Wasserschaden im Dielenboden – Was tun?

Sie haben einen Wasserschaden im Dielenboden? Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen Sie durchführen müssen, um den Schaden schnellstmöglich zu beheben.

In Deutschland trat 2017 alle 100 Sekunden ein Schaden durch Leitungswasser auf, dies gab der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bekannt. Somit kann es immer wieder zu einem Wasserschaden kommen. Natürlich ist das, wenn Sie sich gerade einen edlen Dielenboden geleistet haben, besonders ärgerlich. Im heutigen Beitrag möchten wir genauer hinschauen, was Sie im Falle eines Wasserschadens im Dielenboden tun können.

Ursachen Wasserschaden

Die Ursachen für einen Wasserschaden sind vielfältig, jedoch haben sie eine Gemeinsamkeit. Es gibt eine undichte Stelle, durch die Wasser in das Gebäude gelangen kann. Undichte Stellen können durch Wasserleitungen, tropfende Heizung, Dachschäden, mangelhafte Abdichtung des Mauerwerks oder tropfender bzw. unbefestigte Leitungsanschluss entstehen. In selten Fällen können auch ein Hochwasser, Bodenfeuchte aus dem Erdreich sowie ein Grundwasseranstieg für den Wasserschaden im Dielenboden verantwortlich sein.

Wasserschaden im Dielenboden – die 6 wichtigsten Maßnahmen

Schauen wir nun genau an, was im Falle eines Wasserschadens zutun ist, damit sie so schnell wie möglich ihren geliebten Dielenboden wieder nutzen können.

#1 Sofortmaßnahmen – Was tun bei einem Rohrbruch?

Gehen wir mal wirklich von einem großen Wasserschaden wie einem Rohrbruch aus. In diesem Fall ist der erste Schritt, das Wasser zu stoppen. Hier ist es am einfachsten, den Hauptwasserhahn im Haus zu schließen. Ist das Wasser gestoppt, wird auch der Strom abgestellt, damit die elektrischen Geräte und Leitungen nicht zu schaden kommen. Anschließend wird das Wasser entfernt, so gut es geht. Dies kann mit einem Lappen oder Nasssauger erfolgen. Bei größeren Mengen kann die Feuerwehr hinzugezogen werden. Im nächsten Schritt werden die Möbel gesichert und aus dem Bereich geholt, in dem sich der Wasserschaden befindet, um ein Aufquellen der Möbel und Ähnliches zu vermeiden. Fotos vom Schaden für die Versicherung müssten an dieser Stelle unbedingt gemacht werden. Anschließend wird der Schaden der Versicherung gemeldet. Falls Sie ein ganz gewöhnlicher Mieter sind, können Sie noch den Hausmeister sowie den Vermieter informieren.

#2 Schimmel oder nicht?

In den ersten Tagen nach dem Wasserschaden, muss die Schwere des Schadens ermittelt werden. Konnte das Wasser längere Zeit auf dem Dielenboden bleiben, dann könnte sich Schimmel bilden. Ebenso sind Quellen, Schwinden, Beulen sowie Wasserflecken auf dem Edelholz nicht selten. Zur Sicherheit kann man einen Feuchtigkeitsmesser für das Holz einsetzen. Ist der Wasserschaden im Dielenboden sehr groß, können Sie einen Gutachter damit beauftragen, den Schaden ermitteln.

#3 Dielenboden trocknen

Die einfachste Maßnahme ist erstmal die Fenster zu öffnen und gut zu lüften. Sind die Dielen verschraubt verlegt worden, so können die Dielen herausgeschraubt und separat getrocknet werden. Die relative Holzfeuchte sollte zwischen 10 und 12% betragen. Bei verklebter Verlegung ist eine separate Trocknung nicht möglich. Hier muss man bei größeren Schäden Bautrockner einsetzen. Ebenso kann es nach genauerer Inspektion der Schäden dazu kommen, dass man einen Teil des Dielenbodens durch neue Holzdielen ersetzt. Für die Trocknung der Dielen müssen Sie mit einem Bautrockner mindestens zwei Wochen und maximal drei Monate einplanen.

#4 Estrich oder Unterkonstruktion überprüfen

Eine verklebte Verlegung des Dielenbodens erfolgt meistens auf Estrich. Ab einen Feuchtigkeitsanteil in Höhe von 1,8% CM muss der Estrich entfeuchtet werden. Sonst beginnt der Dielenboden sich zu lösen. Natürlich sollte die Überprüfung des Estrich den Profis überlassen werden. Schließlich gibt es je nach Feuchtigkeitshöhe und Estricharten unterschiedliche Richtwerte und Vorgehensweisen. Der Estrich wird meist durch die Anwendung spezieller Bautrockner getrocknet. Ach bei der verschraubten Verlegung müssen die tragenden Balken der Unterkonstruktion hinsichtlich Nässe und Feuchtigkeit geprüft werden. Meist reicht hier eine entsprechende Trocknung der Balken aus.

#5 Dielenboden aufarbeiten

Als Dielenmanufaktur werden wir genau in diesem Schritt häufiger angefragt. Natürlich ist es möglich, die Bestandsdecken vor Ort zu begutachten. Bei kleineren Schäden, die nur die oberste Nutzschicht betreffen, kann man nach dem Trocknen den Dielenboden abschleifen und anschließend ölen. In vielen Fällen ist jedoch der ein oder andere größere Wasserschaden im Dielenboden enthalten. In diesem Fall müssen zu stark beschädigten Dielen, durch neue ersetzt werden. Dies ist von der Optik meist eine große Herausforderung hier die neuen Dielen so an die Bestandsdielen anzupassen, dass der Austausch möglichst nicht auffällt.

#6 Versicherung – Wer zahlt was?

Schon vor dem Wasserschaden sollte man sich über die entsprechenden Versicherungen gedanken machen und unter welchen Umständen sie zahlen. Schäden durch Regen werden von den meisten Versicherungen nicht übernommen. Einer der wichtigsten Punkte, den Sie auf keinen Fall vergessen sollten, ist die Kostendeckung durch Ihre Versicherung. Bei der Kostenübernahme kommt es darauf an, ob Sie Eigentümer oder Mieter sind. Bei einer Eigentumswohnung sind die Gebäude- und Hausratversicherung zuständig, wenn Sie den Schaden selbst verursacht haben. Die Haftpflichtversicherung trägt die Kosten, wenn zum Beispiel Ihr Nachbar der Verursacher ist. Eine Gebäudeversicherung zahlt in dem Fall, wenn sie Eigentümer der Wohnung bzw. des Hauses sind, wo der Schaden stattgefunden hat.

Fazit

Ein Wasserschaden bei einem Dielenboden ist gar nicht so selten. Die verschraubte Verlegung ist zwar meist teurer in der Verlegung bietet jedoch besseren Schutz. Sehr viel einfacher können die feuchten Dielen abgeschraubt, inspiziert, getrocknet und aufbereitet werden. Bei verklebter Verlegung kann es dazu kommen, das die Dielen vollkommen hinüber sind. Verklebte Dielen müssen dann meist wegen der Verwendung des Industrieklebers in den Sondermüll. Man sollte sich schon vorab über die Schritte informieren, welche im Fall eines Wasserschadens im Dielenboden zu gehen sind. Natürlich hoffen wir, dass Ihnen Ihr Dielenboden für möglichst eine lange Zeit erhalten bleibt. Falls Sie jedoch trotzdem mal einen Wasserschaden erleiden und Hilfe bei der Renovierung sowie neue Dielen benötigen, melden Sie sich einfach bei uns. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

 

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH