Mehrschichtparkett oder Massivparkett?

Mehrschichtparkett vs Massivparkett

Mehrschichtparkett vs. Massivparkett © Havelland Diele GmbH

Mehrschichtparkett oder Massivparkett – was ist besser? Der faire Vergleich der beiden Dielen-Typen, hinsichtlich Ökologie, Kosten und Langlebigkeit.

Immer wieder fragen mich Kunden, ob ein Mehrschichtparkett oder ein Massivparkett besser für den Holzboden geeignet ist. Somit möchte ich mir in diesem Artikel, die Zeit nehmen die Vor- und Nachteile von einem Mehrschichtparkett im Vergleich zu einem Massivparkett darzustellen. Auf diese Weise können Sie sich selbst ein Bild machen und ihre Kaufentscheidung treffen.

Was ist ein Mehrschichtparkett?

Ein Mehrschichtparkett ist ein Fertigparkett aus zwei oder drei mehreren verleimten Holzschichten. Hierbei ist nur die oberste Schicht eine wahlweise geölte oder lackierte Echtholzschicht, darunter befinden sich in der Regel Schichten mit Träger- oder Stabilsationsfunktion.

Was ist ein Massivparkett?

Nun besteht ein Massivparkett aus einer Summe von massiven Echtholzparkettstäben. Jeder Parkettstab wurde aus einem Stück massivem Holz gefertigt und besteht somit genau aus einer Echtholzschicht. Meist wird ein Massivparkett vor der Verlegung unbehandelt geliefert und kann dann vor Ort geschliffen, geölt u.a. werden.

Was ist besser?

Schauen wir uns nun in verschiedenen Kategorien an, welche Vor- und Nachteile ein Mehrschichtparkett gegenüber einem Massivparkett hat.

#1 Nutzschicht und Lebensdauer

Ein Massivholzparkett ist meist zwischen 10 und 20 mm stark. Ein Mehrschichtparkett ist meist zwischen 8 und 20 mm stark. Vergleicht man jedoch die Edelholzschicht bzw. die Nutzschicht miteinander, so ergeben sich große Unterschiede. Während bei einem Mehrschichtparkett die Nutzschicht nur ca. 4 bis 6 mm beträgt, so ist sie bei einem Massivholzparkett meist 8 bis 15 mm stark.

Geringere Lebensdauer vom Mehrschichtparkett

Somit kann man die Parkettstäbe von einem Mehrschichtparkett kaum mehr schleifen und renovieren, während ein Massivparkett häufiger herunter geschliffen und renoviert werden kann. Aus diesem Grund hält ein Mehrschichtparkett nur zwischen 10 und 20 Jahren, während ein Massivparkett mindestens 30 bis 70 Jahre halten kann.

#2 Fußbodenheizung sowie Neigung zu Quellen und Schwinden

Aufgrund der verschiedenen Schichten neigt ein Mehrschichtparkett weniger zu Quellen- und Schwinden und arbeitet weniger. Daher ist es ideal für die Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet. Das Holz von einem Massivholzparkett neigt mehr zu Quellen und Schwinden. Unbehandelt ist es im Vergleich zum Mehrschichtparkett weniger gut zur Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet.

Stabilisationssystem reduziert Neigung von Massivholz zu Quellen und Schwinden

Jedoch gibt es mittlerweile die Möglichkeit, die Parkettstäbe zu stabilisieren. Hierzu werden alle 10 bis 15 cm Glasfaserstäbe unterhalb der Parkettstäbe eingebracht. Glasfaser hat eine höhere Zugfestigkeit als Stahl. Auf diese Weise lässt sich durch die Stabilisation die Neigung von Massivholz zu Quellen und Schwinden je nach Holzart um 30 bis 40% reduzieren.

#3 Verlegung von Mehrschichtparkett vs. Massivparkett

Chevron Massiparkett

Chevron Massivparkett aus Eichenholz © Havelland Diele GmbH

Ein Mehrschichtparkett kann meist ohne Problem von einem Laien verlegt werden. Es ist halt ein Fertigparkett, das für die verklebte Verlegung ohne große Vorkenntnisse konzipiert ist. Ein Massivholzparkett kann verklebt oder verschraubt verlegt werden. Hierzu braucht es jedoch meist einen Fachmann, da dies nicht ganz so einfach ist. Ebenso werden von den Kunden aus optischen Gründen meist verschiedenste Verlegemuster wie Chevron, Fischgrät oder Englischer Verband gewünscht, die ohne Erfahrung nicht von einem Laien verlegt werden können.

#4 Oberflächenbehandlung

Das Aussehen von einem Mehrschichtparkett ist direkt nach dem Kauf klar, weil die Oberflächenbehandlung der Parkettstäbe durch Öl- oder Lack schon feststeht. Bei einem Massivparkett werden die Stäbe meist unbehandelt und gehobelt geliefert. Theoretisch kann man noch auf der Baustelle nach dem Schleifen entscheiden, ob die Parkettstäbe geölt, gelaugt, gebürstet oder geseift werden sollen. Man kann dies sogar bei jeder Renovierung neu entscheiden und somit nach 20 Jahren dem Parkett nochmals einen ganz anderen Look geben. Diese Variabilität ist ein großer Vorteil von Massivholzparkett gegenüber dem Mehrschichtparkett.

#5 Verwendung im Außenbereich oder bei Nässe

Es gibt genau eine Sache, die ein Mehrschichtparkett nicht mag – und das ist Nässe. Hier kann es bei zu viel Nässe zu Wellen- und Schüsseln kommen. Nach einem Wasserschaden kann man meist das komplette Mehrschichtparkett entsorgen. Bei einem Massivparkett ist der Einsatz in Nassbereichen wie z. B. der Küche, Bad oder sogar draußen im Freien als Terrassenparkett ohne Probleme möglich. Hier gibt es geeignete Hölzer wie das der Robinie oder Eiche, die für den Einsatz in Nassbereichen oder im Außenbereich gut geeignet sind. Somit ist ein Massivparkett bei Verlegung im Bad oder auf der Terrasse im Vorteil.

#6 Entsorgung

Nach der üblichen Nutzungsdauer muss ein Mehrschichtparkett aufwendig im Sondermüll entsorgt werden. Hintergrund sind, der meist nicht ökologische Industrieleim, der die einzelnen Schichten vom Mehrschichtparkett zusammenhält. Dieser kann nicht so ohne Weiteres entsorgt werden. Ein Massivparkett besteht dagegen aus purem Holz, sodass es meist verbrannt oder auf dem Kompost entsorgt werden kann. Hinsichtlich der Entsorgung ist ein Massivparkett also deutlich ökologischer als ein Mehrschichtparkett.

#7 Kosten

Ein Mehrschichtparkett ist aufgrund der geringen Verwendung von Edelholz deutlich günstiger zu erwerben. Ebenso ist die Verlegung, da sie selbst erfolgen kann, deutlich günstiger als bei einem Massivholzparkett. Man muss hier jedoch auch berücksichtigen, dass ein Massivparkett deutlich länger hält. Somit ist der Einsatz von einem Mehrschichtparkett bei kurzfristigen Bauprojekten sinnvoll, während ein Massivparkett eher bei langfristigen Projekten zum Einsatz kommt.

Fazit

Die Verwendung von einem Mehrschichtparkett macht bei kurzfristigen Bauprojekten (weniger als 10 Jahre), bei der Kombination mit einer Fußbodenheizung im Innenbereich durchaus Sinn. Für den Außenbereich oder im Nassbereich wie Bad und Küche ist ein Massivparkett klar im Vorteil. Im Innenbereich sollte man bei langfristen Bauprojekten von mindestens 30 Jahren Nutzdauer auf ein Massivparkett setzen. Schließlich hält ein Massivparkett deutlich länger als ein Mehrschichtparkett.

Auch Massivparkett kann mit Fußbodenheizung kombiniert werden

Auch beim Einsatz einer Fußbodenheizung kann man die Massivholz-Parkettstäbe stabilisieren auf diese Weise wird die Neigung vom Massivholz zu Quellen und Schwinden sehr gut reduziert.

Wir stellen Massivholzparkett her

Unsere Manufaktur steht für Qualität und Ökologie aus diesem Grund bieten wir kein Mehrschichtparkett an. Als Besonderheit haben wir das Smartwoods Dielensystem entwickelt, mit denen sich in der Dimension der Landhausdielen großformatige Parkettstäbe in den klassischen Verlegemustern wie Chevron-, Fischgrät oder englischer Verband etc. verlegen lassen. Falls Sie also bei ihrem nächsten Bauprojekt mit einem Massivholzparkett planen, dann melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

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