Fichtenparkett für ihr Traumhaus?

Fichtenwald

Fichtenwald © FoYu – https://pixabay.com/

Sie wünschen sich ein Fichtenparkett für Ihr Traumhaus? Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile von einem Parkettboden aus Fichtenholz auf.

Im Jahr 2017 wurde die Fichte in Deutschland zum Baum des Jahres gewählt. Eine nachvollziehbare Wahl, denn schließlich macht die Fichte etwa 25 % unserer Wälder in Deutschland aus. Infolge seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zur Herstellung von Möbeln, Unterkonstruktionen, Möbeln, Dielen und Fichtenparkett, ist die Fichte sowas wie der Brotbaum unserer Holzindustrie. Jedoch muss man sich als Kunde zu Recht fragen, ob ein Fichtenparkett für Ihr Traumhaus die richtige Wahl ist. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle über die Vor- und Nachteile von Fichte Parkettdielen berichten.

Fichtenparkett – Was sind die Vor- und Nachteile

Die Fichte gehört botanisch gesehen zu den Kieferngewächsen und hat wie jedes Parkettholz seine Vor- und Nachteile.

Fichte ist Weichholz

Nun ist die Fichte mit einer Brinellhärte von 12 bis 13 N pro mm² wirklich ein Weichholz und somit deutlich weniger widerstandsfähig als Eichenholz (37 N pro mm²). Man sollte daher ein Fichtenparkett nicht unbedingt im gewerblichen Bereich mit hoher Frequentierung verwenden. Im privaten Bereich kann man das Fichtenparkett wohl überall einsetzen außer im Kinderzimmer. Hier fallen häufiger Gegenstände herunter und dies kann zur Beschädigung der Parkettdielen führen. Am besten ist ein Fichtenparkett im Schlafzimmer aufgehoben, da Nadelholzdielen nachweislich zu einem besserem Schlaf führen und die Herzfrequenz senken. Durch das Bürsten der Oberfläche kann man jedoch die natürliche Widerstandsfähigkeit von Fichtenholz erhöhen.

Helle Holzstruktur und Maserung

Fichtenparkett Maserung

Fichtenparkett Maserung © familie-eisenlohr.de – stock.adobe.com

Fichtenholz hat eine homogene Maserung mit hellem Kern- und Splintholz, sodass der Traum von einem hellen oder gar weißen Fichtenparkett wahr werden kann. Ursprünglich ist das Fichtenholz kurz nach der Fällung gelblich weiß, jedoch dunkelt es infolge der Sonneneinstrahlung schnell nach. Möchte man jedoch dauerhaft ein weißes Fichtenparkett, so kann man die Parkettdielen weiß ölen und laugen.

Kein Terrassenparkett aus Fichtenholz

Fichtenholz ist mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 4 nicht so beständig gegenüber Insektenfraß, Witterung und Pilzbefall im Freien. Somit wird unbehandeltes Fichtenholz nicht für den Terrassenbau verwendet. Jedoch gibt es die Möglichkeit, das Dielenholz der Fichte thermisch unter Sauerstoffarmut zu behandeln. Das so entstandene Holz der Thermofichte hat eine Dauerhaftigkeitsklasse von 2 und kann durchaus auch zur Herstellung eines Thermofichte-Terrassenparketts verwendet werden.

Längen und Breiten für das Fichtenparkett

Eine gemeine Fichte, welche in Europa verbreitet ist, wächst zwischen 30 und 50 Meter hoch. Hierbei bilden sich bei den meisten Fichten im Waldverband meist erst ab zehn bis zwölf Metern erste größere Verzweigungen. Aus diesem Grund könnte man auch problemlos 10 bis 12 Meter lange Schlossdielen in 200 bis 400 mm Breite und 20 bis 35 mm Stärke produzieren. Bei so guten Voraussetzungen sind kleine Fichte Parkettstäbe in 85 bis 2300 mm Länge und 65 bis 345 mm Breite überhaupt kein Problem für eine professionelle Parkett- oder Dielenmanufaktur.

Optimale Verlegemuster

Wir haben ein spezielles Raster 11,5 cm Raster, nach dem wir unsere Fichtenparkett-Dielen produzieren. Hierbei werden die Parkettstäbe nach unserem Smartwoods-Dielen-System meist in 115, 230 oder 345 mm Breite und 115 bis 2300 mm sowie einer fixen Stärke von 21 mm hergestellt. Der Vorteil dieser Wahl ist, dass Parkettstäbe unterschiedlicher Länge und Breite miteinander kombiniert werden können. Somit können wir alle bekannten Verlegemuster wie Fischgrät, Chevron, englischer Verband, Schiffsboden u. v. m. in größeren Dimensionen verlegen.

Fußbodenheizung

Selbstverständlich kann man ein Fichtenparkett auf eine Fußbodenheizung verlegen. Wir verwenden hierzu meist das Trockenheizsystem der Firma PYD. Generell hat Parkettholz gegenüber der klassischen Fliese den Nachteil, dass sie sich langsamer erwärmt. Jedoch bleibt die Wärme länger im System, weshalb eine Fußbodenheizung nur bei permanenter Nutzung im Winter wirklich Sinn ergibt. Gegen die Neigung des Fichtenholzes zu quellen und zu schwinden kann man die Parkettstäbe an der Unterseite mit Glasfaserstäben stabilisieren. Somit hält das Massivholzparkett im Regelfall deutlich länger und erreicht eine Lebensdauer von 40 bis 80 Jahren.

Ökobilanz

Der Klimawandel erfordert, dass wir unseren CO₂-Fußabdruck reduzieren. Hierbei ist die Verlegung von einem Holzparkett mit langer Lebensdauer ein nachvollziehbarer und sinnvoller Schritt. Schließlich speichert ein Holzparkett Kohlendioxid und hat in der Regel eine gute Ökobilanz. 

Gute Bilanz für den Waldbestand

Jedoch spielt auch die Lebensdauer des Baumes eine Rolle, schließlich fällt man die Bäume im Forst zur Parkettproduktion, meist wenn sie zwischen 80 und 120 Jahre alt sind. Damit der Waldbestand gleich bleibt, muss ein Parkettboden mindestens 80 Jahre halten. Dies ist mit der oben genannten Stabilisierung und einer Stärke von mindestens 20 mm möglich. 

Lebensdauer vs. Fällung Verhältnis

Ein anderer Faktor ist auch das Verhältnis der natürlichen Lebensdauer der Bäume gegenüber dem Zeitpunkt der Fällung. Eine gemeine Fichte wird maximal 300 Jahre alt und spätestens nach 120 Jahren entnommen. Somit ergibt sich ein Verhältnis aus natürlicher Lebensdauer zur Fällung von etwa 2,5. Im Vergleich zur Eiche, die natürlich ohne Einfluss des Menschen bis zu 1000 Jahre alt werden kann, ist das ein guter Wert. Den besten Wert in dieser Kategorie hat die Birke, die 120 Jahre alt wird und spätestens nach 120 Jahren gefällt werden kann. 

Was sollten Sie beim Kauf von Fichtenholz Parkett beachten?

Nun gibt es im Baumarkt sehr viele preiswerte Fichtenparkettangebote, bei denen man sehr vorsichtig sein muss. Bitte achten Sie vor dem Kauf auf die folgenden Parameter, um die Qualität zu bestimmen.

Pures Massivholz

Bitte kaufen Sie kein Mehrschichtparkett aus Fichtenholz, wo einzelne Holzschichten miteinander verleimt sind. Meist müssen solche Parkettdielen nach ihrer Lebensdauer auf den Sondermüll, weil der Industrieleim zwischen den einzelnen Holzschichten giftig ist. Die Parkettdielen sollten somit aus purem Massivholz gefertigt werden. Ein Mehrschichtparkett erreicht meist nur eine Lebensdauer von rund 20 Jahren, weshalb sich keine gute Ökobilanz ergibt.

FSC Siegel oder deutsche Parkettdielen

Man muss in der heutigen Zeit schon darüber nachdenken, woher das Holz stammt. Eine Absicherung, dass das Holz aus kontrollierter Forstwirtschaft stammt, ist das FSC-Siegel. Jedoch stammen die meisten Fichtenhölzer im Baumarkt aus Sibirien und damit aus Russland. Hier müssen die Dielen auf einem langen Weg nach Europa transportiert werden, was nicht gut für die CO₂-Bilanz ist. Somit ist es aus unserer Sicht das beste, auf deutsche Fichtenparkett Dielen zu setzen, die aus kontrollierter Holzwirtschaft stammen.

Fichtenbäume mindestens 80 Jahre alt

Leider werden nicht in allen Ländern der Welt die gleichen Standards eingehalten. Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit unseren Partnern zusammen und haben vereinbart, dass wir nur Bäume für unsere Produktion fällen, die mindestens 80 Jahre alt sind. Bitte fragen Sie in Ihrem Baumarkt nach, wie alt die verwendeten Bäume bei der Herstellung des Parketts waren. Nur, wenn wir die Bäume erst nach 80 Jahren fällen, können wir sicherstellen, dass der Waldbestand auch noch in 100 Jahren für die neue Generation ausreichend ist.

Holzfeuchte maximal 10 %

Ein gutes Parkettholz erkennt man auch an der Holzfeuchte. Ist das Parkettholz nicht ausreichend getrocknet oder stammt es von jungen Bäumen, so liegt die Holzfeuchte meist über 10 %. Im Baumarkt werden sogar manchmal Parkettdielen mit einer Holzfeuchte von 20 bis 30 % verkauft. Diese Parkettstäbe verformen sich unter thermischen Schwankungen sehr schnell und bilden mit der Zeit Risse. Somit wird das Fichtenparkett deutlich weniger lang halten. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, nur ein Fichtenparkett mit einer Holzfeuchte von maximal 10 % zu kaufen.

Sie planen mit einem Fichtenparkett in Ihrem Traumhaus und haben noch ein paar Fragen? Dann melden Sie sich bei uns. Wir beantworten Ihre Fragen sehr gern und freuen uns auf Ihre Anfrage!

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

 

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