Grauer Holzboden – Wie geht das?

Grauer Holzboden

Grauer Holzboden © sirawut – https://stock.adobe.com

Ist ein grauer Holzboden etwas für Ihr nächstes Bauprojekt? Wir zeigen mehrere Optionen auf, sich einen grauen Holzdielenboden zu realisieren.

Moderne Wohnungen sind heute mit natürlichen Materialien aber auch puristischen Materialien ausgestattet. Dabei darf ein schöner grauer Holzboden natürlich nicht fehlen. Viele Bauherren, die ein modernes Haus bauen, indem sich Fensterflächen und Sichtbetonwände befinden, wollen aus optischen Gründen die Natürlichkeit des Holzes mit seiner Struktur sowie Farbunterschieden reduzieren. Zur Gestaltung dieser Holzflächen eignen sich hervorragend grau geölte, grau gebeizte oder grau gelaugte Holzoberflächen. Heute möchten wir darüber sprechen, wie sich ein grauer Holzboden realisieren lässt und wo die graue Farbe besonders gut zur Geltung kommt.

Grauer Holzboden – welches Dielenholz ist optimal?

Unserer Ansicht nach lässt sich ein grauer Holzboden am besten mit dem Dielenholz der Douglasie, Lärche, Kiefer und Eiche realisieren.

Graue Holzdielen aus Eiche

Beginnen möchten wir mit dem Klassiker, den Eichendielen. Eichenholz ist in seiner ursprünglichen Farbe braun bis cognacfarben. Es eignet sich hervorragend zum Laugen, Beizen oder punktweise Pigmentieren. Um einen grauen Dielenboden zu erzeugen, hat die Firma woca aus Dänemark in den letzten Jahren viel ausprobiert. Heute stehen somit verschieden Grautöne über Dunkelbraun bis hin zu Schwarztönen für das Laugen des Holzbodens zur Verfügung.

Grau Laugen der Holzdielen

Der Vorteil einer Lauge wie beispielsweise der Treibholzlauge ist, das beim Auftragen der Lauge nicht nur die Oberfläche grau wird, sondern die Verfärbung bis zu 10 mm ins Dielenholz eindringen kann. Dadurch können bei späterer Benutzung des Holzbodens kleine Kratzer schnell durch ein Pflegemittel retuschiert werden, da das andersfarbige tiefer liegende Holz nicht sofort zum Vorschein kommt.

Lauge kann verdünnt werden

Wie schon erwähnt kann durch die Anwendung verschiedener Laugen sehr helle bis fast schwarze Grautöne erzeugt werden. Desweiteren kann man die Lauge auch verdünnen. Dies kann mit destillierten Wasser durchgeführt werden. Hiermit können die Pigmente und Farben weiter abgeschwächt werden.

Holzboden ölen nach grauem Laugen

Nachdem die Lauge auf das Eichenholz aufgetragen wurde wird diese mit Zuhilfenahme eines Pets verrieben bzw die Oberfläche geglättet. Im Anschluss daran kann die Oberfläche mit einem transparenten Öl oder einem eingefärbten Öl mit weiteren grauen Pigmenten eingelassen werden.

Bürsten oder Schleifen? Das ist hier die Frage!

Bei der Oberfläche hat man nun noch zu entscheiden, ob man diese bürstet oder eben glatt geschliffen vorab fertigt. Der gebürstete Look wirkt im Zusammenhang mit einem grauen Pigment eher wie ein Industrie Touch. Dieser Stil kommt in großen Räumen wie z. B. Wohnküchen sehr gut zur Geltung. Ein grauer Holzboden aus Schlossdielen ist daher die klassische Variante für grau pigmentierte Holzböden.

Grauer Holzboden in Douglasie

Neben der Eiche sind die Douglasie, Lärche und Kiefer geeignet, um einen grauen Holzboden zu produzieren. Eine Ausnahme dieser drei Holzarten bilden die Douglasie Dielen, da auch diese Gerbsäure Anteile enthält und somit auch auf die Laugen der Eiche anspringt. Das Dielenholz der Douglasie verfärbt sich somit auch ähnlich wie bei der Eiche punktuell. Im Gegensatz dazu kann bei Lärche- oder Kiefernholz dieser Effekt nur durch Beizen oder pigmentiertes Ölen erzielt werden.

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Douglasie grau ölen

Douglasienholz hat einen leichten rosèfarbigen Kern und etwas gelbliches Splintholz. Aus diesem Grund sollte man beim grauen Ölen beachten, dass diese Farbunterschiede immer noch durschlagen können. Anders als beim grauen Holzboden aus Eiche, wird die Oberfläche nie so homogen sein bei einem reinem grauen Ölen. Daher ist besonders hier eine Vorbehandlung mittels Weichholzlauge grau sinnvoll. Das gleiche gilt für einen Holzboden aus Kiefer oder Lärche. Hierbei ist besonders bei der Kiefer keine Reaktion durch die Lauge zu erwarten, da keine Gerbsäure im Holz vorhanden ist. Hier empfiehlt sich ein Auftrag von mehreren Schichten mit grauem Öl. Ebenfalls ist es möglich, Kiefer Dielen mit Hilfe der Sonne zu ergrauen, bevor man graues Öl aufträgt. Wie das Grauen mit der Sonne funktioniert, schauen wir uns nun genauer an.

Graue Dielen durch Licht und Sonne

Neben dem Laugen und Ölen ist das Lagern der Dielen über mehrere Monate im Außenbereich in der Sonne eine Option den Farbton der Holzdielen ins Graue zu verschieben. Hierbei trocknet nicht nur das Dielenholz, sondern es entsteht eine natürliche „Verbrennung” durch die Sonne, die eine graue Oberfläche erzeugt. Ein kleiner Nachteil dieser Oberflächenbehandlung ist, dass die Oberfläche nicht weiter geschliffen oder gebürstet werden kann. Schließlich würde man durch Schleifen und Bürsten den grauen Anteil wieder entfernen. Jedoch ist ein Schleifen und Bürsten genau dann nötig, wenn man sich einen rustikalen grauen Dielenboden erschaffen möchte.

Grau ist nicht gleich grau

Auch wenn viele vielleicht denken, dass ein grauer Holzboden immer gleich aussieht, so muss man hier stark differenzieren. Zum einen kann man warme Grautöne erzeugen, die eher mit leichtem gelb oder rot angemischt sind. Zum anderen kann man auch ein kaltes grau erschaffen, welches eher mit weiß oder schwarz angemischt ist.

Fazit: Bemusterungen der Dielen sinnvoll

Ein Grauer Dielenboden hat viele Facetten, er kann durch laugen, ölen oder eben durch die Sonne erzeugt werden. Wir empfehlen aufgrund der Unterschiedlichen Möglichkeiten, das Dielenholz grau zu färben, die Dielen vorab zu bemustern und eventuell sich beraten zu lassen. Schließlich muss das Wohnkonzept und das gesamte Ambiente in die Planungen für Ihr nächstes Bauprojekt berücksichtigt werden. Falls Sie Lust haben, kommen sie doch einfach mal in unserem Showroom vorbei oder bestellen sie eine Musterdielung. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

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