Chechen Dielen – Gibt es deutsche Alternativen?

Chechen Baum © LP Productions - https://stock.adobe.com/ Gibt es deutsche Alternativen zu Chechen Dielen? Wir zeigen die besten deutschen alternativen Hölzer für die Produktion von Dielenböden auf.

Chechen ist eine Baumart, die im tropischen Regenwald im südöstlichen Mexiko, in Mittelamerika sowie in der Karibik beispielsweise auf Kuba und Jamaica verbreitet ist. Es wird im Englischen nicht umsonst Blackpoison Wood (schwarzes Giftholz) genannt, weil bei Einschlag die Säfte der Blätter und Rinde zu Hautreizungen führen können. Dennoch ist das Chechenholz aufgrund seiner Holzeigenschaften sehr beliebt und wird vorwiegend zur Herstellung von Furnieren, Möbeln, Bilderrahmen, Treppenstufen sowie Parkett- und Dielenböden genutzt. Nun ist klar, dass wir, solange wir Tropenholz verwenden, den Regenwald weiter abholzen. Dies muss aus unserer Sicht jedoch gestoppt werden, um den größten Wald der Erde für unsere Kinder zu erhalten. Aus diesem Grund werden wir in diesem Artikel über die Eigenschaften von Chechen Dielen sprechen und deutsche Alternativen vorstellen.

Chechen Dielen – Vor- und Nachteile

Nun gehört Chechen zur Familie der Anacardiaceae und hat wie jedes Dielenholz seine Vor- und Nachteile, die wir nun kurz vorstellen möchten

Hart, härter, Chechen

Chechen hat eine Brinellhärte von 35 bis 60 N pro mm² und gehört damit definitiv zu den härtesten Hölzern dieser Erde. Natürlich ist es auf der einen Seite positiv, denn die Härte sagt auch immer etwas über die Widerstandsfähigkeit des Holzes aus. 

Chechen neigt zur Rissbildung

Jedoch hat die große Härte auch den Nachteil, dass es leichter zur Rissbildung kommen kann und das Holz sich schwerer bearbeiten lässt. Jeder der mal Holz gehackt hat und den Unterschied zwischen Hartholz und Weichholz kennt, versteht, was es heißt, ein Holz, das fast doppelt so hart wie Eiche (37 N pro mm²) sein kann, zu spalten. Ebenso muss man Chechen sehr lang trocknen, damit man dieses Hartholz ohne Nachteile verbauen kann. Hier muss man höhere Kosten bei der Produktion in Kauf nehmen.

Mittelmäßig beständig gegenüber Witterung

Chechen hat eine Dauerhaftigkeitsklasse von 3 und ist somit mittelmäßig beständig gegenüber Holz- und Insektenfraß im Freien. Somit ist Chechen von den Holzeigenschaften im Freien vergleichbar mit Douglasie oder Lärchenholz, das ebenso eine Dauerhaftigkeitsklasse von 3 hat. Man kann also, wenn man mag, auch Chechen Terrassendielen produzieren. Jedoch gibt es hierfür gerade in den Tropen mit Teak, Bangkirai und andere geeignetere Hölzer.

Raumlange Dielen nur schwer möglich

Der Chechenbaum erreicht im außengewachsenen Zustand eine Wuchshöhe von bis zu 25 Metern. Hierbei verzweigt der Baum schon meist sehr stark auf 5 Metern. Somit können daraus, ähnlich wie die Robinie, im Regelfall keine raumlangen Dielen hergestellt werden. Meist werden eher Landhausdielen im Bereich von 0,6 bis 5 Metern Länge und 100 bis 400 mm Breite sowie 20 bis 40 mm Stärke produziert. Noch häufiger werden aus Chechenholz Parkettböden in verschiedenen Verlegemuster wie Fischgrät, Chevron, Schiffsboden oder englischen Verband gefertigt.

Aufregende Holzstruktur

Chechen hat ein braunes Kernholz, das eine Variation von rötlich bis orange zeigt. Das Kernholz hebt sich klar vom grau-rosafarbenen Splint ab, der interessante Streifen in die Maserung zeichnet. Mit dem Einfluss von Sonnenlicht färbt das Holz gelblich nach, was man durch entsprechende Ölung mit UV-Blockern eindämmen kann. Insgesamt hat Chechen eine sehr aufregende, lebendige und abwechslungsreiche Holzstruktur, die viele Liebhaber findet.

Ökobilanz

Wir müssen ehrlich sein. Von den Holzeigenschaften ist Chechen ein wirklich gutes Holz. Doch wie sieht es mit der Ökobilanz aus? Chechen ist zwar im Bestand nach IUCN noch nicht gefährdet und der Bestand ist stabil. Trotzdem kann es aus Sicht der CO2-Bilanz nicht das Ziel sein, Chechen Dielen über tausende Kilometer von Südamerika oder der Karibik bis zu uns zu schiffen. Aus diesem Grund hat Chechen eher eine mittelmäßige Ökobilanz, wenn man den Umweltaspekt mitdenkt.

Deutsche Alternativen zu Chechen Dielen

Erstmal müssen wir als Menschheit generell wieder zur Produktion von Dielen aus regionalen Dielenholz zurück. Es wäre der Umwelt und dem Klimawandel schon sehr geholfen, wenn wir Tropenholz nur in den Tropen und europäisches Holz in Europa verbauen. Wir haben im Havelland über 35 verschiedene Arten von Bäumen, die zur Dielenproduktion geeignet sind. Somit braucht es unserer Ansicht nach keine Chechen Dielen, weil es zahlreiche gute deutsche Alternativen gibt, die wir nun kurz vorstellen.

#1 Nussbaum Dielen

Nussbaum Holzstruktur © Havelland Diele GmbH

Nussbaum Holzstruktur © Havelland Diele GmbH

Mit einer Brinellhärte von 31 N pro mm² ist der Nussbaum ähnlich wie Chechen ein Hartholz. In der Beständigkeit gegenüber Witterung schneidet der Nussbaum mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 4 jedoch schlechter ab. Jedoch ist die Holzmaserung mit einem dunkelbraunen Kernholz und hellem Splintholz, dem Chechenholz sehr ähnlich. Ähnlich ist der Wuchs des Nussbaumes, der meist schon ab 5 Metern verzweigt. Somit lassen sich meist nur 1 bis 4 Meter langen und 100 bis 400 mm breite sowie 20 bis 40 mm starke Nussbaum Dielen herstellen.

#2 Robinie Holzdielen

Von der Härte her kann die Robinie mit einer Brinellhärte von 41 N pro mm² mit Chechenholz mithalten. Die Dauerhaftigkeitsklasse der Robinie liegt allerdings bei 1, somit lassen sich sehr langlebige Robinie Terrassendielen produzieren. Bei der Holzstruktur muss man allerdings Abstriche machen, da das olivbraune Kernholz mit dem hellgrauen Splint, sich schon etwas von Chechen Dielen entfernt. Jedoch sind auch bei Robinie Holzdielen, raumlange Schlossdielen eher selten, da die Robinie früh verzweigt und somit eher für die Produktion von Landhaus- oder Parkettdielen geeignet ist.

#3 Kastanie Dielen

Obwohl die Kastanie mit einer Brinellhärte von 26 N pro mm² kein Hartholz mehr ist, halten wir sie für eine gute Alternative. Mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 2, kann man Kastanienholz Dielen sowohl im Innen- als auch Außenbereich gut einsetzen. Ebenso ist das rotbraune Kernholz sehr warm, während sich das gelbliche Splintholz natürlich von den Räumen abhebt. Jedoch hat auch die Kastanie eine Beschränkung in der Länge aufgrund der frühen Verzweigung des Erdstammes auf Dielen in maximal 5 Meter Länge und 400 mm Breite sowie 20 bis 40 mm Stärke.

Weitere Interessante Alternativen

Möchte man längere dunkelbraune Holzdielen alternativ zu Chechen Dielen produzieren, so kann man über gebeizte Kiefer, Eichendielen nachdenken. Wer eine Edelholzstruktur wie bei typischen Tropenhölzern in Europa sucht, der sollte sich die Rotrüster mal genauer ansehen. Ich bin persönlich davon überzeugt, dass jeder Mensch eine passende europäische Holzart finden wird, die zu seinen Räumlichkeiten und Bedürfnissen passt.

Falls Sie auch nach passenden deutschen Alternativen zu Chechen Dielen suchen, dann melden Sie sich bei uns. Wir beraten Sie sehr gern und freuen uns auf Ihre Anfrage.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

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