 40 Korn, je nachdem ob die Oberfläche der Dielen alt, neu bzw. das Dielenholz eher weich oder hart ist. Bei größeren Unebenheiten empfiehlt es sich, mit der Schleifmaschine diagonal über die Dielen zu fahren.

II Grobschliff 40 bis 80 Korn

Hier wird meist parallel zu den Dielen geschliffen. Dieser grobe Schliff sorgt dafür, dass die Holzoberfläche an allen Stellen gleich behandelt ist und größere Unterschiede verschwinden. Sehr wichtig ist, dass diese Schliffe sehr langsam ausgeführt werden, um möglichst alle diagonalen Spuren aus dem Vorschliff zu entfernen

III Feinschliff 80 bis 120 Korn

Der letzte Schliff ist der Feinschliff. Hier geht es wie der Name schon sagt darum, die Holzdielen glatt zu schleifen. Auch hier erfolgt der Schliff parallel in Verlegerichtung.

IV Ränder schleifen

Nachdem der Feinschliff fertig ist, werden die Ränder mit einem Rand- und Tellerschleifer geschliffen. Auch bei den Rändern kann man die oben genannten Schleifphasen durchführen. Häufig wird mit 40, 80 und 100 Korn geschliffen.

V Versiegelung und Reparatur

Ist der Dielenboden geschliffen, muss man ihn versiegeln. Bei älteren Dielenböden kann es auch sein, dass man die Dielen reparieren muss. Bei neueren Dielenböden wird durch Beizen, Ölen oder Laugen, eine Bearbeitung der Oberfläche durchgeführt.

Schleifpapier regelmäßig wechseln

Es ist wichtig beim Schleifen des Dielenbodens regelmäßig das Schleifpapier zu wechseln, wie das beim jeweiligen Gerät funktioniert – steht meist in der Bedienungsanleitung. Das Regelmäßige Wechseln des Schleifpapiers ist notwendig, um gleichmäßige Schleifergebnisse zu erreichen.

Drei oder vier Mal Schleifen

Neuere Dielen kommen meist mit drei Schleifgängen aus. Ältere Dielen können bis zu 6 Schleifgänge benötigen. Häufig bewährt hat sich der Vierer-Schliff mit 24, 40, 80 und 120 Korn. Möchte man absolut schonend und sanft Schleifen lohnt sich der 16, 24, 40, 60, 80, 100 und 120 Schliff. Dies ist vor allem bei alten Berliner Dielen, die mit Ochsenblut gestrichen sind, eine beliebte Methode.

Absaugen des Dielenbodens

Natürlich entsteht beim Schleifen Staub und Holzreste. Diese sollten nach Möglichkeit nach jedem Schleifgang abgesaugt werden. besonders gründlich muss das vor der Versiegelung des Dielenbodens durch Hartwachsöl oder ähnlichem erfolgen.

„Hilfe, ich traue mir das Dielen schleifen nicht zu”

Das Schleifen sollte unserer Ansicht nach ein Profi übernehmen. Bei erfahrenen Heimwerkern sollte wenigstens eine ausführliche Einweisung durch einem professionellen Parkett- oder Dielenleger erfolgen. Falls man keine Möglichkeit hat, dann sollte man auf einen Profi und beim Einbau des neuen Dielenbodens auf vorgeschliffene Dielen zurückgreifen.

Fast jede Oberflächenbehandlung vorab möglich

Bei uns in der Dielenmanufaktur kann fast jede Oberflächenbehandlung vorab im Verlaufe der Produktion vom Dielenboden erfolgen. So können wir unsere Massivholzdielen vorab schleifen, beizen, ölen, laugen, anräuchern und vieles mehr, sodass nur noch wenig Arbeit auf der Baustelle entsteht. Somit kann gerade bei der Verlegung eines neuen Dielenbodens auf ein Schleifen vor Ort verzichtet werden. In den meisten Fällen muss dann nur noch ein Mal nachgeölt werden.

Sie möchten einen alten Dielenboden renovieren und teilweise durch neue antike Dielen ersetzen lassen, dann melden Sie sich bei uns. Wir beraten Sie gern und freuen uns auf Ihr Projekt.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH