Fichte oder Douglasie Dielen – Was ist besser?

Douglasie oder Fichte Dielen © Havelland Diele GmbHFichte oder Douglasie Dielen – Was ist besser? Wir zeigen die Vor- und Nachteile beider Holzarten für den Dielenboden im Eigenheim auf.

Die Popularität von Holzdielenböden in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Viele Hauseigentümer und Bauherren bevorzugen den natürlichen Look und die angenehme Haptik von Holz unter den Füßen. Die Entscheidung fällt dann oft zwischen den zwei beliebten Holzarten für Dielenböden: Fichte und Douglasie. Beide Hölzer haben spezielle Eigenschaften, die für oder gegen ihren Einsatz als Dielenholz sprechen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über die Unterschiede zwischen Fichte und Douglasie für den Einsatz als Holzdielen. Wir vergleichen Eigenschaften wie Härte, Pflege und Nachhaltigkeit und helfen Ihnen so, die richtige Wahl für Ihr Zuhause zu treffen.

Fichte oder Douglasie Dielen – Was ist besser?

Natürlich bleibt es immer eine subjektive Entscheidung, ob Fichte oder Douglasie Dielen für Sie die richtige Wahl sind. Dennoch möchten wir beide Hölzer mit ihren Vorzügen und Nachteilen darstellen, um Ihnen die Auswahl zu erleichtern.

Aussehen und Holzstruktur

Douglasie Dielen im Innenbereich © Havelland Diele GmbH

Douglasie Dielen im Innenbereich © Havelland Diele GmbH

Das Kernholz und das Splintholz der Fichte sind kaum zu unterscheiden und von einer hellen, gelb-weißlichen Farbe. Hingegen hat die Douglasie eher ein rötliches Kernholz und helles Splintholz, die sich farblich deutlich voneinander unterscheiden. Aus diesem Grund muss man die Douglasie zwingend weiß laugen oder ölen, damit man einen weißen Dielenboden produzieren kann. Bei Fichte Dielen ist dieser Prozess deutlich einfacher zu realisieren; hier reicht ein weißes Öl schon völlig, um die Optik eines strahlend weißen Dielenbodens zu erhalten.

Douglasie und Fichte sind Weichhölzer

Sowohl die Fichte als auch die Douglasie sind Weichhölzer. Jedoch gehört die Douglasie mit einer Brinellhärte von 19 bis 20 N pro m² zu den härtesten Nadelhölzern in Deutschland, während die Fichte mit einer Brinellhärte von 12 bis 13 N pro mm² deutlich weicher ist. Dies führt zu einer geringeren Belastbarkeit gegenüber Kratzern und Dellen von Fichte Dielen gegenüber Douglasie Holzdielen. Dies kann man jedoch durch das Bürsten der Oberfläche etwas kompensieren

Dimension und Verfügbarkeit

Die Fichte und Douglasie wachsen im Waldverband relativ gerade und verzweigen relativ spät. Aus diesem Grund kann man problemlos raumlange Fichte oder Douglasie Schlossdielen in 100 bis 400 mm Breite sowie 20 bis 40 mm Stärke produzieren. Auch kleinere Dielenformate wie Landhausdielen oder Parkett können auf Wunsch hergestellt werden. 

Fichte Dielen sind relativ preiswert

Fichte Dielung

Fichte Dielung © familie-eisenlohr.de – https://stock.adobe.com

Die Fichte wächst in Deutschland weit verbreitet. Aus diesem Grund ist der Preis im Vergleich zu anderen Holzarten wie beispielsweise der Eiche oder Esche moderater. Für die Produktion von Fichtendielen muss man jedoch auf die Qualität achten und nur Holz von mindestens 80 Jahren alten Bäumen und einer Holzfeuchte von 10 % verwenden. Alles andere führt zu einer minderen Qualität und somit wird man weniger Freude am Dielenboden haben. Die Douglasie ist meist etwas teurer als die Fichte, wobei der Preisunterschied bei Schlossdielen marginal ist und nicht das entscheidende Kriterium darstellt. 

Douglasie ist beständiger im Außenbereich

Fichtenholz hat eine Dauerhaftigkeitsklasse von IV und ist daher wenig beständig gegenüber Witterung und Insektenfraß im Freien. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Fichtenholz für Terrassendielen im Außenbereich Ihres Traumhauses nicht sehr wahrscheinlich. Jedoch kann man das Fichtenholz thermisch in einem komplexen Prozess erhitzen und somit die Thermofichte herstellen. Die Thermofichte hat dann eine Dauerhaftigkeitsklasse von 2 und wird sehr gern für ein Terrassenparkett oder für Sauna Dielen verwendet. Das Holz der Douglasie hat eine Dauerhaftigkeitsklasse von III und ist daher beständiger. Es wird daher sehr häufig im Außenbereich für den Terrassenbau eingesetzt.

Fichte oder Douglasie – Verarbeitung und Verlegung

Die Verarbeitung und Verlegung von Fichte und Douglasie weist einige Unterschiede auf. 

Fichtendielen sind aufgrund ihrer Weichheit einfacher zu sägen und zu bohren. Allerdings neigt Fichte auch eher zum Splittern, sodass scharfe Werkzeuge und vorsichtiges Arbeiten empfohlen werden. 

Holz der Douglasie schwerer zu bearbeiten

Douglasie ist aufgrund ihrer Härte schwieriger zu bearbeiten. Es empfiehlt sich spezielles Werkzeug für Hartholz wie Hartmetallkreissägeblätter. Dafür ist das Risiko von Splitterbildung geringer. Jedoch spielt die Verarbeitungsfähigkeit für einen wahren Tischler keine Rolle, wir können mit jedem Holz umgehen. Aus diesem Grund sollte die Verarbeitungsfähigkeit von Holz kein wirkliches Entscheidungskriterium zwischen Fichte oder Douglasie Dielen sein. 

Fichte quillt und schwindet mehr

Beim Verlegen sollten für beide Holzarten geeignete Unterkonstruktionen verwendet werden. Wichtig ist, auf die unterschiedlichen Quell- und Schwindungsverhalten der Hölzer zu achten. Fichte quillt und schwindet stärker als Douglasie. Deshalb muss der Abstand zu angrenzenden Bauteilen größer gewählt werden. Ebenso sollte man Fichte Dielen bei der Verlegung auf eine Fußbodenheizung mit Glasfaserstäben unterhalb der Dielung stabilisieren, um das Quell- und Schwindverhalten zu reduzieren.

Pflege

Die regelmäßige Reinigung und Pflege ist wichtig für die Langlebigkeit und Optik von Holzdielen aus Fichte und Douglasie. 

 

Regelmäßiges Staubsaugen ist wichtig

Fichtendielen neigen aufgrund ihrer Weichheit mehr zu Kratzern und Abnutzung als Douglasie. Beide Holzarten sollten regelmäßig staubgesaugt und bei Bedarf nebelfeucht gewischt werden. Übermäßige Feuchtigkeit kann zu Quellungen und Schäden führen. 

Regelmäßig Öl auftragen

Spezielle Pflegeöle eignen sich, um die natürliche Optik der Dielen zu erhalten, sie vor Austrocknung zu schützen und die Lebensdauer zu verlängern. Diese sollten ein- bis zweimal pro Jahr dünn und gleichmäßig aufgetragen werden. 

Vorsichtiges Schleifen bei Gebrauchsspuren

Kleine Kratzer und Gebrauchsspuren lassen sich bei beiden Hölzern durch vorsichtiges Schleifen mit feinem Schleifpapier beseitigen. Größere Schäden erfordern ein Abschleifen und ein neues Versiegeln der betroffenen Stellen. Jedoch kann man bei Fichte Dielen auch vorab bürsten, dann ist die Oberfläche wesentlich robuster. 

Douglasie oder Fichte Dielen unterscheiden sich kaum im Pflegeaufwand

Douglasie neigt insgesamt weniger zu Kratzern und Abnutzung. Durch die höhere Dichte und Härte ist sie etwas unempfindlicher bei der täglichen Beanspruchung. Die Pflege unterscheidet sich jedoch kaum von Fichte. Regelmäßiges Saugen, Wischen und Ölen sind auch hier wichtig.

 

Mit der richtigen Reinigung und Pflege lassen sich Fichten- und Douglasiendielen über viele Jahre in einem gepflegten Zustand erhalten.

Nachhaltigkeit

Bei der Frage nach der Nachhaltigkeit von Fichte und Douglasie als Bodenbelag sollten mehrere Aspekte berücksichtigt werden. 

Nachhaltige Forstwirtschaft

Sowohl Fichte als auch Douglasie können aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Wichtig ist, dass die Wälder verantwortungsvoll bewirtschaftet werden, sodass nicht mehr Bäume gefällt werden, als nachwachsen können. Beide Baumarten eignen sich gut für eine kontrollierte Aufforstung. Regional geschlagenes Holz hat zudem kürzere Transportwege. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sollte man bei beiden Holzarten auf Zertifizierungen wie FSC oder PEFC achten. Diese garantieren eine ökologische Waldbewirtschaftung.

Ökobilanz

In der Ökobilanz gibt es schon ein paar kleine Unterschiede. Zwar sind die Fichte und die Douglasie mittlerweile auch in Deutschland heimisch und daher sind kaum merkliche Unterschiede beim Transport oder der Produktion erkennbar. Jedoch gibt es in der Klimabilanz einen deutlichen Favoriten: Fichtenholz bindet in ihrem schnellen Wachstum mehr CO₂ als die langsamer wachsende Douglasie. Wenn die Bäume aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen, ist die Klimabilanz beider Hölzer aber positiv.

 

Insgesamt hat die Fichte leichte Vorteile in der Nachhaltigkeit durch kurze Transportwege und hohe CO₂-Bindung. Wenn man jedoch auf Zertifizierungen oder Herkunft achtet, können beide Hölzer umweltfreundlich sein.

Fazit

Es ist nicht einfach, eine Entscheidung zwischen Fichte oder Douglasie Dielen zu treffen, da beide Hölzer ihre Vor- und Nachteile als Dielenholz haben. Fichtenholz ist in der Regel etwas günstiger und einfacher zu verarbeiten. Die helle Farbe und elegante Maserung machen Fichte zu einer beliebten Wahl für Dielen in Wohnräumen. Allerdings ist Fichte anfälliger für Kratzer und Flecken und neigt eher zum Verziehen. 

Höhere Widerstandsfähigkeit der Douglasie

Douglasie ist zwar teurer, dafür aber sehr robust und widerstandsfähig. Das harte und schwere Holz eignet sich ideal für stark beanspruchte Böden. Douglasie verzeiht Feuchtigkeit gut und behält lange seine Form. Allerdings ist die Verarbeitung aufwendiger.

Fichtenholz etwas nachhaltiger

Im Hinblick auf Nachhaltigkeit haben beide Holzarten ihre Stärken. Fichte wächst schnell nach und ist hierzulande reichlich verfügbar. Douglasie wächst auch in Deutschland, wird aber häufig aus nachhaltiger Forstwirtschaft importiert. 

Sie haben die Qual der Wahl

Die Wahl zwischen Fichte und Douglasie Dielen hängt letztlich vom Einsatzzweck, Budget und persönlichem Geschmack ab. Fichte eignet sich gut für helle, freundliche Dielen in Wohnbereichen. Douglasie ist die robustere Wahl für stark beanspruchte Böden im Innenbereich und Feuchträume und im Außenbereich. 

Falls Sie sich auch für einen Fichte oder Douglasie Dielenboden interessieren – dann melden Sie sich bei uns. Wir beantworten Ihre Fragen gern und freuen uns auf Ihre Anfrage.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

 

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