Massaranduba Dielen – Gibt es deutsche Alternativen?

Massaranduba Dielen

Holzstruktur der Massaranduba Dielen © LuXpics – https://stock.adobe.com/

Sie interessieren sich für deutsche Alternativen zu Massaranduba Dielen? Wir zeigen, welche deutschen Terrassenhölzer Sie alternativ nutzen können. 

Massaranduba ist ein Holz, das aus dem Balatabaum stammt. Der Balatabaum wächst vorwiegend im Regenwald in Südamerika. Das Massaranduba Holz wird aufgrund seiner guten Holzeigenschaften wie beispielsweise der Beständigkeit im Freien häufiger für den Terrassenbau eingesetzt. Jedoch findet es auch im Wasserbau, Brückenbau, Schiffsbau, Möbelbau oder für die Herstellung von Musikinstrumenten Verwendung. Zwar ist Massaranduba aktuell nicht vom Aussterben bedroht, jedoch wird das Tropenholz ähnlich wie Bangkirai Raubbau betrieben. Somit fragen sich viele Kunden zurecht, ob es deutsche Alternativen zu Massaranduba Dielen gibt? Ja, die gibt es und wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, welche deutschen Hölzer im Terrassenbau alternativ genutzt werden können.

Was macht Massaranduba Dielen so besonders?

Wer nach deutschen Alternativen zu Massaranduba Dielen sucht, muss genau wissen, was dieses Dielenholz ausmacht. Aus diesem Grund schauen wir uns jetzt mal genauer an, welche Vor- und Nachteile Massaranduba Dielen haben.

Dimension in Längen und Breiten

Der Balatabaum kann an guten Standorten eine Wuchshöhe von 30 Metern und einen Stammdurchmesser von bis zu 1,3 Metern erreichen. Ebenso wächst der Balatabaum sehr gerade und bildet erst ab 9 bis 10 Metern erste Verzweigungen. Folglich kann man aus ihm sowohl raumlange Schlossdielen in bis zu 10 Meter Länge, 200 bis 500 mm Breite und 20 bis 40 mm Stärke herstellen. Kleinere Formate wie Landhausdielen oder Parkett lassen sich ebenso aus Massaranduba produzieren. Am beliebtesten sind jedoch Terrassendielen, weil die Beständigkeit im Freien sehr hoch ist.

Massaranduba ist Eisenholz

Mit einer Brinellhärte von 58 N pro mm² gehört Massaranduba zu den härtesten Dielenhölzern der Erde. Selbst die Robinie als härteste in Deutschland beheimatete Holzart kann mit einer Brinellhärte von 41 N pro mm² nicht mithalten. Aufgrund seiner Härte wird das Massaranduba gemeinsam mit ein paar anderen Hölzern auf der Erde gern auch als Eisenholz bezeichnet.

Rissbildung und Neigung zu Quellen und Schwinden

Die Härte und der Drehwuchs des Balatabaumes haben auch seine Nachteile. Sie führen dazu, dass Massaranduba-Holz dazu neigt, zu reißen. Man kann diese Nachteile nur dadurch mindern, dass sich die Trocken- und Lagerzeit des Holzes massiv erhöht. Ebenso neigt Massaranduba Holz zu Quellen und Schwinden, womit es nicht so gut mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden kann. Durch entsprechende Stabilisierung mit Glasfaserstäben kann man diese jedoch technisch kompensieren.

Holzstruktur

Massaranduba hat ein fleischrotes bis dunkelbraunes Kernholz, welches sich von dem rötlichen bis grauen Splintholz deutlich absetzt. In der Praxis hat ein Massaranduba Dielenboden eine sehr intensive rötliche Optik. Die Holzstruktur wirkt sehr homogen, gleichmäßig und glatt. Nur selten können Wurmlöcher oder andere Effekte, die das Holz rustikaler wirken lassen, beobachtet werden. Dies ist auch der Grund, warum Massaranduba Holz auch für den Bau von Musikinstrumenten und Möbeln sehr beliebt ist.

Rotes Ausbluten und Ölen

Massaranduba enthält zu einem hohen Anteil rötlichen Farbstoff, der oxidiert. In der Folge tritt der rötliche Farbstoff häufiger aus, man spricht auch vom Ausbluten der Dielung. Aus diesem Grund ist dieses Dielenholz sehr pflegeanfällig und muss regelmäßig geölt werden, damit die Poren des Massaranduba-Holzes verschlossen bleiben.

FSC Siegel kein Ausweis für Qualität

Viele Anbieter, welche Massaranduba Terrassendielen verkaufen, werben mit dem FSC Siegel. Dieses Siegel soll zeigen, dass das Holz aus Plantagen stammt und eben nicht zum Raubbau des Regenwaldes führt. Im Jahr 2016 hat die große Umweltorganisation WWF eine Studie herausgegeben, um die Wirksamkeit der FSC-Zertifizierung zu prüfen. Im Ergebnis kam heraus, dass die Wirkung des FSC-Siegels leider nicht ökologisch ist. Selbst, wenn das Holz aus kontrolliertem Anbau kommt, gibt es sehr viel Kahlschlag. Kahle Gebiete trocknen schnell aus und sind so kaum noch für die Wiederansiedlung von Waldgebieten geeignet. Ebenso gibt es Berichte der European Wilderness Society aus dem Jahr 2016, dass trotz FSC Siegels einige Firmen Raubbau im Regenwald betrieben haben. Somit ist es besser, auf heimische Hölzer aus Deutschland zu setzen, wo der Umweltschutz ernster genommen wird.

Deutsche Alternativen zu Massaranduba Dielen?

In der Zukunft wird man vor allem aus ökologischen Gründen, wenn man den Regenwald erhalten möchte, auf Massaranduba Dielen verzichten müssen. Es ist auch nicht notwendig, da wir auch in Deutschland wunderschöne Hölzer mit guten Eigenschaften haben.

#1 Rostrüster

Die Optik der Rotrüster kommt den Massaranduba Dielen sehr nahe. Ebenso haben wir hier ein rötliches Kernholz, das sich von einem grau-gelben Splintholz absetzt. Mit einer Brinellhärte von 26 bis 37 N pro mm² ist die Rotrüster immer noch ein Hartholz. Doch das Holz der Rotrüster hat nur eine Dauerhaftigkeitsklasse von 4 und ist somit nicht für die Produktion von Terrassendielen geeignet. Im Innenbereich kann die Rotulme jedoch ein sehr guter Ersatz für Massaranduba Dielen sein.

#2 Robinie

Falls man gute Terrassendielen in Deutschland produzieren möchte, dann kommt man an der Robinie nicht vorbei. Mit einer Brinellhärte von 41 N pro mm² und einer Dauerhaftigkeitsklasse von 1 ist die Robinie bestens für die Herstellung von Terrassendielen prädestiniert. Die Holzstruktur der Robinie unterscheidet sich jedoch stark vom Massaranduba Holz, da Robinienholz eher dunkelbraun bis olivfarben ist.

#3 Thermoesche

Die Esche ist, mit einer Dauerhaftigkeitsklasse von 3 bis 4, nicht gerade das ideale Terrassenholz. Jedoch lässt sich unter thermischer Erhitzung mit Luftentzug das Eschenholz in eine Thermoesche umwandeln. Diese Thermoesche hat eine Dauerhaftigkeitsklasse von 1 und eine Brinellhärte von 29 N pro mm² und ist somit perfekt für die Produktion von Terrassendielen geeignet. Im Zuge der Erhitzung verschiebt sich der Farbton vom Eschenholz auch ins Rotbraune, weshalb sie optisch dem Holz der Massaranduba nahekommt.

#4 Eiche

Die Eiche ist der Alleskönner. Ob Schlossdielen, Landhausdielen, Parkett oder Terrassendielen – es lässt sich alles aus der Eiche herstellen. Das Kernholz der Eiche ist gelblich bis hellbraun gefärbt und das hellere Splintholz hebt sich jedoch nur leicht ab. Auf diese Weise wirkt die Holzstruktur ähnlich homogen. Doch die Holzfarbe unterscheidet sich mit einer hell- bis dunkelbraunen Farbe schon stark vom rötlichen Farbton des Massaranduba-Holzes.

#5 Kastanie

Die Kastanie ist ein kleiner Geheimtipp, da nur wenige Menschen wissen, dass Kastanienholz ebenso wie Bangkirai eine Dauerhaftigkeitsklasse von 2 hat. Die Härte ist zwar mit 19 N pro mm² wirklich nicht so groß, jedoch kann man die Beständigkeit durch die Stärke der Dielung etwas ausgleichen. Das Kernholz der Kastanie ist gelblich bis dunkelbraun, wobei das Splintholz eher hellbraun bis weißlich ist.

Weitere deutsche Terrassenhölzer

Natürlich gibt es mit der Lärche, Douglasie, Thermokiefer etc. noch zahlreiche weitere Hölzer, die für die Produktion von Terrassendielen geeignet ist. Bei genauem Blick auf die deutschen Hölzer wird sich ganz sicher für jeden Geschmack eine Alternative zu Massaranduba Dielen finden.

Haben wir Ihr Interesse an deutschen Terrassendielen für Ihr nächstes Bauprojekt geweckt? Dann melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Ihr Jan Nicklaus von der Havelland Diele GmbH

 

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