Räuchereiche – die zeitlosen Dielen

Die Räuchereiche gehört zu den schönsten Dielen. Wir zeigen Ihnen, warum die „Eiche geräuchert“ jeden Dielenboden verzaubern kann.

Eines der schönsten Hölzer ist ohne Zweifel die Eiche. Eichenholz liegt sowohl bei Parkett- als auch beim Dielenboden immer zeitlos im Trend. Doch, was ist das schönste Eichenholz? Was ist der AMG der Eichendielen? Hier ist die Antwort ganz klar, es ist die Räuchereiche!
Produziert man dann auch noch Schlossdielen aus Räuchereiche, sind wir in der obersten Liga der edlen Dielen angekommen. Dieser wahnsinnig exklusive Dielenboden aus Räuchereiche besticht durch Farbe und Dimension und wird daher als der König der Holzböden bezeichnet.

#1 Mooreiche

Es gibt verschieden Arten der Räuchereiche. Als erstes möchte ich die Mooreiche vorstellen. Die Mooreiche ist wahrscheinlich die teuerste und seltenste Variante der dunklen Eiche. Außerdem ist die Mooreiche eigentlich nicht wirklich geräuchert, sondern durch das Versinken im Moor oder feuchten Wiesen entstanden. Durch die lange Einwirkzeit ist sie durch und durch dunkelbraun und sieht auch etwas anders aus, als die kerngeräucherte Eiche.

Mooreiche ist in Deutschland eher selten geworden

Heute wird sie in Deutschland nur noch selten geborgen und ist daher sehr wertvoll. Ebenfalls ist ein großformatiges Stück der Mooreiche zusätzlich noch schwerer zu finden, um daraus eine schöne Diele zu produzieren. Dies liegt oftmals daran, dass ein Teil des Stammes oft schon verfault ist. Genauso wie bei der klassischen Räuchereiche sind aber auch im Moor die gleichen Reaktionen mit Basen dafür verantwortlich, dass das Eichenholz dunkelbraun wird. Die Mooreiche ist von der Farbe her eher schokobraun und nicht schwarz, da die Konzentration der Basen im Moor eher gering ist. Mooreiche ist natürlich selten und nicht unbegrenzt verfügbar, dies schlägt sich natürlich auch im Preis nieder. Aktuell muss man für einen Dielenboden aus Mooreiche mindestens 200 Euro pro m² einplanen.

#2 Die klassische kerngeräucherte Eiche

Die kerngeräucherte Eiche ist die zweite Variante, welche wir vorstellen möchten. Hier wird die normale Eiche ausgesägt und anschließend getrocknet. Nach dem Trocknen kommt die sogenannte Räucherbehandlung. Dies hat jedoch nichts mit Hitze oder dergleichen zu tun, wie beispielsweise bei Thermoeiche oder anderen Thermohölzern.

Bei einer Räuchereiche wird das Holz in eine mit Edelstahl ausgekleidete Kammer gebracht und im Anschluss wird Ammoniaklösung in die Kammer eingebracht. Die Reaktion des Ammoniaks mit der Gerbsäure (Tannine) führt dazu, dass sich die Eiche Stück für Stück dunkel verfärbt. Dieser Prozess dauert bei einer kerngeräucherten Eiche sehr lange. Nicht viele Firmen sind zudem in der Lage, stärkere Einschnitte von 30 mm und mehr durchgehend zu räuchern. Hier kommt es insbesondere auf die Erfahrung an. Ebenso spielt natürlich auch die Qualität des Eichenholzes und der Ammoniaklösung eine Rolle.

Entsorgung von Lösungsmittel nicht so umweltfreundlich

Das Eichenholz bleibt über mehrere Wochen in der versiegelten Kammer. Es kann nötig sein, die Lösung mehrmals zu erneuern, da die Ammoniaklösung mit der Zeit verdunstet und in ihrer Wirkung nachlässt. Der Prozess des Kernräucherns ist sehr kostspielig und kann nicht von vielen Firmen ausgeführt werden. Weiterhin ist hier auch Sorgfalt mit den Resten der Lösung gefragt und ihrer Entsorgung, da diese sehr unverträglich für die Umwelt ist. Nach der Behandlung muss das Eichenholz noch mehrere Tage ablüften, um seinen starken Geruch zu verlieren. Der Geruch erinnert oftmals an einen Pferdestall.

Fast schwarze Färbung der Dielen möglich

Das Ergebnis kann sich jedoch zweifellos sehen lassen, da die Räuchereiche fast schwarz ist und schön homogen und wertig aussieht. Ein Dielenboden aus Räuchereiche wird im Bereich der Schlossdielen mindestens 180€ pro m² kosten und liegt selbst bei kleineren Dimensionen wie z. B. Landhausdielen oder Smartwoods Dielen um die 100€ netto pro m².

#3 Der angeräucherte Dielenboden

Für den Fall, dass man eher einen schönen kräftigen Braunton der Eiche erzielen möchte und nicht in die schwarze Färbung gehen möchte, gibt es die Möglichkeit des Anräucherns der Eiche.

Angeräucherte Eiche ist umweltfreundlich

Hierzu gibt es heutzutage auch von einigen Herstellern andere Laugen und salzhaltige Lösungen, die in ihrer Reaktion nahe an die Ammoniaklösung herankommen. Der Vorteil dieser Lösungen ist natürlich die Unbedenklichkeit für die Umwelt. Ebenso sind solche Laugen und Salzlösungen weniger geruchsintensiv.

Das Anräuchern der Eiche durch direktes Auftragen der Lösungen bewirkt eine sofortige Reaktion mit der Gerbsäure an der Oberfläche der Dielen. Hierbei kann man die chemische Reaktion sofort sehen und die Farbveränderung stellt sich unmittelbar ein. Nach dem Abtrocknen des ersten Auftrages kann man bei noch nicht gewünschter Dunkelheit des Dielenholzes diesen Prozess noch einmal wiederholen. Beim zweiten mal wird die Reaktion jedoch wesentlich geringer ausfallen und die Eiche wird nur noch etwas nachdunkeln.

Klassische Räucheeiche kann nicht nachgebildet werden

Es ist leider mit diesem Prozess nicht möglich, eine kerngeräucherte Eiche nachzubilden. Dies liegt vor allem daran, dass die Lösung zu schnell verfliegt. Ebenso muss man, um an die tiefer liegenden Holzschichten heranzukommen, die Reaktionen mit dem Tanninen auszulösen. Falls man jedoch ohnehin nicht das stark dunkle kerngeräucherte Dielenholz möchte, sondern eher auf ein warmes wohnliches bräunliches Holz steht, kann diese Art der Behandlung genau das richtige sein.

Dielenholz ist nach Anräucherung sehr beständig

Ein weiterer Vorteil vom Räuchern der Dielen dieser Behandlung gegenüber dem Beizen oder farbigen Ölen ist, dass diese Behandlung ca. 1 bis 1,5 mm ins Holz eindringt, und so bei Kratzern nicht gleich das helle Holz zum Vorschein kommt. Weiterhin kann diese Behandlung auch auf einer Baustelle vorgenommen werden, was gerade nach einer Sanierung von alten Eichendielen von Vorteil ist.

Behandlung der Eichendielen mit Lauge erhält Struktur

Das schöne an einer Behandlung der Eichendielen mit einer Lauge ist wohl vor allem auch, dass die Natürlichkeit der Struktur des Eichenholzes mit ihren helleren und dunkleren Bereichen erhalten bleibt. Dies ist bei den anderen Methoden, die auf ein Einfärben vom Dielenholz setzen, lange nicht so gegeben. Falls man zusätzlich den Dielenboden noch dunkler und intensiver haben möchte, so kann man im Anschluss der Behandlung durch Lauge ein dunkelbraunes oder schwarzes Öl verwenden.

Hier bekommt man dann einen schwarzen Dielenboden hin, was in einigen Bereichen sehr edel wirken kann. Auch ist es möglich, auf eine geräucherte Eiche ein weißes Öl aufzutragen, was wiederum zu sehr schönen Kontrasten führt.

Fazit

Eine Räucherdiele hat unter den richtigen Bedingungen ein sehr edles Dielen-Design. Es gibt verschiedene Arten der Räuchereiche. Hier ist die Mooreiche, die klassische Räuchereiche und die geräucherte Eiche zu nennen. Neben ökologisches Aspekten spielt bei der Auswahl die gewünschte Farbgebung eine Rolle. Dies sollte immer zusammen mit den Räumlichkeiten, Lichtverhältnissen, Budget und vielen anderen Faktoren betrachtet werden. Wir empfehlen Ihnen daher, vorher mit uns die Räumlichkeiten zu begehen und zu prüfen, ob ein Braunton oder Schwarzton für Ihre vier Wände infrage kommt. Bei der Ökologie ist natürlich die entscheidende Frage, ob ein Kernräuchern wirklich nötig ist, da man heute mit dem Anräuchern und anschließendem dunklen Ölen fast die gleichen Effekte erzielen kann und die Umwelt dabei sogar noch entlastet wird. Wir hoffen wir konnten Ihnen hiermit helfen und freuen uns auf Ihre Anfragen.

Jan Nicklaus – HVL Diele von unterwegs