Wenge Parkett – Gibt es deutsche Alternativen?
Gibt es deutsche Alternativen zu Wenge Parkett? Wir zeigen Ihnen die besten deutschen Edelhölzer vor, die mit Wengeholz mithalten können.
Im Jahr 2023 wurden etwa 37000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt, was einer Fläche der Niederlande entspricht. Eines der Hölzer, weswegen der Regenwald übermäßig abgeholzt wird, ist Wenge. Es besticht durch einen einzigartigen Look und hervorragende Holzeigenschaften. Aus technischer Sicht ist es daher nach wie vor so, dass Wenge Parkett in Europa produziert und verkauft wird. Seit 1998 steht Wenge auf der Liste der bedrohten Baumarten und daher ist es unverständlich, weiterhin auf dieses Holz bei der Parkettherstellung zu setzen. Doch gibt es wirklich deutsche Alternativen zum Wenge Parkett für Ihr Traumhaus? Wir zeigen die Vorzüge und Nachteile von Wenge Parkett sowie deutsche Alternativen auf, damit Sie Ihren Parkettboden nicht auf den Ressourcen des wichtigen Waldes der Erde aufbauen müssen.
Vor- und Nachteile von Wenge Parkett
Wenge Parkett gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler und ist vor allem in Zentralafrika, wie in Ländern wie Kongo und Kamerun verbreitet. Wie jedes Parkettholz hat Wenge einige Vor- und Nachteile, die man kennen sollte, bevor man sich für diesen Bodenbelag entscheidet.
Optik und Maserung
Die Optik von Wenge ist eindeutig ein großer Vorteil dieses Holzes. Es hat eine sehr auffällige und ausdrucksstarke Maserung in dunkelbrauner bis schwarzer Farbe. Die Maserung ist meistens recht wild und unregelmäßig, was dem Holz einen natürlichen und authentischen Look verleiht. Wenge eignet sich daher sehr gut für moderne Einrichtungsstile. Die dunkle Farbe verschmutzt außerdem nicht so schnell und wirkt immer edel.
Wenge ist Hartholz
Mit einer Härte von 54 N pro mm² gehört Wenge zu den härtesten Hölzern überhaupt. Das macht es sehr widerstandsfähig gegenüber Kratzern und Abnutzung. Wenge eignet sich daher ausgezeichnet für stark beanspruchte Bereiche wie Flure oder Büros. Die hohe Härte erschwert allerdings auch die Verarbeitung des Holzes, weshalb das Wenge Parkett tendenziell teurer ist als weichere Hölzer.
Wenge ist wetterbeständig
Als Holz hat Wenge eine Dauerhaftigkeitsklasse von 2 und ist somit sehr beständig gegenüber Insektenfraß und Witterung im Freien. Aus diesem Grund kann man auch eine Holzterrasse, einen Wintergarten oder Nassbereiche wie Küche und Bad mit Wenge Parkett ausstatten.
Vorteile in der Pflege
Aufgrund der Härte und Dichte von Wenge ist die Pflege dieses Holzbodens relativ einfach. Staub und Schmutz können leicht entfernt werden. Harte und spitze Objekte hinterlassen allerdings trotz der Härte kleine Kratzer im Finish. Wenge neigt außerdem aufgrund der starken Maserung und dem hohen Gehalt an ätherischen Ölen dazu, sich mit der Zeit leicht zu verfärben. Regelmäßiges Ölen hilft diesem Effekt entgegenzuwirken. Insgesamt ist die Pflege von Wenge Parkett mit etwas Sorgfalt gut machbar.
Dimension
Nun muss man sagen, dass ein Wenge-Baum immerhin 20 Meter hoch wächst und dabei einen Stammdurchmesser von bis zu einem Meter erreichen kann. Der Stamm der Wenge ist bis zu 15 Metern astfrei, sodass man auch raumlange Wenge Schlossdielen in 200 bis 400 mm Breite und 20 bis 400 mm Stärke produzieren kann. Für einen Parkettboden, der in der Regel aus kürzeren und dünneren Parkettstäben besteht, ist die Realisierbarkeit somit absolut gegeben.
Wenge ist ein bedrohtes Holz
Die Nachhaltigkeit von Wenge wird kontrovers diskutiert. Einerseits wächst es relativ schnell nach und große Teile des Holzes stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft, was durch ein FSC-Siegel meist markiert wird. Andererseits ist Wenge auch stark durch Abholzung bedroht, da es hauptsächlich in wenig kontrollierten Urwäldern Zentralafrikas vorkommt. Zertifiziertes Holz ist daher empfehlenswert. Insgesamt ist Wenge trotz nachhaltiger Bewirtschaftung in einigen Ländern global gesehen eher ein problematischer Rohstoff.
Wenge Parkett – Gibt es deutsche Alternativen
Deutschland hat eine lange Tradition der Holzverarbeitung und viele einheimische Hölzer eignen sich hervorragend als Alternative zu tropischen Importhölzern wie Wenge. Besonders beliebt und weit verbreitet sind Eiche, Buche, Ahorn und Kirsche.
Nussbaum
Das Nussbaumholz hat ebenso wie Wenge einen dunkelbraunen Charakter und gehört mit einer Brinellhärte von 31 N pro mm² zu den Harthölzern. Die Dauerhaftigkeitsklasse vom europäischen Nussbaum liegt allerdings nur bei 4. Aus diesem Grund wird man ein Nussbaum Parkett als Option zum Wenge Parkett kaum im Außenbereich sehen. Jedoch ist der Nussbaum von der Optik her, dem Wenge-Baum sehr ähnlich und daher im Innenbereich absolut eine deutsche Alternative zum Wenge Parkett.
Robinie
Die Robinie ist von den Holzeigenschaften dem Regenwaldhölzern am nächsten. Mit einer Brinellhärte von 41 N pro mm² und einer Dauerhaftigkeitsklasse von 1, ist Robinienholz im Innenbereich und Außenbereich einsetzbar. Die einzige Schwäche ist, dass man aus Robinie aufgrund der frühen Verzweigung des Erdstammes meist nur ein bis vier Meter lange Robinie Dielen herstellen kann. Für Parkettdielen, die maximal 2 Meter lang sein können, ist das allerdings kein Nachteil.
Eiche
Die Eiche ist eines der am häufigsten verwendeten Hölzer für Parkett und Dielenböden in Deutschland. Es zeichnet sich durch hohe Festigkeit und Belastbarkeit sowie eine schöne natürliche Maserung in verschiedenen Brauntönen aus. Durch die Verwendung von deutschem Eichenholz werden lange Transportwege vermieden.
Weitere Hölzer
Durch das gezielte Beizen kann man einige Hölzer ins Dunkelbraune verschieben. Hier wäre beispielsweise Kiefer, Kirsche oder Douglasie zu nennen, die ebenfalls unter entsprechenden Maßnahmen der Holzverarbeitung als Alternativen dienen können.
Nachhaltige deutsche Hölzer
Die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Hölzern steigt stetig. Viele Verbraucher legen heute Wert darauf, dass die verwendeten Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Bei deutschen Hölzern gibt es zwei wichtige Zertifizierungen, die für nachhaltige Produktion stehen:
PEFC
Das PEFC-Siegel (Programme for the Endorsement of Forest Certification) garantiert, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. In Deutschland sind etwa zwei Drittel der Wälder PEFC-zertifiziert.
FSC
Das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) stellt, ähnlich wie PEFC sicher, dass bei der Holzproduktion strenge ökologische, soziale und wirtschaftliche Standards eingehalten werden.
Regionale Hersteller
Neben den bekannten Zertifizierungen gibt es auch viele regionale Hölzer in Deutschland, die nachhaltig produziert werden. Hier stehen wir als Havelland Diele für die nachhaltige Dielenproduktion aus Hölzern des Brandenburger Havellandes.
Fazit
Wenge Parkett ist ein exotisches und attraktives Holz, das besonders durch seine dunkle Farbe und Maserung besticht. Allerdings kann man meiner Ansicht nach keine bedrohte Baumart weiterhin bedenkenlos zur Produktion von Parkettböden nutzen. Wenge wird hauptsächlich in Afrika abgebaut, die langen Transportwege sind wenig nachhaltig. Zudem besteht die Gefahr, dass durch Raubbau die natürlichen Vorkommen geschädigt werden.
Viele deutsche Alternativen
Als deutsche Alternative bieten sich heimische Hölzer wie der Nussbaum, die Robinie, die Eiche und vieles mehr an. Diese sind in der Regel günstiger und nachhaltiger. Mit einer geschickten Oberflächenbehandlung lassen sich auch attraktive Optiken erzielen.
Wenge Parkett ist nicht nachhaltig
Insgesamt lässt sich festhalten, dass Wenge Parkett zwar ein edles und schönes, aber kein besonders umweltfreundliches und günstiges Produkt ist. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, greift besser zu einheimischen Hölzern. Diese bieten in vielen Fällen eine gute Alternative.
Falls Sie Interesse an deutschen Parkettböden als Alternative zum Wenge Parkett haben, dann melden Sie sich bei uns. Wir beantworten Ihre Fragen sehr gern und freuen uns auf Ihre Anfrage.
Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH