Holzboden Fußbodenheizung – Wie geht das?

Wie kann man eine Holzboden Fußbodenheizung einbauen? Wir zeigen, wie Sie Ihren Traum vom warmen Dielenboden für Ihr Bauprojekt realisieren können.

Eines der Themen, welches immer wieder zur Verwirrung bei vielen potentiellen Kunden führt, ist das Thema der Fußbodenheizung bei Holzböden. Wir erleben häufiger, dass Kunden uns fragen: Kann man einen Dielenboden oder Parkettboden überhaupt auf einer Fußbodenheizung verlegen? Unsere Antwort ist überraschend deutlich. Ja, natürlich können Sie einen Holzboden auf einer Fußbodenheizung verlegen. Fußbodenheizung und Dielen gibt es schon seit mehr als 100 Jahren und auch andere Holzböden können problemlos mit Fußbodenheizung verlegt werden.

Holzboden Fußbodenheizung trotz geringer Wärmeleitfähigkeit

Im Vergleich zu Fließen hat Dielenholz eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit und wird daher eher als Dämmstoff eingesetzt. Die geringe Wärmeleitfähigkeit bedeutet jedoch nicht, dass Holzdielen als Baustoff auf einer Fußbodenheizung gänzlich ungeeignet sind.

50 bis 60 mm Estrich bremst Wärme mehr als 28 mm starker Holzboden

Viele Menschen wissen nicht, dass ein 50 bis 60 mm starker Estrich die Wärme mehr bremst als ein 28 mm starker Holzbodenbelag. Natürlich hat Estrich im Vergleich zu Massivholzdielen die bessere Wärmeleitfähigkeit, aber die große Stärke bremst eben dann doch mehr als die vergleichsweise halb so starke Dielenoberfläche.

Holzboden kommt mit höheren Temperaturen klar

Ein Holzboden kann in der Regel auch mit höheren Temperaturen gut klar kommen. Hat man einen Holzboden in der Nähe von bodentiefen Fenstern, so kann der Boden infolge der Sonneneinstrahlung bis zu 40°C Oberflächentemperatur haben. Trotzdem die Temperaturen an der Oberfläche des Massivholzes so hoch sind, geht der Holzboden nicht kaputt.

Holzboden Fußbodenheizung verlegen – Darauf sollten Sie achten!

Schauen wir uns nun genauer an, was bei der Verlegung von einer Holzboden Fußbodenheizung für Parkett- Dielenboden beachtet werden muss. Holz kann, wie wir schon gelernt haben, hohe Temperaturen sehr gut ab.

Dielenholz ist hygroskopisch

Ebenso ist Dielenholz hygroskopisch und ist somit in der Lage, Wasser aufzunehmen und wieder abzugeben. Heize ich im Winter das Holz von unten und bei geringer Luftfeuchtigkeit, so wird das Dielenholz gespeichertes Wasser wieder an die Luft geben. Hierbei fallen die Holzzellen in sich zusammen und das Dielenholz schwindet.

Durch Schwinden des Holzes können Risse und Fugen entstehen

Das Schwinden des Dielenholzes infolge von großen Feuchtigkeitsunterschieden hat nicht nur Vorteile. Schwindet das Dielenholz zu stark, so werden zwischen meinen Dielen oder Parkettelementen größere Fugen entstehen. In wenigen Fällen können auch Risse entstehen und das Dielenholz beginnt, etwas zu Schüsseln. Aus diesem Grund muss man bei einer Holzboden Fußbodenheizung immer auch die Vorlauftemperatur und die Luftfeuchtigkeit im Auge haben.

Geringe Luftfeuchtigkeit ist nicht gut für das Raumklima

Generell kann man sagen, dass eine zu geringe Luftfeuchtigkeit von unter 40% auch für uns Menschen nicht gut ist. Die Bronchien trocknen aus und Erkältungen können sich leichter ausbreiten. Bei einem starken Holzboden verlangsamt sich die Trocknung der Raumluft durch die Fußbodenheizung durch die Trägheit des Dielenholzes. Das hat in der Praxis zwei Auswirkungen. Zum einen wird durch das Dielenholz das Raumklima stabilisiert zum anderen dauert die Aufheizung eines Zimmers länger als bei einem Fliesenboden mit Fußbodenheizung.

Größter Widerstand einer gewöhnlichen Fußbodenheizung ist der Estrich

Der größte Widerstand bei einer konventionellen Fußbodenheizung mit Estrich ist jedoch der Estrich. Die Überdeckung der Rohre durch einen 55 bis 65 mm starken Betonbelag kann auch durch eine gute Wärmeleitfähigkeit von Beton nicht kompensiert werden. Estrich hat nunmal eine hohe Masse und benötigt somit einfach mehrere Stunden, um durchgewärmt zu sein.

Widerstand des Holzbodens vor dem Verlegen prüfen

Vor der Verlegung muss der Widerstand des Holzbodens geprüft werden, welcher zwar eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als Estrich hat, in der Regel aber nur zwischen 18 bis 30 mm stark ist. Der Dielenboden kann somit auch auf einem entsprechend vorpräparierten Estrich mit Fußbodenheizung verklebt werden.

Trockenfußbodenheizungen für Holzboden ideal

Ideal für die Verlegung von Holzböden sind Trockenfußbodenheizungen wie die von Ripal und Janser, bei denen nur der Holzbodenbelag geheizt werden muss. Der Estrich muss bei diesen Systemen nicht erwärmt werden. Das spart eine Menge Energie und sorgt für eine bessere Wärmeverteilung. Schließlich leiten und verteilen Aluminiumplatten die Heizungswärme besser. Darüber hinaus können die Dielen auf einer Unterkonstruktion verschraubt werden, was sie gegenüber einem Wasserschaden oder Reparaturen beständiger macht.

Ohne Estrich ist Holzboden mit Fußbodenheizung energiesparender

Ohne Estrich findet die Speicherung der Wärme natürlich auch nicht in ihm statt. Somit sind Trockenheizsysteme für den Holzboden meist energiesparender, vor allem wenn man des öfteren verreist ist oder das Haus nicht ständig bewohnt. Für Ferien oder Wochenendhäuser sollte man auf eine Estrichfußbodenheizung verzichten, da hier das träge Aufheizen viel zu lange dauern würde. Dies würde Zeit und Energie kosten, was den Urlaub am Wochenende erschweren kann.

Holzboden mit Fußbodenheizung im Trockenaufbau ist lösemittelfrei

Ein weiterer Vorteil eines Holzbodens auf einer Fußbodenheizung im Trockenaufbau ist die Möglichkeit der Lösemittelfreien Montage. Der Unterbau besteht bei solch einem Heizungssystem meist komplett aus Holz und Holzfaserdämmung. Somit brauche ich für den Aufbau keinen Kleber oder andere chemische Stoffe für einen Estrich etc. Zudem bringe ich keine Feuchtigkeit in die Baustelle und muss keinen Trocknungsprozess wie beim Estrich abwarten.

Trockenverlegung vom Holzboden hat seinen Preis

Ein kleiner Nachteil der Trockenverlegung ist der höhere Preis, wobei sich dieser durch die Energieeinsparung und die Nichtverwendung von Kleber, innerhalb weniger Jahre amortisieren kann.

Welche Holzbodenarten können mit Fußbodenheizung verlegt werden?

Im Prinzip kann man fast jede Art von Holzboden mit einer Fußbodenheizung verlegen. Man kann also problemlos auch Industrieparkett, das massive Stabparkett, die Landhausdielen und Schlossdielen auf einer Fußbodenheizung verlegen.

Auf einem Estrich kann man den Holzboden also das Parkett oder die Dielen verkleben. Im Trockenaufbau benötige ich bei Parkett und Tafelparkett noch eine Trägerplatte. Hier kann man Trockenestriche oder zementgebundene Spanplatten verwenden. Im Anschluss kann dann eine verklebte oder verschraubte Verlegung durchgeführt werden.

Der Trockenaufbau hat viele Vorteile gegenüber der Verlegung der Fußbodenheizung eines Holzbodens auf Nassestrich. Meist ist sie energiesparsamer, lösemittelfrei und schneller zu verbauen. Jedoch muss man für diese Lösung meist ein wenig mehr Geld einplanen, was sich aber oft in den ersten Jahren mit der Betreibung wieder amortisiert.

Wenn Sie Ihr Projekt mit einem schönen Holzboden auf einer Fußbodenheizung gestalten möchten, dann rufen Sie uns an. Wir freuen uns, Sie bei der Realisierung Ihres Projektes unterstützen zu können.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH